Frankfurt am Main – assady Fendlay ist Mitte 30, hat nach ihrem Studium bei der Gewerkschaft ATU (Amalgamated Transit Workers Union) im Bereich Organisation gearbeitet. Seit einigen Jahren ist sie als Kommunikationsberaterin selbstständig, unter anderem für Amnesty International und verschiedene Bürgerrechtsorganisationen und war in den vergangenen Jahren auch an den Protesten gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner beteiligt.
Mit einigen anderen Frauen hat sie den „Women’s March on Washington“ organisiert, war dort federführend. Einen Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump haben weltweit bis zu fünf Millionen Menschen für Frauen- und Menschenrechte demonstriert, davon bis zu einer Million in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington D.C.
Cassady Fendlay betonte bei dem Treffen: „Es geht uns aber nicht darum, gegen etwas zu sein, da Themen wie Sexismus und Rassendiskriminierung nach Trump nicht weg sind, er hat ihnen nur eine laute Stimme gegeben. Vielmehr geht es um eine Bewegung für etwas, eine faire Welt, eine prodemokratische Kultur, wirtschaftliche und ökonomische Gerechtigkeit und ein würdevolles Leben, egal welcher Herkunft oder Hautfarbe. Es geht um die Gleichstellung aller, egal welchen Geschlechts, Hautfarbe, also für Menschenrechte und Integration. Dabei ist es wichtig, den Menschen zuzuhören, ihre Bedürfnisse zu erkennen und einzubeziehen.“
Oberbürgermeister Feldmann: „Mit ihrer Kraft hat sie nicht nur viele Frauen motiviert, über die eigene Situation nachzudenken, aufzustehen und aktiv zu werden. Es ist eine sehr spannende Bewegung und ich finde es vor allem richtig, hier wie dort integrativ zu denken, nicht zu separieren. Rauszugehen, miteinander zu reden und sich kennenzulernen ist der gemeinsame Schlüssel.“
In Frankfurt waren im Januar über 2.000 Menschen für die Rechte von Frauen und Minderheiten auf der Straße. Auch wenn es keine Anti-Trump-Demo war, fiel immer wieder sein Name. Frauen aus allen Bereichen der Gesellschaft sagen nein zu Hass und ja zu Gleichberechtigung und Gleichstellung.
Cassady Fendlay sprach auch davon, wie wichtig es ist, dass die Bewegung weitergeht und die Menschen engagiert bleiben. In den USA hat sie eine neue Aktion ins Leben gerufen mit dem Titel: „10 Taten in 100 Tagen“. Viele kleine, gut vernetzte Gruppen haben sich gegründet, um regelmäßig die Themen zu besprechen, die sie im Alltag und in ihrem sozialen Umfeld beschäftigt, um diese an die Regierung weiter zu geben. Beispielsweise haben sich Universitätsprofessoren zusammengetan, um für mehr Bildung einzutreten und Aufklärung zu praktizieren. Es wurde eine Jugendinitiative gegründet und Mentorinnen-Programme gestartet – um nur einige Aktionen zu nennen.
Abschließend sagte Cassady Fendlay, die am Mittwoch in die USA zurückfliegt „Demokratie ist harte Arbeit.“ Sie war auf Einladung unter anderem auch der Gewerkschaften für ein paar Tage nach Frankfurt gekommen und hat verschiedene Veranstaltungen besucht um dort zu sprechen, unter anderem beim Ostermarsch.