Mainz – Die Erzeugung und die photochemische Nutzung von Licht sind zwei der wichtigsten Grundprinzipien technologischer Entwicklungen, die in Zukunft die Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft prägen werden.
Auf diesen Prinzipien basieren energiesparende Konzepte wie die Display-Technologie, die Solarenergie und effiziente lichtgetriebene Synthesen hochwertiger Produkte, aber auch innovative Materialanwendungen in der Sensorik, Bildgebung oder Phototherapie.
„Keine andere Substanzklasse bietet so vielfältige Designmöglichkeiten, um den Anforderungen dieser diversen Anwendungen gerecht zu werden, wie molekulare Metallkomplexe“,
erläutert Prof. Dr. Katja Heinze vom Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Heinze ist Koordinatorin des neuen Schwerpunktprogramms „Licht-kontrollierte Reaktivität von Metallkomplexen“ (LCRMC), das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt hat.
Das überregionale DFG-Schwerpunktprogramm wird 2018 seine Arbeit aufnehmen und anschließend für voraussichtlich sechs Jahre von der DFG gefördert.
„Der wissenschaftliche und technologische Horizont in Bezug auf photoaktive Metallkomplexe ist bislang nur zu einem Bruchteil erforscht worden. Die Herstellung von gänzlich neuen Klassen an Metallkomplexen sowie die Untersuchung der Energielandschaften der elektronisch angeregten Zustände werden die Basis für ein umfassendes Grundlagenverständnis bilden. Damit wird die Tür zur Entwicklung innovativer High-Performance-Materialien für vielfältige Anwendungen in der Medizin, Sensorik, Display-Technologie, chemischen Synthese und der Solarkonversion geöffnet“,
so Heinze.
Ziel des Schwerpunktprogramms ist es, die präparative, spektroskopische und theoretische Expertise und methodische Infrastruktur zu bündeln, die in Deutschland derzeit in einzelnen Arbeitsgruppen verstreut ist. Die Ausschreibung für die einzelnen Projekte des innovativen und stark interdisziplinären Schwerpunktprogramms LCRMC erfolgt durch die DFG.