Frankfurt am Main – Angenehme Frühlingstemperaturen, ein buntes Kulturprogramm und namenhafte Künstler lockten tausende interessierte Nachtschwärmer am 6. Mai 2017 nach Frankfurt und Offenbach. Mehr als 40.000 Besucher schlenderten durch über 40 Museen und Kunstorte am Main. Spannende Performances, szenische Lesungen und handgemachte Live-Musik verwandelten die NACHT zu einem Gesamtkunstwerk für alle Sinne.
„Die 18. NACHT DER MUSEEN lebt auch in diesem Jahr von der Vielfalt. Kulturerfahrene wie Neulinge hatten die einzigartige Möglichkeit, zur späten Stunde in einer ungezwungenen Atmosphäre neue Einblicke in das Kulturangebot der Stadt zu bekommen. Ein außergewöhnliches Programm und das wirklich einzigartige Museumsufer lockte tausende Nachtschwärmer aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus nach Frankfurt“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig.
Wahre Publikumsmagnete wie die Schirn Kunsthalle mit der Ausstellung zu René Magritte und das Deutsche Filmmuseum, in dem die Besucher in ein Universum der symbolstarken Filmfarbe Rot eintauchten, erzeugten staunende Blicke und angeregte Gespräche. Besonders beliebt waren die Führungen durch die Fischergewölbe, den Kaisersaal, die Katakomben des Hauptbahnhofs und das Senckenberg Naturmuseum. Großen Andrang gab es auch im Museum für Kommunikation, wo die Besucher zwischen Poetry Slam, dem Quizklassiker Ruck Zuck mit Showmaster Roberto Cappelluti und 90er-Jahre-Hits ein Wiedersehen mit dem schrillen Kultjahrzehnt feierten. Ein Krimierlebnis mit Gänsehaut bescherte den Zuschauern das hr2- RadioLive-Theater mit „Der Hund der Baskervilles“ im Historischen Museum. Für einen weiteren Höhepunkt der NACHT sorgte die Performance von antagon theaterAKTion, die den Römerberg in eine feurige Theaterkulisse verwandelte.
Der sanfte Riese Dundu bezauberte die Zuschauer mit seinen Aufritten im Metzlerpark und auf dem Dach des Skyline Plazas. Fernab des Museumsufers, im 54. Stock des Main Towers, standen die Besucher Schlange, um den „Treadmill Runner“ durch Tempokommandos auf dem Laufband ordentlich zum Schwitzen zu bringen – die ungewöhnliche Performance in Interaktion mit den Besuchern fand mit himmlischen Ausblicken auf die nächtliche Frankfurter Skyline statt.
Eine Mischung aus Off-Szene und Stadtgeschichte bot das Programm im Frankfurter Gallus, dessen Vielseitigkeit und Lebendigkeit Kulturdezernentin Ina Hartwig bei einem Besuch des Stadtteils beeindruckte: „Das Gallus hat seinen ganz eigenen Charme, ist nicht glatt und geleckt, eher rau und kantig. Die Kunst und Kultur hat aus ihren Ecken und Nischen herausgefunden, spürbar für alle NACHT-Schwärmer, elektrisierend und bereichernd.“
Im Wartturm konnten die Besucher einen Blick in das sonst verschlossene Turminnere erhaschen, im Boxring begeisterten die jazzigen Eigenkompositionen von „The WhereMe?!“ mit melancholischen Klängen und mitreißenden Gitarrensoli und die Lesung von Kultautor Wladimir Kaminer im konfuzius franz/korrekt gipfelte in der schon legendären, ausgelassenen Russendisko.
In Offenbach überzeugten aufregende Ausstellungskonzepte zeitgenössischer Kunst, die Inszenierung des „Blauen Krans“ und Hafenführungen die Besucher. Die Stadt weihte in Anwesenheit von Offenbachs und Frankfurts Oberbürgermeistern und Kulturdezernenten klangvoll den Hafenplatz ein; zu einer Mischung aus Hip Hop und Songwriter-Pop von Akua Naru und Mine feierte und tanzte ein ausgelassenes Publikum in der Abenddämmerung.
Die Melodien der NACHT reichten von Gitarre und Gesang bei Kerzenschein im Dom über Jazz im Museum Angewandte Kunst bis zu Synthesizer-Sounds und den Tracks der Robert Johnson-DJs im Deutschen Architekturmuseum. Während aus dem Metzler-Saal die elektronischen Beats der DJs Maurice Walper und Alexander Antonakis ertönten, ließen Tanzfreudige auf dem Dach des Skyline Plazas die NACHT bis zum Morgengrauen stimmungsvoll ausklingen.
„Junge Kunst mit Zukunft“ wurde im Rahmen der EY-Benefizauktion im Museum Angewandte Kunst versteigert: Die ausgewählten Werke junger Künstler der Frankfurter Städelschule und der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) kamen unter den Hammer und wurden für eine Rekordsumme von insgesamt 101.900 Euro versteigert. Die höchste Summe erzielte das Werk „Zuflucht“ von Stefan Thürck mit 14.000 Euro; Kulturdezernentin Ina Hartwig versteigerte die erste Position für 3.800 Euro. Der Erlös geht an die Künstler und an die Fördervereine der Frankfurter und Offenbacher Kunsthochschulen.