Wadgassen: Zeitreise ins Mittelalter beim 5. „Jòòrmarkt“ – Am 10. und 11. Juni 2017 historisches Markttreiben im Outlet Center Wadgassen

Veranstaltungsplakat
Veranstaltungsplakat

Wadgassen. „Höhret ihr edlen Recken, holde Frouwen und liebreizende Kindelein, was euch verkündet: Ein großes Feste an derer Tage zwei wird an der Stätte zu Wadgassen begangen.“ Zauberer, Gaukler, Spielleute, Handwerker und Händler aus ganz Deutschland treffen sich am 10. und 11. Juni 2017 im Outlet Center zum fünften „Jòòrmarkt“.

Das mittelalterliche Marktgeschehen mit seinem dicht gefüllten Unterhaltungsprogramm wird wieder ein Genuss für alle Sinne: Das bunte Treiben in stilechter Ausstattung geht bei kostenlosem Eintritt am Samstag von 10 bis 23 Uhr vonstatten – und es findet sonntags von 10 bis 18 Uhr seine Fortsetzung. „Wir konnten in diesem Jahr die Anzahl der historischen Verkaufsstände abermals um ein Viertel erhören. Rund 50 Markttreibende gruppieren sich rund um die Geschäfte des Outlet und bilden so einen interessanten Schmelztiegel zwischen dem mittelalterlichen Ambiente und der Moderne des Centers“, erklärt Outlet-Manager Nico Loreth. Natürlich bieten auch die einzelnen Marken-Stores ihre Waren feil. Mit besonderen „Jòòrmarkt“-Angeboten und speziellen Rabatt-Aktionen laden sie bei der langen Shopping-Nacht am Samstag von 10 bis 22 Uhr sowie am verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr zu einem attraktiven Einkaufsbummel ein.

Freizeitritter, Drachenjäger und Prinzessinnen

Allerlei Schönes, Geschmackvolles, Wohlriechendes gibt es wieder an den verschiedenen Marktständen zu bewundern. Das Angebot reicht vom Kunsthandwerk wie einer Ledermanufaktur oder Glasbläserei über Holzwaren und Spielzeughersteller bis hin zu mittelalterlichem Parfüm. Hier steht der Schmuckhändler neben dem Krämer für orientalische Genüsse. Der Bogenbauer reiht sich neben den Gewandschneider und die Schuhwerkstatt neben den Schmied. Zahlreiche Handwerker bieten dabei Einblicke in die Arbeitsweise der alten Zeit. Und oft ist Selbermachen erlaubt – vor allem für die Kleinen, die hier liebevoll „die Bälger“ genannt werden. Die Drachenbezwinger und Burgfräuleins können sich im Kerzenzieher versuchen, Tonpfeifen anmalen, den Geschichten der Märchenhexe lauschen oder das Glücksrad drehen. Hier wird die Welt der Romane und Bücher gelebte Wirklichkeit.

Um das mittelalterliche Flair perfekt zu machen, dürfen natürlich auch die Spielleute nicht fehlen. Das Duo „Heidweilers“ und die Mannen von „Spielwahn“ sorgen mit ihren musikalischen Einlagen für beste Unterhaltung. Gauklervolk wie etwa Franz von Schabernack lassen mit ihren Darbietungen eine ungläubige Verblüffung und ein herzhaftes Lachen zurück. „Auch sollte man im Zelt der Wahrsagerin einen Blick in die Zukunft werfen“, meint Loreth. Und was wäre das Spectaculum zu Wadgassen ohne Kalibo? Der Zauberer, Entertainer, Flohzirkusbesitzer, Tausendsassa, Hans Dampf in allen Gassen ist in diesem Jahr wieder einer der Hauptattraktionen und wird sein Publikum gekonnt begeistern. Auch eine Falknerei schlägt am See ihre Zelte auf, um dort ihre stolzen Tiere zu präsentieren. „Den ganzen Tag über werden Artisten, Gaukler und Musikgruppen unsere Gäste unterhalten“, weiß Loreth. Zum vergnüglichen Programm für Jung und Alt gehört auch wieder die Tanzgruppe der Velvet Serpents. Ein heißes Flammen-Spiel vollführt die Gruppe „Sidera“ mit ihren Feuer-Schluckern, die samstags gegen 22 Uhr die Zuschauer in ihren Bann ziehen. Krönender Abschluss des ersten Markt-Tages ist dann das Feuerwerk um etwa 22.30 Uhr.

Veranstaltungs-Dreieck auf ein paar Metern verteilt

Neben dem Ohrenschmaus gibt es zudem etwas für den Bauch. Die Mundschenke halten Kirsch- und Honigbier, Liköre, historische Weine sowie diverse Elixiere bereit. Der schäumende Gerstensaft des „Wadgasser Klosterbräu“ der Brauerei G.A. Bruch läuft direkt vom Fass in den Humpen und verlangt vom Gast einen Moment des Innehaltens. Die Tafel ist reich gedeckt mit Sau am Spieß, Käse, Abteibrot, Waffeln, … und feinem Naschwerk aus dem Land der Bourbonen – ein Paradies für echte Feinschmecker eben. „Wir haben den Termin unseres ‚Jòòrmarktes‘ bewusst so gewählt, dass wir samstags wieder parallel mit dem ‚Klassik Open Air‘ im Parkbad Wadgassen liegen. Das hat sich bewährt, weil sich hier eine Symbiose ergeben hat“, meint der Center-Manager. Des Weiteren konnte man das vom Outlet vis-à-vis gelegene Deutsche Zeitungsmuseum mit ins Boot nehmen, sodass an diesem Wochenende in unmittelbarer Nähe voneinander ein Veranstaltungs-Dreieck entsteht. Das Museum bietet am „Jòòrmarkt“-Wochenende zu seinen normalen Öffnungszeiten von 10 bis 16 Uhr freien Eintritt zur großen Mitmach-Ausstellung „Luther für Kinder und Jugendliche“.

Eine Faszination mit Tradition

Ebenfalls immer rege angenommen wird der historische Spaziergang, den Patrik H. Feltes auch jetzt wieder samstags um 19.30 Uhr anbieten wird. Treffpunkt ist vor dem Shop „Betty Barclay“. Der Kulturhistoriker vom Verein für kulturelle und geschichtliche Arbeit im Bisttal e.V. weiß viel Interessantes über die einst hier ansässige und 1135 gegründete Prämonstratenser-Abtei sowie auch über die ehemalige Glas-Manufaktur zu erzählen. Bei dieser Zeitreise durch die Jahrhunderte wird sicher auch zur Sprache kommen, dass der „Jòòrmarkt“ einen historischen Vorläufer hat. Aufhänger für die Veranstaltung ist ein seit dem Jahr 1305 nachgewiesener, damals weithin berühmter Jahrmarkt, der bis ins 17. Jahrhundert an dieser Stelle existierte. Dieser historische Kontext ist auch für Gerd Drenkow etwas ganz Besonderes. Der Geschäftsführer von Drenkow-Medien hat sich auf die Durchführung und Organisation solcher mittelalterlichen Feste spezialisiert und sich damit in der ganzen Region einen Namen gemacht. „Einen historischen Markt in ein trendiges Outlet zu integrieren, ist eine spannende wie zugleich auch faszinierende Aufgabe. Und trotz aller Routine ist da immer auch noch eine gewisse Anspannung dabei – schließlich gibt es hier ein einige hundert Jahre altes Vorbild. Wir haben bei der Planung an alle Altersstrukturen gedacht. Also heißt es an dem Wochenende, die Familie einpacken und herkommen“, sagt Gerd Drenkow.