Fachwerkhaus Jockgrim – Neue Entwicklungen und Lösungsmöglichkeiten

Jockgrim – „Im Fall des denkmalgeschützten Gebäudes Ludwigstraße 20 gibt es eine neue Entwicklung und möglicherweise Bewegung in der Angelegenheit“, so Landrat Dr. Brechtel.

Wie bereits berichtet, war die Kreisverwaltung Germersheim als Untere Denkmalschutzbehörde bereits frühzeitig aktiv, um in enger Abstimmung gemeinsam mit der zuständigen Denkmalschutzfachbehörde in Mainz und mit Einbindung der Gemeinde Jockgrim eine möglichst akzeptable Lösung zu erreichen. Da die Sanierung des Gebäudes wirtschaftlich nicht zumutbar ist, hatten die Denkmalschutzbehörden des Kreises und des Landes den Abriss des Gebäudes in Aussicht gestellt.

Zwischenzeitlich wurde vor Ort der Wunsch geäußert, das Gebäude möglichst zu erhalten. Die Kosten für die Sanierung liegen bei diesem Gebäude ca. 60.000 Euro über den Kosten eines Ersatzneubaus. Landrat Dr. Fritz Brechtel hatte sich mit Lösungsmöglichkeiten schriftlich an die Denkmalschutzfachbehörde, die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) gewandt. Nun könnte nach Auskunft der GDKE diese Wirtschaftlichkeitslücke geschlossen werden, da das Land bereit ist, die fehlenden 60.000 Euro im Rahmen einer denkmalrechtlichen Förderung zu gewähren.
Allerdings ist die Förderung des Landes und der GDKE mit einer Forderung verbunden, nämlich das Gebäude als Wohnhaus zu erhalten. Dies erschwert die Angelegenheit, da der Investor das Wohnhaus in drei Garagen umgeplant und diese Garagen bereits privatrechtlich veräußert hat.

Die Kreisverwaltung Germersheim versucht in dieser Angelegenheit bereits seit Wochen zwischen allen Parteien zu vermitteln und hat deshalb in der vergangenen Woche zu einem Runden Tisch mit Vertretern der Generaldirektion Kulturelles Erbe und dem Investor der Ludwigstraße 20 eingeladen.
Der Investor ist bereit, das Gebäude mit Hilfe der Landesförderung zu sanieren, allerdings benötigt der Investor aus genannten Gründen weiterhin die drei Stellplätze.
Da sich vor dem Gebäude Ludwigstraße 20 fünf öffentliche Stellplätze befinden, könnte die Lösung sein, dass die Gemeinde dem Investor mindestens drei der fünf Stellplätze veräußert.
Laut Aussage des Investors wird er dann das Kulturdenkmal Ludwigstraße 20 als Wohnhaus sanieren und in seiner jetzigen Form bewahren.
Sollte die Gemeinde diese Variante ablehnen, wird der Investor einen Ersatzbau als Garage im Fachwerkstil errichten. Neue Vorschläge hierzu wurden von der Kreisverwaltung Germersheim erarbeitet.
Diese Pläne sollen als Alternative mit der Gemeinde und den Anwohnern abgestimmt werden.