Sandhausen – Nach dem gestrigen 1:1 gegen Aufsteiger Hannover 96 steht fest, dass der SV Sandhausen mit Tabellenplatz zehn das beste Saisonergebnis seiner fünfjährigen Zweitligageschichte erreichen konnte. Entsprechend zogen Geschäftsführer und sportlicher Leiter Otmar Schork und Trainer Kenan Kocak auf der heutigen Saisonabschluss-Pressekonferenz ein positives Fazit.
Ein Sieg zum Abschluss wäre schön gewesen
Mit dem sich bereits 15 Minuten vor dem Abpfiff anbahnenden Platzsturm der Hannoveraner Fans hatte sich SVS-Trainer Kenan Kocak zunächst nicht beschäftigt. Viel mehr konzentrierte er sich auf das Geschehen auf dem Spielfeld. „Ehrlich gesagt hatte ich das am Anfang gar nicht mitbekommen“, so der 36-Jährige. „Ich ärgere mich noch immer über den verpassten Sieg, denn wir haben gestern ein richtig gutes Spiel gemacht und waren klar die bessere Mannschaft. Ein Sieg zum Abschluss und ein einstelliger Tabellenplatz wären natürlich schön gewesen. Ich weiß aber auch, dass das jetzt Jammern auf hohem Niveau ist.“ Nun gelte es, die abgelaufene Saison mit all ihren Höhen und Tiefen aufzuarbeiten und seine Lehren daraus zu ziehen, um gut gerüstet in die neue Spielzeit zu gehen.
„Respekt vor der Leistung der Mannschaft“
Der kurzfristige Abgang von Alois Schwartz unmittelbar vor dem Beginn der Vorbereitung sei für den Verein nicht leicht zu verkraften gewesen. Man habe sich dann aber nach der Verpflichtung von Kocak schnell zusammenfinden können, um gemeinsam Woche für Woche zu kämpfen. Nach dem Sieg am 33. Spieltag bei den Würzburger Kickers stand dann schließlich der lange herbeigesehnte Klassenerhalt fest. „Ich muss jedem einzelnen meiner Spieler meinen Dank aussprechen. Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Mannschaft, nicht nur in den Spielen, sondern auch Woche für Woche in den Trainingseinheiten“, so Kocak weiter. Auch bei den Fans bedankte er sich noch einmal ausdrücklich für die tolle Unterstützung über die gesamte Saison hinweg. Sein besonderer Dank gilt dem Funktionsteam um die Mannschaft, sowie Geschäftsführer Otmar Schork und Präsident Jürgen Machmeier. „Ich denke, die Mannschaft hat in ihrer Entwicklung einen großen Sprung nach vorne gemacht. Das ist auch mein Anspruch und deshalb bin ich auch sehr zufrieden mit meiner ersten Saison beim SVS.“ Man dürfe sich bei aller Freude über den zehnten Platz aber jetzt nicht darauf ausruhen, sondern müsse die gesamte Saison noch einmal genauestens analysieren. „Auch wenn ich jetzt erst einmal im Urlaub bin, so werde ich mich umgehend damit auseinandersetzen und auch für mich meine Lehren daraus ziehen, damit wir gemeinsam in der neuen Saison den nächsten Schritt machen können.“ Vor allem auf die eigene Schwäche bei gegnerischen Standards wird Kocak den Fokus legen.
In Manpower investieren
Froh sind sowohl Otmar Schork, als auch Kenan Kocak darüber, dass mit Denis Linsmayer und Andrew Wooten zwei Leistungsträger gehalten werden konnten. Was Tim Kister, Daniel Lukasik und Manuel Stiefler betrifft, so sei man noch in Gesprächen. Korbinian Vollmann stehe derweil kurz vor einer Vertragsverlängerung. Die Langzeitverletzten Maximilian Jansen und José Pierre Vunguidica sollen zum Beginn der Vorbereitung wieder fit sein. Man müsse den Kader bis ins Detail analysieren und im Anschluss daran überlegen, welche personellen Änderungen vorgenommen werden, so Schork. Nach dem Weggang von Eigengewächs Michael Hiegl und der Verletzung von Rick Wulle stehe jedoch fest, dass neben Marcel Schuhen von Hansa Rostock noch ein weiterer Torwart verpflichtet werden müsse. „Auch aus wirtschaftlicher Sicht war dies das beste Jahr, das der SV Sandhausen bisher hatte. Durch die Transfererlöse und die Erfolge im DFB-Pokal sind wir nun in der Lage, in Beine zu investieren. Bauliche Maßnahmen sind für die neue Saison nicht geplant. Zudem möchten wir die Manpower unserer Geschäftsstelle erhöhen, was auch zur Entlastung meiner Person beitragen soll, gerade im Marketing-Bereich.“
Der Fahrplan bis zum Saisonstart
Am Sonntag, dem 18. Juni 2017, findet im BWT-Stadion am Hardtwald um 10 Uhr der offizielle Trainingsauftakt statt, an dem auch alle Neuzugänge präsentiert werden sollen. Am sechsten Juli reist die Mannschaft ins Trainingslager nach Bad Wörishofen und bestreitet am 14. Juli im Rahmen des Kaiserstuhl-Cups in Bahlingen ein Testspiel gegen den SC Freiburg. Am 22. Juli soll zudem ein attraktives Freundschaftsspiel im heimischen Stadion stattfinden. Der Gegner steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Einen Tag später lädt der SVS im Endspurt der Vorbereitung zum großen Familientag ein.