Mannheim – Die Stadt Mannheim hat in einer ersten Reaktion auf die Veröffentlichung des aktuellen Albums der Söhne Mannheims die Band zu einer Erklärung aufgefordert. Gestern Abend fand auf Anregung der Band ein Gespräch zwischen ihr und dem Oberbürgermeister statt. Die Atmosphäre war offen, intensiv und das Gespräch geprägt von großer Ernsthaftigkeit.
Die Aufforderung zur Erklärung war für die Stadt Mannheim erforderlich, da die Band mit Mannheim verbunden wird, das aktuelle Album mit den hoch kontroversen Texten „MannHeim“ heißt und nicht zuletzt vielfältige Verbindungen zwischen Stadt und Band bestanden. Hier war gemeinsam – zu denken ist beispielsweise an die Ansiedlung der Popakademie – viel erreicht worden.
Mit „Marionetten“ haben die Söhne einen Song veröffentlicht, dessen Inhalt in den Medien wie in dem gesamten politischen Spektrum inklusive der Rechtsextremen nahezu einheitlich bewertet und verstanden wird. Er wird in Anspruch genommen von Bewegungen wie den Reichsbürgern, die die Existenz unseres Staates verneinen oder solchen, die sich gegen die Werte des Grundgesetzes stellen.
Gegen solche Bewegungen und Haltungen steht die Stadt Mannheim. Die Mannheimer Erklärung zum Zusammenleben in Vielfalt, die über 200 Institutionen in Mannheim tragen, verweist deshalb auf die Grenzen der Toleranz, wenn sich „Einzelne, Gruppen, Institutionen und Strukturen in ihrer Haltung und ihrem Handeln gegen die Werte unseres Grundgesetzes richten“. Das gestrige Gespräch ist ein Beleg, dass die Söhne Mannheims diese Überzeugung teilen.
Vor diesem Hintergrund begrüßt die Stadt Mannheim ausdrücklich die Erklärung der Söhne Mannheims. Sie verdeutlicht, dass die Söhne der Inanspruchnahme durch demokratiefeindliche Rechtspopulisten widersprechen und sich zum Grundgesetz und zur Mannheimer Erklärung bekennen.