Weinheim – Der Spruch auf Regen folgt Sonnenschein, war am Freitagabend mehr als treffend. Gegen 18:30 Uhr zog eine Starkregenfront über Weinheim, die gegen 18:45 Uhr ihren Höhepunkt über der Nordstadt und Teile der Nordweststadt fand. Innerhalb kürzester Zeit stand das Wasser mehrere Zentimeter hoch auf der Straße und suchte sich im ungünstigsten Fall nicht den Weg in die Kanalabläufe, sondern in die Gebäude.
Der erste Notruf ging um 18:52 Uhr bei der Abteilung Stadt ein, die sich mit Wassersauger und Tauchpumpe auf den Weg machte. Nachdem immer mehr Einsatzstellen gemeldet wurden, wurde die Alarmstufe erhöht und weitere Einsatzkräfte alarmiert. Kurios, während die Feuerwehr ihren Einsatz immer größer aufzog, war das schlechte Wetter bereits komplett abgezogen. Außer nasser Straßen, Pfützen, Wasserdampf am Waldrand und Regenbogen über der Stadt, war von dem Schauer kurz zuvor nichts mehr zu sehen. So kam es, dass die Einsatzkräfte bei blauem Himmel und Sonnenschein in der schwülwarmen Luft die vollgelaufenen Keller von dem Wasser befreiten. Am Weinheimer Hauptbahnhof war nicht nur der Eingangsbereich überflutet, sondern auch die Bahnunterführung zu den Gleisen. Im GRN Betreuungszentrum musste die Feuerwehr in einer Station tätig werden, nachdem auch hier Wasser eingedrungen war. Mit Wasserschiebern und Wassersaugern wurde ein Einsatz in einem Ladengeschäft im Einkaufszentrum an der Bergstraße abgearbeitet.
Koordiniert wurden die Einsätze von der Zentrale im Weinheimer Feuerwehrzentrum. Hier wurden die Einsatzstellen erfasst und insgesamt sieben Fahrzeuge eingesetzt und 35 Einsatzkräfte disponiert. Die Feuerwehr rückte in die Scheffelstraße, den Nachtwächterpfad, Viernheimer Straße, Karlstraße, Suezkanalweg, Kapellenstraße, Lärchenweg, Saarbrückener Straße, Rheinstraße, Brunhildstraße, Fichtestraße und die Birkenauer Talstraße aus um den Betroffenen zu helfen. Der letzte Einsatz von insgesamt 18 Einsätzen wurde um 22:40 Uhr abgeschlossen. Bis dann alle Fahrzeuge wieder frisch bestückt und einsatzbereit gemacht wurden, konnte die Einsatzlage gegen 24 Uhr endgültig beendet werden.