Worms (ots) – Im Verlauf des gestrigen Donnerstag versuchten dreiste Betrüger in 14 Fällen durch den sogenannten „Enkeltrick“ an Geld zu kommen.
Im gesamten Stadtgebiet meldeten sie sich telefonisch bei den allesamt lebensälteren Geschädigten und gaben sich als angebliche Neffen oder Enkel aus und verlangten nach Geld für eine frei erfundene Notsituation. Glücklicherweise waren die Angerufenen bestens informiert und erkannten die Betrugsmasche. So kam es zu keinen finanziellen Schäden.
Das Phänomen des sogenannten Enkeltricks ist seit 1999 national und international bekannt. Die Täter recherchieren in im Handel erhältlichen elektronischen Telefonregistern nach alterstypischen weiblichen Vornamen (z. B. Klara, Hedwig) und geben sich den Seniorinnen gegenüber als deren Kinder oder Enkelkinder aus.
Sie geben eine aktuelle finanzielle Notlage oder eine günstige Erwerbsgelegenheit (Erwerb von Aktien, Kfz etc.) vor und bitten um ein kurzzeitiges, aber dringliches Darlehen.
Die zumeist weiblichen Opfer werden hierbei psychisch massiv unter Druck gesetzt und dazu angehalten, finanzielle Soforthilfe im maximalen Rahmen ihrer Möglichkeiten zu leisten.
Dabei erlangen sie Einzelsummen zwischen 100 Euro und 200.000 Euro. Opfer sind meist hochbetagte Seniorinnen, die aufgrund ihrer physischen (z.B. Hörschwäche – Stimmenidentifizierung) und/oder psychischen Verfassung (z.B. Zerstreutheit/Demenz, Vereinsamung) nicht mehr in der Lage sind, sich gegen solche Taten zu schützen.
Die Polizei rät:
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren Sie frühestens für den kommenden Tag einen Gesprächstermin und überprüfen Sie die Angaben. Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache. Lassen Sie sich vom Anrufer die Telefonnummer geben und überprüfen Sie diese mit bereits bekannten Nummern. Rufen Sie die jeweilige Person unter der lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.