Ingelheim Bei sonnigem Wetter hatte die Hauptrednerin der Eröffnungsveranstaltung der Mediathek, Beigeordnete Irene Hilgert einen besonders sonnigen Tag.
Ihr lange gewünschtes Projekt konnte nun fertiggestellt werden und sie nahm sich die Historie der Ingelheimer Bibliothek vor:
1905 wurde die erste Bibliothek in Ingelheim gegründet, zeitgleich mit der Gründung des Historischen Vereins. Erst 1950 wurde die Stadtbücherei in einem Nebenraum des Museums mit damals mageren 440 Büchern eröffnet. Bereits sieben Jahre später waren es schon 3000 Bände, 1970 schon 8.500, 1984 war der Bestand auf 12.700 Bücher angewachsen. Heute präsentiert sich die Stadtbücherei, respektive Mediathek mit stolzen 30.000 Medien, davon 430 DVDs, über 2.000 Hörbüchern, 650 Musik CDs und 30 Konsolenspielen. Der überwiegende Anteil am Bestand sind immer noch die Bücher.
Bereits 2007 gab es erste Überlegungen die Stadtbücherei zu einem modernen, leistungsfähigen Medienzentrum auszubauen. Dass dafür größere Räumlichkeiten und mehr Personal benötigt würden, war schnell klar. Nach Machbarkeitsstudien, Planungswerkstätten und Besichtigung anderer Mediatheken wurde 2010 der Rahmenplan vom Stadtrat beschlossen. Erst vier Jahre und etliche Gespräche mit Planern später konnte das Konzept festgeschrieben werden und der Bau konnte beginnen.
Oberbürgermeister Ralf Claus betonte das städtische Bekenntnis zur kommunalen Daseinsvorsorge im Bereich der Bildung und Dr. Annette Gerlach, Leiterin des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz findet Ingelheim als Vorzeigestadt, in der 2015 jeder Ingelheimer sieben Bücher ausgeliehen hat, im Landesdurchschnitt seien das nur zweieinhalb.
Auch die weiteren Redner, der Architekt Herbert Elfers, Franz Göbel, der Geschäftsführer der WBI und die Leiterin der Mediathek, Isabell Heinze bekennen sich alle zum Buch. „Das Buch wird so schnell nicht aussterben, aber es werden weitere Medien dazu kommen und das Buch aus Papier ergänzen. So werden neben Hörbüchern und DVDs auch Konsolenspiele angeboten und die Onleihe erfreut sich immer größerer Beliebtheit“ ist sich Heinze sicher.
„Putzfrau“ Ilona (Schauspielerin Constance Debus) führte nicht nur heiter durch die Veranstaltung, sie hat außerdem etliche Anwesende dazu „verpflichtet“, das neue Gebäude gleich ordentlich sauber zu halten. Und sie war begeistert, dass „aus Stadtbücherei so schnell Mediathek“ wurde, ganz anders als in Berlin.