Wiesbaden – Beim Europatag am 9. Mai 2017 wird der Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union (EU) ein Thema sein. Das Vereinigte Königreich ist für die deutschen Exporteure der zweitwichtigste Absatzmarkt unter den EU-Mitgliedstaaten. Im Jahr 2016 wurden nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) Waren im Wert von 707,7 Milliarden Euro aus Deutschland in die EU-Mitgliedstaaten exportiert. Der Anteil der deutschen Exporte in das Vereinigte Königreich daran betrug 12,2 %. Nur nach Frankreich wurden im Jahr 2016 mehr deutsche Waren exportiert (14,3 %).
Importseitig nahm das Vereinigte Königreich Rang 8 unter den wichtigsten deutschen Handelspartnern innerhalb der EU ein. Von den insgesamt im Jahr 2016 aus den EU-Mitgliedstaaten nach Deutschland importierten Waren im Wert von 552,2 Milliarden Euro kamen 6,5 % aus dem Vereinigten Königreich.
Die deutschen Exporte in das Vereinigten Königreich überstiegen mit 86,1 Milliarden Euro die deutschen Importe von dort (35,6 Milliarden Euro) deutlich. Mit 50,5 Milliarden Euro hatte Deutschland im Jahr 2016 einen so hohen Exportüberschuss wie mit keinem anderen Land. Auf Platz 2 folgten die Vereinigten Staaten (49,0 Milliarden Euro) vor Frankreich (35,7 Milliarden Euro).
Besonders die Automobilindustrie könnte vom Brexit betroffen sein, denn das mit Abstand wichtigste deutsche Exportgut in das Vereinigte Königreich waren im Jahr 2016 Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile mit 27,2 Milliarden Euro. Damit war das Vereinigte Königreich exportseitig zweitwichtigster Handelspartner für die deutsche Automobilindustrie nach den Vereinigten Staaten mit Exporten in Höhe von 29,5 Milliarden Euro.