Darmstadt – Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner jüngsten Sitzung dem Konzept der Parkraumbewirtschaftung im sogenannten Kapellplatzviertel zugestimmt. Das geordnete Parken, so wie es im Konzept vorgeschlagen wird, kann somit nach den Sommerferien im Gebiet zwischen Kirchstraße, Landgraf-Georg-Straße, Teichhausstraße und Nieder-Ramstädter Straße eingeführt werden. Bei der Erarbeitung des Konzepts hatten auch die Anwohner mitgewirkt. „Dank dieser Maßnahme wird sich der Verkehr im Quartier deutlich beruhigen“, sagt Baudezernentin Barbara Boczek. „Wir erfüllen hier einen Wunsch, auf den die Bürger und Bürgerinnen im Viertel schon lang gedrängt haben.“
Das Konzept sieht vor, dass in dem genannten Quartier zwölf Parkautomaten aufgestellt werden. Das Parken der Autos ist dann gebührenpflichtig. Die Parkgebühren betragen 80 Cent pro 30 Minuten; bezahlt werden muss montags bis samstags zwischen 8 und 20 Uhr, bei einer Höchstparkdauer von zwei Stunden. Auf dem westlichen Mercksplatz wird die Höchstparkdauer weiterhin vier Stunden sein. Die Automaten akzeptieren neben Bargeld auch EC-Karten.
Anwohner können für 120 Euro pro Jahr eine Ausnahmegenehmigung beantragen und sind dann von der Parkgebührenpflicht befreit. Außerdem soll es – nach dem Vorbild etwa von Mainz oder Heidelberg – Besucherkarten geben. Für je 20 Euro erhält man in der Straßenverkehrsbehörde Bögen mit neun Tageskarten und einer Wochenkarte; die Karten müssen, versehen mit Datum und Kfz-Zeichen, ins Auto gelegt werden. Auch Anwohner, die keine Auto besitzen oder keine Anwohnerbefreiung beantragt haben, können Besucherkarten erwerben.
Mit der Einführung der Parkraumbewirtschaftung gehen auch Änderungen der Verkehrsführung einher. So wird die Lindenhofstraße zwischen der Zufahrt zum Mercksplatz und der Mühlstraße als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen und westlich davon zur Fußgängerzone erklärt. Dort entfallen rund ein Dutzend Stellplätze. „Damit können wir hier den zumeist ohnehin erfolglosen Parkplatzsuchverkehr unterbinden“, sagt Bürgermeister und Ordnungsdezernent Rafael Reißer. „Das trägt zudem zur Sicherheit der vielen Fußgänger und Radfahrer rund ums Jugendstilbad bei.“ Obwohl der Würthweg nur für Anlieger frei ist, werden dort Fahrzeuge widerrechtlich geparkt. „Dort werden wir künftig häufiger kontrollieren“, erklärt Reißer; „falls das nicht hilft, könnten versenkbare Poller eingebaut werden, die nur für Anwohner und Rettungsfahrzeuge passierbar sind.“ Illegal ist auch das Gehwegparken, meist mit zwei Reifen auf dem Trottoir. Um dies zu unterbinden, werden dort, wo die Straßenbreite es erlaubt, Stellplätze auf der Fahrbahn markiert.
Die Umsetzung des Konzepts soll nach den Sommerferien, voraussichtlich ab September, erfolgen. Der Magistrat erwartet, dass die Einnahmen aus den Parkgebühren die Kosten decken, die durch die neue Infrastruktur anfallen. Ein Jahr nach Einführung der Parkraumbewirtschaftung soll in einem Erfahrungsbericht festgehalten werden, wie sie sich bewährt hat.