Ludwigshafen – „Am Mittwoch haben wir zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten gesehen“, sagte Denni Djozic als einleitenden Satz seiner Analyse der jüngsten Partie der TSG, die Aue zu Gast hatte. Um danach ins Detail zu gehen. „In der ersten Halbzeit waren wir zu unkonzentriert und unterliefen uns viele technische Fehler. So kam dann der Gegner ins Spiel, der die erste Hälfte dominierte.“ Daraus resultierte schließlich ein 9:11 nach 30 Minuten.
„In der zweiten Halbzeit hat es im Kopf klick gemacht“, beschrieb der verletzte Linkshänder das, was sich ab der 37. Minute in der mit 1923 Zuschauern sehr gut gefüllten Friedrich-Ebert-Halle abspielte. „Die Mannschaft vollbrachte eine große Willensleistung, kämpfte vorbildlich, stand aufmerksam in der Abwehr und es kamen schöne Spielzüge zustande, die in Tore umgemünzt wurden.“ Binnen acht Minuten drehten die Eulen den Vergleich, machten aus einem 10:14 ein 17:14. Die Halle tobte und half der Mannschaft von Ben Matschke, die in der Schlussphase auch von ihrem breiten Kader profierte. „Das zahlt sich gerade in solchen Spielen aus“, hob Denni Djozic heraus. Nach 60 Minuten bejubelten die TSG-Anhänger einen 24:20-Erfolg über die Sachsen, und so sitzen die Pfälzer Hüttenberg, Rimpar und Bietigheim weiterhin im Nacken. Nur 20 Gegentore hatte Kevin Klier bei diesem 1-Euro-Spiel kassiert, das war der zweitniedrigste Wert in dieser Saison.
Nun steht für die Matschke-Auswahl das letzte Auswärtsspiel an, es geht an die Nordsee, genauer nach Wilhelmshaven. Das Match wird am Samstag, 27. Mai 2017, in der Nordfrost Arena um 19:30 Uhr angepfiffen.
Der Wilhelmshavener HV ist aktuell auf Rang 12 eingereiht. Auf den ersten Blick scheint das zu dem Zeitpunkt, wo nur noch drei Spieltage anstehen, eine sichere Platzierung zu sein. Doch die ungeheuerliche Ausgeglichenheit in der 2. Liga sorgt dafür, dass die 32 Pluspunkte, die der WHV derzeit auf dem Konto hat, wohl nicht reichen werden, um am Ende den Ligaverbleib zu sichern. Das heißt, dass die Köhrmann-Fraktion noch Punkte benötigt, was dem Duell gegen die Eulen eine brisante Verschärfung einbringt. Aus den letzten zehn Heimspielen ergatterte Wilhelmshaven stolze 18 Punkte, nur Emsdetten gelang es in diesem Zeitraum, zwei Punkte mit auf den Heimweg zu nehmen.
Ben Matschke hat Respekt vor dem letztjährigen Sechsten. „Das ist eine Mannschaft, die viele Ideen in ihr Spiel einbringt und ein großes Repertoire an taktischen Auslösehandlungen besitzt. Eine ihrer Stärken sind die Außen, eine andere ist ihre aggressive 6:0-Abwehr.“ Denni Djozic erwartet „eine ganz knifflige Aufgabe. Das Spiel ist eine Riesenherausforderung für uns, das müssen wir als Mannschaft lösen. Es gilt mutig heranzugehen und sich an den Matchplan zu halten. Wenn wir oben weiter angreifen wollen, müssen wir gewinnen.“ Für Carsten Hoffmann, den Sportlichen Leiter, wird wichtig sein, „eine gewisse Lockerheit zu behalten. Wilhelmshaven wird uns alles abverlangen, da müssen wir gewappnet sein.“ Und prophezeit: „Es wird ein enges Spiel werden.“