Kaiserslautern (ots) – Einen sehr gefährlichen „Spielplatz“ suchten sich gestern Mittag zwei Jungs im Alter von 11 und 13 Jahren aus.
Sie hielten sich am Haltepunkt Kennelgarten im Gleisbereich auf und überquerten diesen auch mehrfach. Gegen 13.11 Uhr musste eine durchfahrende Regionalbahn Richtung Kusel eine Schnellbremsung einleiten. Trotzdem kam der Zug erst 200 Meter hinter den Kindern zum Stehen. Sie befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch im Gleisbett, sodass die Bahn ganz dicht an ihnen vorbei fuhr. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die beiden Kinder wurden bis zum Eintreffen der Bundespolizei von Bahn-Bauarbeitern festgehalten. Die Beamten versuchten die beiden Kaiserslauterer eindringlich auf die Gefahren hinzuweisen. Sie wurden in Gewahrsam genommen und an die Erziehungsberechtigten übergeben. Wegen der gefährlichen Situation und des sich anschließenden Polizeieinsatzes erhielten fünf Züge insgesamt 60 Minuten Verspätung. Ein Zug fiel komplett aus.
Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang nochmals ausdrücklich auf die Gefahren in und an den Bahnanlagen hin. Bahnanlagen und Eisenbahngleise dürfen nur an den dafür vorgesehenen Stellen – unter Beachtung einer besonderen Sorgfaltspflicht – betreten oder überquert werden. Neben der erheblichen Eigengefährdung bei unerlaubten Gleisüberschreitungen können bei Gefahrenbremsungen auch Reisende im Zug verletzt werden. Darüber hinaus kann es zu zivilrechtlichen Schadensersatzforderungen der jeweiligen Eisenbahnverkehrsgesellschaft kommen.