Heidelberg – Das Universitätsklinikum Heidelberg hat am 24. Mai 2017 seinen Leitenden Ärztlichen Direktor, Professor Dr. Guido Adler, feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Adler hatte das Amt des Leitenden Ärztlichen Direktors fünf Jahre inne. Er hinterlässt den Campus in extrem gutem Zustand: viele Kliniken sind in modernen, funktionalen Gebäuden untergebracht, die finanzielle Situation ist gut, die wissenschaftliche Qualität der Fakultät ist herausragend.
Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen, Universität und Heidelberger Forschungseinrichtungen waren der Einladung in die Medizinische Klinik des Universitätsklinikums gefolgt. Sie erlebten eine sehr persönliche Verabschiedung eines Ärztlichen Direktors, der “ immer die Nähe der Mitarbeiter gesucht hat“, Management „by walking around“ betrieb und den sein „Blick für das Ganze“ auszeichnete.
Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, fasste Professor Adlers große Verdienste am Standort Heidelberg zusammen: „Ich danke Professor Guido Adler für die großartige Leistung, die er für das Universitätsklinikum Heidelberg wie auch für die Universitätsmedizin in Baden-Württemberg insgesamt erbracht hat. Mit seinen Ideen und seinem persönlichen Einsatz hat er das Universitätsklinikum Heidelberg gut aufgestellt. Seiner offenen und zugewandten Art ist es zu verdanken, dass sich ein gutes Miteinander nach innen wie außen eingestellt hat und dass viele Freunde und Partner für die Heidelberger Universitätsmedizin dazugewonnen wurden. Darauf wird auch seine Nachfolgerin aufbauen können.“
Schwerpunkte Bauen, Krisenprävention und Effizienz
Hauptanliegen Professor Adlers war das Bestreben, den Campus so auszubauen, dass Mitarbeiter, Patienten und Studierende ideale Bedingungen für Forschung, Therapie und Lehre vorfinden. Ein Investieren in moderne funktionale Gebäude – inklusive der dafür notwendigen Spendenbeschaffung – und das intensive Bemühen, die Verkehrssituation des Neuenheimer Feldes zu verbessern, waren hierfür beispielhaft: Während Professor Adlers Amtszeit wurden das Analysezentrum III und die Marsilius Arkaden in Betrieb genommen, der Bau des Center for Integrative Infectious Disease Research (CIID) und der neuen Chirurgie begonnen sowie eine – politisch lange diskutierte – Notfallzufahrt geschaffen. Zwei aus Adlers Sicht „immens wichtige, wegweisende Zukunftsprojekte“, das Hopp-Kindertumorzentrum am NCT und das Herzzentrum, haben unter seine Ägide Form und Konkretheit angenommen; zeitnah wird hier mit Detailplanungen begonnen werden.
Darüber hinaus hat Professor Adler die Krisenprävention und das Effizienzbestreben des Universitätsklinikums maßgeblich vorangetrieben. Ein durch ihn initiierter Strategiefindungsprozess wird diesen Sommer abgeschlossen und vorgestellt werden.
„Es war eine sehr gute Zeit“
„Es war für mich eine sehr gute Zeit in vielerlei Hinsicht. Z.B. habe ich es als sehr positiv empfunden, wie hervorragend integrativ Klinikum und Fakultät zusammengearbeitet haben – nur auf dieser Basis konnten wir so mutige Investitionsentscheidungen treffen und zugleich so erfolgreich im klinischen und auch forschenden Bereich sein“, fasst Adler zusammen und führt weiter aus: „Dass es uns gelungen ist, beispielsweise fünf Sonderforschungsbereiche in nur sechs Jahren einzuwerben, ist einmalig in Deutschland und zeigt die gute Zusammenarbeit aller Beteiligter. Summa summarum: Es war mir eine Ehre für dieses Haus tätig sein zu dürfen.“
Mehr als vier Dekaden Universitätsmedizin
Professor Adler blickt auf 45 Jahre erfolgreiche Universitätsmedizin zurück: Nach einem Medizinstudium in Heidelberg, Habilitation und Facharztausbildung zum Internisten, nahm Adler 1986 den Ruf an die Universität Marburg an. Ab 1991 hatte er eine Professur für Innere Medizin an der Universität Ulm inne und wurde Ärztlicher Direktor der dortigen Klinik für Innere Medizin. Es folgten viele Berufungen, z. B. als Dekan der Medizinischen Fakultät Ulm oder Vorstandsvorsitzender sowie Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Adler war Mitglied des Wissenschaftsrates Österreich, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Ausschusses des Gesundheitsforschungsrats im Bundesministerium für Bildung und Forschung u.v.m. Nach seiner Heidelberger Zeit wird er noch als Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Universitätsklinikums Leipzig und Mitglied der Gründungskommission der Medizinischen Fakultät Augsburg tätig sein.