Frankfurt am Main – Die Stadt Frankfurt und Eintracht Frankfurt haben sich am heutigen Dienstag mit den Plänen zum Ausbau der Commerzbank-Arena gemeinsam auseinandergesetzt. Oberbürgermeister Peter Feldmann hatte Axel Hellmann, Mitglied des Vorstandes von Eintracht Frankfurt, zu einem Gespräch in den Römer eingeladen, um die Vorschläge der Eintracht und der „Initiative Stadionausbau“ zu diskutieren.
In der „Initiative Stadionausbau“ haben sich vor einigen Wochen Eintracht-Fans aus dem Fanclubverband, der Fan- und Förderabteilung des Vereins sowie der Fanorganisation „Nordwestkurverat“ zusammengeschlossen. Darüber hinaus hat Peter Feldmann ein klares Bekenntnis für Frankfurt als einer der Spielorte der Fußball-Europameisterschaft 2024 an den Deutschen Fußball-Bund abgegeben, sollte dieser den Zuschlag für die Ausrichtung bekommen.
Die Forderungen der „Initiative Stadionausbau“ wurden vom Sprecher der Initiative, Henning Schwarz, vorgestellt. Die Initiative macht sich für die Errichtung zusätzlicher Stehplätze sowie sozialverträglicher Eintrittspreise stark. Junge Menschen müssten die Chance haben, Spiele ihres Vereins und ihrer Idole live im Stadion erleben zu können.
Axel Hellmann, Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt Fußball AG, stellte die Pläne des Stadionausbaus gemeinsam mit Patrik Meyer, dem Geschäftsführer der Stadionbetreibergesellschaft SFM, und Hans Joachim Paap, Architekt des Stadions, vor. Aktuell finden in der Commerzbank-Arena bei Bundesliga-Spielen 51.500 Zuschauer Platz, darunter sind 7000 Stehplätze im heimischen Bereich. Nach dem Umbau könnte die Kapazität auf 61.000 Zuschauer erhöht werden, mit rund 20.000 Stehplätzen für die Eintracht-Anhänger. Bei internationalen Spielen würde Platz für 53.800 Sitzplätze entstehen, 5300 mehr als bisher. Damit würde man die 50.000er-Marke knacken, die zur Ausrichtung eines internationalen Endspiels berechtigt. Die Überlegungen beruhen auf einer Machbarkeitsstudie. Als Ziel für die Eintracht-Fans vereinbarten Peter Feldmann und Axel Hellmann, dass nach Ausbau des Stadions fünf Jahre die Dauerkartenpreise im Stehplatzbereich nicht erhöht werden und je 1000 Tickets auf Tageskartenbasis für Kinder und Jugendliche zu je fünf Euro (Erwachsene zehn Euro) gegen entsprechende Nachweise zu erwerben sein sollen.
„Wir freuen uns darüber, dass wir der Stadt Frankfurt und dem Oberbürgermeister unsere Pläne heute vorstellen konnten. Wir sind davon überzeugt, dass der langfristige Erfolg von Eintracht Frankfurt eng mit der Auslastung der Commerzbank-Arena verknüpft ist. Beides setzt voraus, dass alle Menschen am Fußball teilhaben können. Dies wollen wir mit einem überwiegend auf Stehplätze ausgerichteten Stadionausbau erreichen. Darüber hinaus sichern wir Kontingente für junge Menschen und Erwachsene zu, die sich einen Sitzplatz im Stadion nicht leisten können. Als großer Traditionsclub in dieser Region möchten wir unserer sozialen Verantwortung gerecht werden“, sagte Axel Hellmann zum geplanten Ausbau und dem sozialen Engagements des Vereins.
Peter Feldmann lobte die Absicht der Frankfurter Eintracht, die Sozialverträglichkeit der Ticketpreise über einen langen Zeitraum im Millionengeschäft Bundesliga zu garantieren, um somit der Frankfurter Fankultur gerecht zu werden.
„Ich engagiere mich für den sozialen Zusammenhalt im Sport allgemein und im Fußball speziell. Der Fußball verbindet über alle Grenzen hinweg Generationen miteinander. Unter dem Leitbild „Fußball für alle“ möchte ich dieses befördern“, unterstrich der Oberbürgermeister seinen Wunsch an die städtischen Gremien, mit dem Verein und der Stadioninitiative gemeinsam zukunftsweisende Gespräche zu führen und realisierbare Lösungen zu finden. Ein Ziel dabei soll auch sein, dass alle im Jahr 2024 ein erneutes „Sommermärchen“ in Frankfurt erleben dürfen.