Bruchsal – Die Stadt Bruchsal sucht Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren, die ihren Wohnsitz in Bruchsal oder den Stadtteilen haben. Sie werden gefragt, ob sie sich für eine Wahl zu einem Jugendrat aufstellen lassen würden und dann die Interessen der Jugend gegenüber dem Gemeinderat, der Stadtverwaltung und der Bevölkerung vertreten zu könnten.
„Wer war schon einmal im Skater-Park?“, so die fast schon rhetorische Frage von Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick bei einer Stippvisite am Schönborn-Gymnasium, wo sie Schülerinnen und Schüler über die Funktion eines möglichen Jugendrates informierte. Gerne würde sie mehr positive Meldungen sehen, aber wie bereits erwartet sind nur wenige Nutzer der in der Nähe des Hallenbads gelegenen und 2015 in Betrieb genommenen Skater-Anlage in der Klasse zu finden. Da hatten Erwachsene gedacht, sie hätten eine gute Idee, so die Rathauschefin. Nun habe sich herausgestellt, dass viele die teure Anlage nicht nutzten, bedauerte sie.
Damit sie in Zukunft kontinuierlich mitreden können, sollen jetzt Jugendliche gefunden werden, die sich für eine Wahl aufstellen lassen würden. Laut Inge Ganter, die für die Kommunale Jugendpflege zuständig ist, haben sich nach dem Besuch in rund 100 Schulklassen an Bruchsaler Schulen, in denen für ein Gremium wie den Jugendrat geworben wurde, bereits 80 Freiwillige (Stand 6. April) gemeldet, die sich für ein Amt zur Verfügung stellen würden. Der Landtag in Baden-Württemberg hatte Ende 2015 die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Planungen und Vorhaben der Kommunen beschlossen, die deren Interessen berühren. Seit dem 1. Dezember 2015 regelt § 41a der Gemeindeordnung, dass Kommunen geeignete Beteiligungsverfahren entwickeln sollen. Hierzu zählen die Einrichtung eines Jugendrats oder einer anderen Jugendvertretung deren Mitglieder ehrenamtlich tätig sind. Sind genügend Jugendliche dazu bereit, in Bruchsal müssen es laut Gemeindeordnung über 50 Jugendliche sein, kann die Einrichtung eines entsprechenden Gremiums im Gemeinderat beantragt werden. Die Vorlage wird nun erarbeitet und wird in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderates eingebracht.