Karlsruhe – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Silberhochzeits-Partner Temeswar blüht weiter auf – Karlsruher Delegation bewundert neue Gestalt der Innenstadt und kulturell gefärbtes Ambiente

Wirtschaftlich anhaltender Aufschwung mit den gemeinsamen Schwerpunkten Mobilität und IT, bezauberndes Flair einer infrastrukturell neu gestalteten Innenstadt als praktisch angelegte Fußgängerzone mit historischem Charme, Sicherheit und Vielfalt forcierende Verkehrspolitik: Die Entwicklung des westrumänischen Temeswar auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas 2021 ist eine höchst erfreuliche und zu Karlsruhe passende, nahm die Karlsruher Delegation um Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup mit, die vergangenes Wochenende zur Feier der nunmehr 25 Jahre währenden Freundschaft beider Städte in das Banat gereist war. Mentrup bilanzierte: „Auch durch diese gemeinsamen Tage erkennen wir, dass unsere Städtepartnerschaft nochmal auf eine ganz neue Stufe gehoben werden kann. Und wir wollen unser Möglichstes tun, das auch zu leben.“

Einen wichtigen Beitrag leisten der Gemeinderat, diesmal vertreten durch Bettina Meier-Augenstein, Michael Zeh, Istvan Pinter und Tom Høyem, die Verwaltung (neben Hauptamtsleiter Martin Wiederkehr war der stellvertretende Zoodirektor Dr. Clemens Becker dabei) sowie der von Beginn an wegweisend wirkende Freundeskreis Karlsruhe – Temeswar. Dessen Vorsitzende Alexandra Ries konstatierte beeindruckt: „Wir freuen uns, dass wir unserer ursprünglichen Aufgabe“, der Versorgung mit Hilfsleistungen verschiedenster Art, „nicht mehr folgen müssen, weil Sie so eine herrliche Stadt geworden sind.“ Das sagte sie am Montag im Rathaus von Temeswar bei einer eigens abgehaltenen Sondersitzung des Stadtrats unter Teilnahme des Karlsruher Kollegiums. Sie war ausschließlich der Würdigung des freundschaftlichen Bandes, der Silberhochzeit gewidmet, die nur Zwischenstufe einer glücklichen Ehe sein soll.

Ein Vierteljahrhundert gemeinsam für Europa

Temeswars Oberbürgermeister Nicolae Robu hob dabei in seiner Rede Karlsruhes humanitäre Hilfe über Jahre, den Austausch auf wirtschaftlicher, bildungsbezogener, sozialer und nicht zuletzt kultureller Ebene, den Einsatz zur jeweiligen Stadtentwicklung, gemeinsame Projekte und Workshops hervor sowie „wahre Freundschaft“. Er versicherte, dass angesichts einer für beide Seiten weiter zunehmend bereichernden Zusammenarbeit Temeswar ein verlässlicher Partner bleiben werde. Mentrup betonte: „Wir haben 25 Jahre gemeinsam zur europäischen Einigung beigetragen.“ Und: „Das Schöne an Städtepartnerschaften ist: Sie sind eine Mischform offizieller und persönlicher Beziehungen – und deshalb viel direkter und schneller als es die große Politik je sein könnte.“ Im Sinne eines echten Miteinanders wünsche sich Karlsruhe neben dem Vielen, das konstruktiv greift, ein Vertiefen der Kooperation im Gesundheitssektor mit der Victor-Babes Universität auf der einen und dem Pflegebündnis der TechnologieRegion Karlsruhe auf der anderen Seite; für die Gewinnung dringend benötigter Fachkräfte. Das Projekt „ProKaTim“ mit der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft sowie der Polytechnischen Universität Temeswar verkörpere seit 2012 mit Fokus auf Elektronik und IT die Kooperation im wissenschaftlichen Bereich.

Der technologische Fortschritt wurde auch beim Besuch der neuen, in stetiger Weiterentwicklung befindlichen Verkehrsleitstelle sichtbar, wo Fachleute den Stadtverkehr überwachen, auf Staus, Unfälle, sonstige besondere Vorkommnisse reagieren können. Die Einrichtung, hieß es im Dialog zur erhellenden Vorstellung durch Beschäftigte, gilt als Auftakt des Strebens, Smart City zu werden, wozu Mentrup Karlsruhes Unterstützung zusicherte. Eine direkte Verbindung zu Polizei und öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) sowie 360-Grad-Kameras mit Zoom sind schon aktiv. Ein gewaltiger Bildschirm an der Front, unterteilt in 72 Einzelszenen, vermittelte auch eine Idee davon, wie die Stadt immer weiter wächst und dabei vor allem im Zentrum schöner wird.
Das wurde besonders bei verschiedenen Rundgängen sichtbar: Der Bega-Kanal, der „Innen- und Fabrikstadt“ trennt und vor Trassen- sowie Straßenverkehr die wichtigste Transportroute war, soll künftig eine ÖPNV-Alternative mit Booten bieten, Haltestellen existieren bereits. Entlang des Gewässers geht der Ausbau der Radwege voran, die letztlich bis ins benachbarte Serbien führen sollen, während auch schon die Nutzung von noch recht neu wie in Karlsruhe angebotenen Leihrädern positiv auffiel.

Einladende, saubere Innenstadt

War die Innenstadt, heute wie ein gemeinsames zweites Wohnzimmer belebt, bis vor wenigen Jahren noch eine einzige Baustelle, konnten nun 14 neue Straßen und vier neu konzipierte, einladend dimensionierte Plätze bewundert werden. Und – auch als Mahnung für Karlsruhes eigene Anstrengungen, wie OB Mentrup festhielt – bemerkenswert saubere.
Gelassenheit und Zufriedenheit vernahm die Delegation als Strahlkraft der Menschen in Temeswar. „Es tut gut, das zu sehen“, erklärte Stadträtin Meier-Augenstein exemplarisch, nahm große Unterschiede dank äußerst bemerkenswerter Entwicklung wahr. Über den frühesten Kontakt als eine der ersten Austauschschülerinnen mit alarmierendem damaligem Eindruck der Krankenversorgung setzt sie sich seit jeher für Temeswar ein. Nun, da die Direkthilfe, die noch für Jahre notwendig war, Früchte trägt und die Stadt immer fester auf eigenen gesunden Beinen steht, „können wir uns auch speziell als Freundeskreis dem weiteren gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen, dem Begegnen von Menschen widmen“ – durch und für Erfahrungen.

Sie könne nur jedem empfehlen, unterstrich Ries, sich auf den Weg zu machen in die historische Region Banat, deren erste Deutsche Kultur- und Wirtschaftstage vergangenen Sonntag ihre offizielle Eröffnung fanden. Organisiert von der Stadt und dem dortigen Konsulat, das sehr umtriebig Netzwerke für sozio-ökonomische Entfaltung knüpft oder unterstützt, als Festakt zum 25-Jahre-Jubiläum der Städtepartnerschaft mit imposantem Konzert der Philharmonie. Dem schlossen sich Gespräche mit Wirtschaftsvertretern an, darunter der Präsident des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat, Peter Hochmuth, der über den hiesigen Fachkräftemangel hinausgehend bei Null-Arbeitslosigkeit pointierte: „Der Markt ist sehr schwierig geworden. Vom Ungelernten über den Ingenieur bis zum Manager wird alles gesucht.“

Fokus auf 2021

Lebensqualität ist ein wichtiger Standortfaktor. Die Kultur trägt bereits mit zahlreichen Festivals dazu bei. Die finale Präsentation als damals noch Kulturhauptstadt-Anwärter war im unter anderem auch erneuerten Kunstmuseum abgehalten worden, wo die Delegation Ausstellungen deutscher Künstler besuchte. Neben einer deutschen Lesung der Karlsruher Autorin Hedi Schulitz (Gedok) wohnte der deutsche Besuch auch der Präsentation einer Installation des Karlsruhers Adrian Florea bei, der schon unter anderem auf der Eunique in der Messe Karlsruhe ausstellte. In Temeswar geboren, will er für Umweltschutz und das Schonen von Rohstoffen sensibilisieren. Zoo-Repräsentant Becker, unter anderem Artenschutz-Beauftragter, verschaffte sich als Experte einen Eindruck vom noch recht jungen Zoo in Temeswar, der gut 70.000 Besucher jährlich zählt, und erkannte viele Potenziale.

Indes blickt Temeswar entschlossen auf 2021. Karlsruhe, das die erfolgreiche Bewerbung unterstützt hatte, werde auch hierbei weiter an der Seite der rumänischen Freunde stehen, versicherte der Oberbürgermeister. Er warb für willkommene Beteiligung und Präsenz der Fächerstadt beim Großereignis Kulturhauptstadt, wie Temeswars geplante Zentren für Kunst und Technologie sowie kreative Industrie etwa durch das ZKM Inspiration finden könnten. Immer wieder zeichnen sich neue Brücken ab, Chancen der Kooperation, mit Künstlern, für die Jugend und vieles mehr. Und immer wieder anerkannte die Delegation, wie so viele Sprachen, Völker und Religionen miteinander als offene Gesellschaft in und um Temeswar funktionieren – Beispiel gebend.


Best-Practice Beispiele für Unternehmen – Technologietransfermanagement aus Karlsruhe beim CEB Energie-Effizienz-Kongress

Technologische Leuchtturmprojekte aus Karlsruhe und der Region präsentieren am 28. und 29. Juni in der Messe Karlsruhe die Technologietransfermanager der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe und der Handwerkskammer Karlsruhe beim CEB Energie-Effizienz Kongress. Im Mittelpunkt stehen innovative Lösungen, die im Rahmen von Kooperationen von Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie Start-Ups entstanden sind.

Unternehmen können hier vielfältige neue Impulse für die eigene Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen erhalten, insbesondere im Rahmen des Kongressblockes „Technologietransfer und Start-Up Forum“ am zweiten Kongresstag von 9.30 bis 11.30 Uhr. Referenten zeigen, wie Technologietransfer generell funktioniert, und berichten anhand von Best-Practice-Beispielen über erfolgreich durchgeführte Technologietransfer-Projekte.

Einblick in aktuelle Forschungsentwicklungen und den Einsatz von innovativen Technologien gibt beispielsweise Dr.-Ing. Hendro Wicaksono vom FZI Forschungszentrum Informatik. Und Andreas Hallwachs von den Stadtwerken Karlsruhe stellt das Projekt LoRaWan vor, den von den Stadtwerken betriebenen Ausbau eines innovativen Datennetzwerks. Welche Chancen sogenannte Smart City-Technologien für den regionalen und internationalen Technologietransfer und speziell für Wirtschaft und Kommunen bieten, zeigt Valerie Bahr vom Steinbeis-Europa-Zentrum.

Darüber hinaus organisiert das Kompetenznetzwerk Energieforum Karlsruhe den Gemeinschaftsstand der Stadt Karlsruhe, wo Mitglieder des Netzwerks Produktinnovationen, Verfahren und neuartige Dienstleistungen präsentieren. Dabei geht es auch um den Austausch von aktuellem Wissen aus jungen Unternehmen und fundiertem Expertenwissen. Außerdem zeigen verschiedene Forschungseinrichtungen Innovationen, die das Potential haben, den Markt zu verändern.

Begleitend gibt es einen sogenannten Career Walk für Frauen aus dem MINT-Bereich – um Kontakte zu Unternehmen aufzubauen und das Fachkräftepotenzial von Frauen zu aktivieren. Unterstützt wird diese Initiative von der Kontaktstelle Frau und Beruf in Kooperation mit dem EnergieForum.


Möglichkeiten gemeinschaftlicher Energieversorgung – Dritter Workshop in Reihe über energetische Sanierung und Effizienz

„Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Energieversorgung“ sind Thema des dritten Vortragsabends im Rahmen der Workshopreihe „Energiequartier Wettersbach“, zu dem die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) für Donnerstag, 8. Juni, ab 18 Uhr einlädt. Der Workshop findet wegen der Pfingstferien im Bürgersaal des Rathauses Wettersbach, Am Wetterbach 40, statt.

Zum Einstieg hält Dipl.-Ing. Jürgen Disqué, Leiter des Anlagenmanagements der Stadtwerke Karlsruhe, einen Impulsvortrag, der sich an folgenden Fragen orientiert: Welche technischen Möglichkeiten gibt es, benachbarte Gebäude effizient gemeinsam mit Energie zu versorgen? Welche Potenziale für gemeinschaftliche Energieversorgungsstrukturen lassen sich aus den bisher vorliegenden Daten und den räumlichen Gegebenheiten in Wettersbach ableiten?

Danach haben alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, diese und weitere Fragen bei Imbiss und Getränken in einer offene Diskussions- und Fragerunde mit dem Referenten und Vertretern der KEK zu diskutieren.

Die KEK bittet um Anmeldung unter Telefon 0721/480 880 oder per E-Mail an info@kek-karlsruhe.de.