Neustadt an der Weinstraße – Zu Ehren des Verlegers Daniel Meininger wurde der Platz vor dem Saalbau nun in Daniel-Meininger-Platz umbenannt. Zusammen mit Vertretern der Familie Meininger enthüllte Oberbürgermeister Hans Georg Löffler ein neues, in den Boden eingelassenes Bronzerelief. Es stammt von dem Duttweilerer Künstler Bernhard Mathäß. Meininger starb am 17. Mai 1964.
„Zum Ausdruck kommt damit der Respekt und die Anerkennung seines Wirkens und Engagements“, sagte Löffler. „Mit der Benennung des Platzes und der Gedenktafel bedankt sich die Stadt Neustadt an der Weinstraße posthum. Die Erinnerung ist nunmehr fest verbunden.“
Enkel Peter Meininger bedankte sich im Namen seiner Großfamilie beim Stadtrat, dass er sich für diese Würdigung eingesetzt hat. „Mein Großvater war fanatisch interessiert an allem, was in anderen Städten passierte und was man möglicherweise hier in Neustadt realisieren könnte.“ Die Pfälzische Weinkönigin Anastasia Kronauer sagte: „Ohne Daniel Meininger würde ich heute nicht hier stehen und ich bin dankbar, dass er gelebt hat.“
Das Leben von Daniel Meininger war geprägt vom Wein, der Pfalz und seinen großen Verdiensten rund um den Fremdenverkehr. Mit nur 27 Jahren gründete er 1903 seinen Verlag mit Druckerei. Bereits mit seiner ersten Ausgabe der neuen Zeitschrift „Das Weinblatt“ setzte sich Daniel Meininger für einen Wein ein, der Standards erfüllt und mit den großen Weingütern konkurrieren kann. Die Lage der Winzer war damals verzweifelt, Weinfälscherprozesse erschütterten die Pfalz und man kaufte den Wein in der Pfalz billig ein, um ihn woanders als Qualitätswein zu vermarkten. Das brachte ihm später den Titel „Der Schutzengel des Pfälzer Weins“ ein. Die Zeitschrift gibt es noch heute unter dem Titel „Die Weinwirtschaft“. Anfang der 1930er Jahre brachte der Meiningerverlag zeitweise 48 Zeitschriften heraus. Er war damit einer der größten in Deutschland. Daniel Meininger rief darüber hinaus eine Vielzahl von Vereinen und Ereignissen ins Leben, die noch heute Bestand haben, beispielsweise den Verkehrsverein, die Weinbruderschaft oder den Flugsportverein. Während eines Flugtages ließ er 1930 sogar einen Zeppelin einschweben.
Schwierig war die Zeit nach 1933. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, gründeten sie ihre eigenen Verlage und Druckereien und besetzten die Stellen mit linientreuen Genossen. Doch Daniel Meininger konnte und wollte sich mit dem neuen politischen System nicht identifizieren. Er verlor sämtliche Funktionen im Stadtrat und selbst in den von ihm gegründeten Vereinen. Dem Verlag Meininger wurden 30 Zeitschriften genommen und später noch einmal 15. Nur dank seiner unermüdlichen Tatkraft und seiner treuen Belegschaft war eine Weiterbeschäftigung überhaupt möglich.
Heute ist mit Andrea Meininger-Apfel und Christoph Meininger die 4. Generation in der Verantwortung für 80 Angestellte.
Aktuell werden Getränke-relevante Zeitschriften (Wein, Bier, Spirituosen) aufgelegt. Im Neustadter Saalbau und im firmeneigenen Keller finden international besetzte Weinverkostungen statt.