Karlsruhe – Mit großer Trauer reagieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am STAATSTHEATER KARLSRUHE auf den Tod der Künstlerin rosalie. „Ich bedauere den Tod einer außergewöhnlichen Künstlerin, mit der ich sehr gerne zusammengearbeitet habe. Ihre Verdienste um das Staatstheater und um Karlsruhe sind umfassend: ein großer Verlust,“ so Generalintendant Peter Spuhler.
Am BADISCHEN STAATSTHEATER KARLSRUHE erarbeitete rosalie 2003 Dalibor von Smetana, danach folgten die Ballettproduktionen Spielmann (2006), als Koproduktion mit dem ZKM | Karlsruhe Etude d´après Séraphin von Wolfgang Rihm (2007), und Tanz-Raum-Licht (2009), hierbei insbesondere Le sacre du printemps von Strawinsky in der Choreografie von Davide Bombana. Außerdem realisierte sie Richard Wagners Tannhäuser in der musikalischen Leitung von Justin Brown (2012). Zuletzt schuf sie in der Spielzeit 2014/15 Medien-Licht-Raum und Kostüme für die Balletturaufführung Der Prozess.
Prof. Vladimir Klos, Stellvertretender Ballettdirektor des STAATSBALLETTS, spricht auch im Namen von Ballettdirektorin Prof. Birigit Keil: „Uns verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft mit rosalie. Wir sind zutiefst zerstört, denn wir verlieren in ihr nicht nur eine kreative Partnerin, sondern auch und vor allem eine geliebte Freundin. Sie war lange Mitglied im Kuratorium der Tanzstiftung Birgit Keil – auch dort wird sie als tatkräftige Beraterin bitter fehlen. Unsere Zusammenarbeit begann schon in Stuttgarter Zeit und setzte sich in Karlsruhe mit verschiedensten Produktionen fort. Persönlich möchte ich Der Prozess erwähnen, den ich als eine ihrer besten Arbeiten betrachte.“
Als freischaffende Künstlerin war rosalie mit ihren Theater- und Bühnenbildprojekten sowie mit ihren Ausstellungsprojekten in der zeitgenössischen Bild- und Lichtkunst international präsent. Sie hat in diesen künstlerischen Disziplinen neue Sprachen der Ästhetik entwickelt. Wesentlich für rosalies Schaffen waren spezifische Produktionen mit zeitgenössischer Musik, die vollkommen neue Formen des Zusammenspiels von Licht, Farbe und Rhythmus unter dem Blickwinkel experimenteller Räume eröffnen. Insbesondere seit den szenischen Licht-Bild-Räumen für Der Ring des Nibelungen bei den Bayreuther Festspielen 1994 bis 1998 unter der musikalischen Leitung von James Levine war rosalie einer internationalen Öffentlichkeit bekannt. Ein wichtiger Bestandteil des Oeuvres von rosalie waren auch ihre Produktionen für Ballett und Tanztheater.