Bad Schönborn – Im Oktober 2015 erhält die Kraichgauerin Nadja Seipel eine niederschmetternde Diagnose. Am Sonntag startet sie IRONMAN 70.3 Kraichgau.
Ein Tag im Oktober 2015 verändert das Leben von Nadja Seipel für immer: Krebs. Ein einziges Wort überschattet die nächsten Tage und Wochen. Der Schock sitzt tief. Doch die junge Frau fasst einen Beschluss, der ihr das Leben retten wird: Ich kämpfe. Aus dem geplanten Start beim München Marathon wird ein Start in das wichtigste Rennen ihres Lebens.
Zwölf Monate lang bestimmt die Krankheit, der sie unter dem Namen „Edward – mein Brustkrebs“ sogar ein eigenes Weblog widmet, ihren Alltag. Seipel wird therapiert und operiert. „Ich war durch das Marathon-Training in guter Verfassung. Keine Ahnung, wie ich das sonst geschafft hätte.“ Die ersten kleinen Siege stellen sich ein. Zuversicht, es doch irgendwie schaffen zu können. Seipel schafft den Sprung aus der Opferrolle in einen sportlichen Wettkampf mit einem unfairen Gegner: „Ich habe mir kleine Ziele gesetzt und sie Schritt für Schritt verfolgt.“
Ein Jahr später das nächste, etwas größere Ziel: Triathlon. „Die Kombination aus drei Sportarten hat mich schon immer fasziniert und durch meinen Mann bin ich mit dem Sport in Kontakt gekommen.“ Heute blickt die 40-jährige Kraichgauerin mit einer Mischung aus Fazination und Respekt auf die vergangenen Monate zurück: „Aber vor allem schaue jetzt nach vorne – zur Ziellinie.“
Die will die Mutter einer Tochter am Sonntag beim Sparkasse IRONMAN 70.3 Kraichgau powered by KraichgauEnergie zum ersten Mal bei einem IRONMAN 70.3-Rennen überschreiten. „Es wird emotional. Dieses Wechselspiel aus den Athleten, die an ihr Limit gehen und den Zuschauern, die sie dabei anfeuern, hat etwas unglaublich Faszinierendes.“
Das wichtigste Rennen ihres Lebens hat Nadja Seipel bislang mit Bravour gemeistert. „Mut. Es geht eigentlich nur um Mut zu kämpfen und damit anderen Mut zu machen.“