Lambrecht – Für rege Diskussion sorgte das Landesgleichstellungsgesetz bei einer Tagung in der Pfalzakademie Lambrecht, zu der die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksverbands Pfalz, Renate Flesch, eingeladen hatte.
Zu Beginn sprach sie sich dafür aus, wie wichtig es sei, dass die interessierten Frauen ein Netzwerk auf- und ausbauen. Ingeborg Sabin, Mitglied im Bezirkstag Pfalz und Teilnehmerin, stellte in ihrem Grußwort heraus, dass die Umsetzung des neuen Landesgleichstellungsgesetzes, das Ende 2015 in Kraft getreten sei, ein „langwieriger Prozess“ sei.
Die Veranstaltung sei „ein Baustein der Weiterentwicklung“. Die Tagung diene dem Umgang mit dem Gesetz, in das man viel hineininterpretieren könne, sagte die Juristin Manja Börder, die neben Birgit Löwer die Veranstaltung moderierte.
„Es gibt noch keine Kommentierung des Gesetzes“,
stellte Börder fest.
„Die Gleichstellungsbeauftragten werden ganz oft allein gelassen“,
bedauerte Löwer. Da sie auf sich gestellt seien, könne man sie als „Selfmade-Frauen“ bezeichnen. Ziel des Gesetzes sei es, die Funktion der Gleichstellungsbeauftragten zu stärken. Sodann führte sie die Teile des Gesetzes vor Augen, das sich unter anderem mit der Förderung der Gleichberechtigung und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, den Fördermaßnahmen, auch was die Vergütung betrifft, den Gleichstellungsplänen sowie der Bestellung der Gleichstellungsbeauftragten und ihren Befugnissen beschäftigt. Es legt auch fest, dass Fortbildungsprogramme Gleichstellungsthemen behandeln müssen und dass Führungskräfte danach beurteilt werden, welche Aktivitäten sie für die Gleichstellung initiieren. Etliche Passagen lösten rege Diskussionen aus, was zeigte, dass der Austausch der Teilnehmerinnen einem hohen Stellenwert zukam. Nachmittags ging man in zwei Workshops noch einmal vertiefend um die Regelungen der Telearbeit und um die Gleichstellungspläne, die die Behörden erstellen müssten.