Heidelberg – Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) konnte im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2016/2017 (1. Januar 2017 bis 31. März 2017) bei Umsatz und Ergebnis den besten Wert seit 2008 erzielen. Mit einer erneuten Verbesserung des Nachsteuergewinns auf 36 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €) – basierend auf vorläufigen Zahlen – ist dem Konzern im Gesamtjahr die avisierte nachhaltige Rückkehr in die Gewinnzone gelungen. Auch der um fast 60 Mio. € auf +24 Mio. € verbesserte Free Cashflow unterstreicht den Erfolg der bereits eingeleiteten strategischen Ausrichtung hin zu einem digitalen Unternehmen.
„Heidelberg hat 2016/2017 dank eines sehr guten Schlussquartals die Jahresziele erreicht. Der Nachsteuergewinn wurde erneut verbessert, und wir haben eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung des Unternehmens geschaffen“, sagte Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. „Jetzt müssen wir die strategischen Weichen hin zu einem auf die Kundenbedürfnisse fokussierten digitalen Unternehmen stellen. Dann gelingt uns zukünftig auch das erwartete Umsatzwachstum und eine weitere substanzielle Steigerung der Profitabilität.“
Der Umsatz stieg nach 12 Monaten leicht auf 2,524 Mrd. € (Vorjahr: 2,512 Mrd. €). Im Jahresschlussquartal allein konnte der Umsatz um knapp 20 Prozent auf 845 Mio. € (Vorjahr: 710 Mio. €) gesteigert werden. Das ursprünglich im Gesamtjahr geplante deutlichere Umsatzwachstum wurde nicht realisiert, da sich geplante Akquisitionen ins neue Berichtsjahr verschieben werden. Der Auftragseingang lag im Berichtszeitraum mit 2,593 Mrd. € entgegen dem Branchentrend deutlich über dem Vorjahreswert (2,492 Mrd. €). Das EBITDA ohne Sondereinflüsse betrug im Berichtsraum 179 Mio. € (Vorjahr: 189 Mio. €, inkl. einem Einmalertrag von 19 Mio. € aus der PSG-Übernahme), obwohl 2016/2017 Kosten für die Branchenmesse drupa von 10 Mio. € angefallen sind. Damit wurde eine EBITDA-Marge von 7,1 Prozent (Vorjahr ohne PSG: 6,8 Prozent) erzielt. Im vierten Quartal lag der operative Gewinn (EBITDA vor Sondereinflüssen) dabei mit 85 Mio. € um über 20 Prozent oberhalb des vergleichbaren Vorjahreswertes. Die Sondereinflüsse lagen im Berichtszeitraum bei rund –18 Mio. € (Vorjahr: –21 Mio. €). Das Finanzergebnis verbesserte sich aufgrund geringerer Zinskosten erneut deutlich auf –56 Mio. € (Vorjahr: –65 Mio. €). Dies führte zu einem Ergebnis nach Steuern von 36 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €), im Schlussquartal kletterte der Nachsteuergewinn dabei von 35 Mio. € auf 46 Mio. €.
Der Free Cashflow erreichte zum Geschäftsjahresende mit +24 Mio. € (Vorjahr: –32 Mio. €) einen deutlich positiven Wert. Damit wurde durch operative Verbesserungen und effizientes Cashflow-Management eine Verbesserung von 56 Mio. € gegenüber dem Vorjahr erreicht. Die Nettofinanzverschuldung sank im Berichtsquartal auf 252 Mio. € (31. März 2016: 281 Mio. €) und der Leverage lag mit 1,4 weiterhin deutlich unter dem Zielwert von 2.
„Wir haben den Free Cashflow deutlich gesteigert und unsere Bilanzqualität im Berichtsjahr 2016/2017 weiter verbessert. Damit ist eine sehr gute Basis gelegt, um aus eigener Kraft den Konzernumbau in die digitale Welt zu finanzieren und verstärkt interessante Übernahmeziele anzugehen. Hier werden wir in Kürze entsprechende Erfolge vermelden können“, kommentierte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand von Heidelberg, die Entwicklung.
Strategischer Fokus: Heidelberg goes digital!
Heidelberg hat damit eine gute Grundlage für die im Zuge der Veröffentlichungen zum ersten Quartal Anfang Februar 2017 bekanntgegebene strategische Weiterentwicklung hin zu einem digitalen Unternehmen gelegt. Gemäß dem Motto: „Heidelberg goes digital!“ wurde die Konzernstruktur für die digitale Zukunft des Unternehmens bereits zum 1. April 2017 angepasst. Hierfür wurden die Segmente Heidelberg Digital Technology (HDT) und Heidelberg Digital Business & Services (HDB) etabliert. Bei HDT sind das Sheetfed-Offset-Geschäft, der Etikettendruck und die Druckweiterverarbeitung zusammengefasst; hier werden die passenden Technologien und Produkte auch für neue Geschäftsmodelle entwickelt, produziert und vermarktet. Bei HDB steuert Heidelberg seine Geschäfte mit Services und Verbrauchsmaterialien, Gebrauchtmaschinen sowie die digitalen Drucktechniken und Lösungen entlang der Wertschöpfungskette. Das dritte Segment Heidelberg Financial Services (HDF) wird unverändert weitergeführt. Im neuen Geschäftsjahr werden hierfür zahlreiche Maßnahmen eingeleitet und zum Teil bereits umgesetzt.
Hierdurch sollen in zunehmendem Umfang substanzielle Wachstumspotenziale über ein für die spezifischen Kundenbedürfnisse entwickeltes übergreifendes Gesamtangebot entlang der Wertschöpfungskette von der Maschine über die Verbrauchsmaterialien bis zum Service generiert werden. Gleichzeitig sollen Effizienzgewinne zu weiteren Verbesserungen bei der Profitabilität von Heidelberg führen.