Weinheim: Starkregen fegt am Samstagabend über Lützelsachsen

Die Freiwillige Feuerwehr Weinheim musste 22 Einsatzstellen in Lützelsachsen abarbeiten. (Foto: Svenja Fath)
Die Freiwillige Feuerwehr Weinheim musste 22 Einsatzstellen in Lützelsachsen abarbeiten. (Foto: Svenja Fath)

Weinheim – Ein kurzer aber heftiger Regenguss sorgte am Samstagabend für mehrere Einsätze im Ortsteil Lützelsachsen. Während der Starkregen Weinheims Ortsteil mit voller Wucht traf, blieb es in den restlichen Stadtteilen und der Region relativ ruhig.

Gegen 19:30 Uhr regnete sich eine Wolke über Weinheims südlichem Ortsteil aus. Innerhalb kürzester Zeit ergossen sich die Wassermassen über die Sommergasse und Wintergasse in Richtung B3 und bildeten kurzzeitig kleine Flussläufe. Die Kanalisation konnte den Starkregen nicht aufnehmen und so drückten sich mehrere Kanaldeckel aus der Straße und ließen circa ein Meter hohe Wasserfontänen herausschießen. Das blieb nicht ohne Folgen und so ging der erste Notruf um 19:42 Uhr bei Leitstelle Rhein Neckar in Ladenburg ein. Diese alarmierte die Freiwillige Feuerwehr Weinheim Abteilung Lützelsachsen zu dem ersten Wassereinsatz. Bei diesem sollte es aber nicht bleiben.

Bis 21 Uhr wurden insgesamt 22 Unwetter bedingte Einsätze gemeldet. Um die Einsätze zu bewältigen, war die Abteilung Lützelsachsen-Hohensachsen mit 20 Einsatzkräften vor Ort. Unterstützung kam von der Abteilung Stadt, die mit 15 Einsatzkräften und drei Fahrzeugen bei den technischen Hilfeleistungen unterstützte. Im Feuerwehrgerätehaus Lützelsachsen-Hohensachsen wurde in Verbindung mit der Zentrale des Feuerwehrzentrums eine örtliche Einsatzleitung aufgebaut um die Einsatzstellen zu priorisieren und koordiniert abzuarbeiten. Nachdem sich die Wetterlage beruhigt hatte, meldeten sich auch einige Betroffenen und gaben Entwarnung. Nachdem die Kanalisation das Regenwasser wieder normal verarbeiten konnte, lief das Wasser bei manchen auch wieder ab. Andere halfen sich teilweise auch selbst, indem sie Teichpumpen einsetzten und das Wasser entfernten. Hier musste die Feuerwehr dann nicht tätig werden und die ursprünglich gemeldeten Einsatzaufträge entspannten sich leicht. Bei den Einsätzen, die die Feuerwehr allerdings abarbeiten musste ging das meistens nicht. Manche Keller waren so vollgelaufen, das ohne Pumpen der Feuerwehr nichts mehr ging. Mit Wassersaugern, Tauchpumpen, einer Chiemseepumpe und einer Tragkraftspritze wurde die Feuerwehr nach rund drei Stunden Herr der Lage. Die verschiedenen Pumpen der Feuerwehr bringen unterschiedliche Leistungen, aber im Schnitt pumpte die Feuerwehr zwischen 200 und 400 Liter Wasser die Minute aus den Kellern.

Den größten und längsten Einsatz des Abends musste die Feuerwehr beim Authaus Sporer leisten. Hier war eine Tiefgarage in einer Höhe von 30 Zentimeter komplett überflutet worden. Glücklicherweise hielt die Toreinfahrt die Wassermassen stark zurück, so dass sich diese nicht auch noch in die Garage drücken konnten. Die Feuerwehr pumpte zunächst die Einfahrt leer, bevor das Tor geöffnet wurde und konnte so einen größeren Schaden verhindern.

Neben diesem Einsatz in der südlichen Bergstraße, traf es die Rieslingstraße, Sommergasse, Wintergasse und die Schlossgasse am schlimmsten. Hier standen etliche Keller unter Wasser. Weitere Einsätze musste die Feuerwehr in der Hirtengasse, Im Kreuzgewann, Im Steiles, Am Mönchgarten, Frondackerstraße und Klosterhofstraße bewältigen. Da in den letzten Jahren bei solchen Ereignissen auch immer die Bahnunterführungen an der B3 und in der Bachwiesenstraße überflutet wurden, wurden diese vorsorglich auch kontrolliert. Diesmal blieben diese aber verschont.

Gegen 23 Uhr waren dann alle Einsatzstellen abgearbeitet. Bis dann aber die Gerätschaften wieder einsatzbereit und die Fahrzeuge frisch bestückt waren, dauerte es dann noch bis 24 Uhr bis die Einsatzlage endgültig beendet werden konnte.