Ludwigshafen – Es scheint eine halbe Ewigkeit her zu sein, das letzte Spiel der TSG Ludwigshafen-Friesenheim, die am vergangenen Wochenende spiel- und trainingsfreie Tage hatte. Und doch sind erst zwei Wochen ins Land gegangen seit dem letzten Freudenfest in der Friedrich-Ebert-Halle. Am letzten Aprilsamstag siegten die Eulen gegen die HSG Nordhorn-Lingen mit 33:26, nachdem die Gäste zur Halbzeit noch mit 15:13 vorne gelegen hatten. Es war Auftritt, von dem Oliver Heß am besten in Erinnerung ist, dass „Kevin Klier zurück war und sehr geholfen hat, als er in der zweiten Halbzeit in gewohnter Stärke gehalten hat.“ Und der Linkshänder sah ferner in der Defensivarbeit den Schlüssel zum Erfolg: „Wir sind gut in der Abwehr gestanden.“ Was die HSG im zweiten Durchgang vor massive Probleme stellte. Und eines nicht zu vergessen – die Treffsicherheit im zweiten Durchgang. Gleich 20 Treffer setzten Gunnar Dietrich und seine Kollegen den Niedersachsen in der zweiten Halbzeit in die Maschen, ein großartiger Wert, der die TSG-Fans in regelrechte Ekstase versetzte. Die Auswahl von Ben Matschke hatte sich gegen den Vorjahresachten den 19. Saisonsieg erkämpft und durch die Niederlagen, die Bietigheim, Hüttenberg und Rimpar erlitten, ist jetzt ein Vierkampf um die Aufstiegsplätze zwei und drei entbrannt. Das Schöne – die Eulen gehören zu diesem Quartett.
Die Rothemden sind heute Vormittag gen Norden gestartet, haben in Hannover eine Trainingseinheit absolviert und sind danach nach Buxtehude weitergefahren, wo übernachtet wird. Am morgigen Samstag steht für Alex Feld und seine Mitstreiter die Partie beim Tabellenfünften VfL Bad Schwartau an, angeworfen wird in der Hansehalle zu Lübbeck um 19:30 Uhr.
Der VfL gehört heuer zu den heimstärksten Klubs in der Liga und hat bislang 25 seiner insgesamt 40 Pluspunkte auf eigenem Parkett eingefahren. Die Combo von Torge Greve besticht durch ihre Defensivleistung, denn kein anderer Verein hat im Schnitt so wenige Gegentore einstecken müssen wie die Schleswig-Holsteiner, nicht einmal 24 Treffer pro Partie, das ist der Bestwert. Mit der TSG, die das Hinspiel 28:24 gewann, kommt freilich ein Team an die Ostsee, das eine positive Auswärtsbilanz aufweist, was sich sonst nur noch drei weitere Ligamitglieder ans Revers heften können.
„Das Spiel gegen Bad Schwartau ist das schwerste, das wir in dieser Runde noch zu bestreiten haben“, sagt Kapitän Philipp Grimm. „Es ist angesichts fünf weiterer Begegnungen kein Schlüsselspiel, denn selbst wenn wir verlieren sollten und die restlichen dafür gewinnen, glaube ich an den Aufstieg. Wir sind Außenseiter und diese Rolle nehmen wir an.“ Oliver Heß sieht „eine ganz große Chance, oben ran zu rücken“ und das Klassement „noch enger zu machen. Wir werden Gas geben und setzen auf Tempohandball.“ Philipp Grimm: „Wir haben diese Woche gut trainiert, sind weitestgehend komplett und sind heiß.“
Die bisherige Bilanz spricht für den VfL, der seit der Einführung der einteiligen 2. Bundesliga alle Heimspiele gegen die TSG gewonnen hat. Doch mit jedem weiteren Duell steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch diese Serie einmal reißt. Das wäre ganz nach dem Geschmack von Cheftrainer Ben Matschke, der mit seiner Formation gerne nachmachen würde, was zuvor Bietigheim, Nettelstedt-Lübbecke, Saarlouis und auch Konstanz gelungen war – in der Hansehalle zu punkten.