Mainz – Künftige Hausärztinnen und Hausärzte in Rheinland-Pfalz haben jetzt noch einen weiteren starken Unterstützer an ihrer Seite: die neue Koordinierungsstelle Weiterbildung Allgemeinmedizin. Auf diese neue Koordinierungsstelle haben sich nun die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP), die Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz (KGRP) sowie die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz (LÄK RLP) in einem dreiseitigen Vertrag gemeinsam in Mainz geeinigt.
Die Koordinierungsstelle Weiterbildung Allgemeinmedizin hilft als zentrale Anlaufstelle bei allen Fragen rund um die Weiterbildung zur Hausärztin/zum Hausarzt und wird den Weg in die spätere Niederlassung erleichtern. Die neue Vereinbarung soll helfen, gemeinsam die hausärztliche Versorgung in Rheinland-Pfalz langfristig und flächendeckend zu sichern. Die Weiterbildung zur Fachärztin/zum Facharzt für Allgemeinmedizin dauert fünf Jahre und unterteilt sich in einen stationären und in einen ambulanten Abschnitt.
„Wir freuen uns, dass wir in Zusammenarbeit mit der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz und der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz die Koordinierungsstelle für Allgemeinmedizin als neuen Baustein in die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz integrieren können. Mit ihr werden wir die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin optimieren und individuell aus einer Hand organisieren. Dies sorgt zum einen für mehr Planungssicherheit, zum anderen für eine strukturierte und qualitativ hochwertige Weiterbildung. Daher stellt die Koordinierungsstelle ein wichtiges Instrument zur nachhaltigen Sicherung der hausärztlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz dar. Wir sind davon überzeugt, dass auf diesem Wege dauerhaft ärztlicher Nachwuchs in Rheinland-Pfalz generiert und das Berufsbild des ambulant tätigen Arztes weiter verbessert werden kann“, sagt Dr. Peter Heinz, Vorsitzender des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz.
„Ich freue mich, dass es gelungen ist, gemeinsam mit unseren Partnern die Koordinierungsstelle auf den Weg zu bringen. Die Krankenhäuser im Land haben großes Interesse, aktiv an der Weiterbildung junger Hausärztinnen und Hausärzte mitzuwirken. Gerade für die ländlichen Krankenhäuser ist die Nachbesetzung der Hausarztsitze in den Regionen von herausragender Bedeutung“, berichtet Dr. Gerald Gaß, Vorsitzender der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz.
Landesärztekammer-Präsident Dr. Günther Matheis lobt den neuen, dreiseitigen Vertragsabschluss, der ein wichtiger Schritt für eine gemeinsame Nachwuchsförderung ist: „Junge Ärztinnen und Ärzte brauchen Planungssicherheit. Daher ist es wichtig, mit einer strukturierten Weiterbildung dafür zu sorgen, dass der Wechsel innerhalb der Weiterbildungsphasen zwischen den ambulanten und stationären Bereichen erleichtert wird. Der neue Vertrag ist hierfür ein wichtiger Baustein.“
Gesundheitsstaatssekretär David Langner begrüßt die Verständigung auf die Einrichtung der Koordinierungsstelle als wichtigen Teil des Maßnahmenpakets, das die Landesregierung und die Partner der Selbstverwaltung in den letzten Jahren zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung geschnürt haben: „Eine engagierte Arbeit der neuen Koordinierungsstelle ist elementare Voraussetzung für die Etablierung von Weiterbildungsverbünden, die jungen Ärztinnen und Ärzten den Weg zum Abschluss der allgemeinmedizinischen Weiterbildung ebnen. Daher hat das Gesundheitsministerium den Beratungsprozess eng begleitet und wird auch gerne die weitere Umsetzung unterstützen.“
Die Koordinierungsstelle ist bei der KV RLP angesiedelt und mit einer Leiterin besetzt; die KV RLP trägt die Kosten für deren Betrieb.
Die neue Stelle soll auf regionaler und gegebenenfalls auch überregionaler Ebene die Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin koordinieren und organisieren. Dabei steht sie nicht nur den Fragen und Bedürfnissen der Ärztinnen und Ärzten offen, die sich in Weiterbildung befinden. Sie dient (neben den einzelnen Organisationen selbst) auch den Vertragsärztinnen und –ärzten sowie den Krankenhäusern, die befugt sind, den Nachwuchs weiterzubilden, als Ansprechpartner und Informationsquelle. Zudem wird die Koordinierungsstelle neue Weiterbildungsverbünde initiieren und bereits bestehende unterstützen. Die Arbeit der Koordinierungsstelle wird auch evaluiert, um sie kontinuierlich zu verbessern.
Die neue Koordinierungsstelle, da sind sich die drei Vertragspartner einig, ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Ärztinnen und Ärzten in der Weiterbildung sowie den Praxen und Kliniken.