Waldböckelheim – Als am Samstag gegen 11:00Uhr der Alarm bei den Einsatzkräften des Deutschen Roten Kreuzes in Bad Kreuznach einging, war schnell klar, dass dies ein arbeitsreicher Einsatz werden würde.
Bei der anstehenden Übungslage ging man davon aus, dass mehrere Personen im Wald bei Waldböckelheim von Wildschweinen verletzt worden waren, nachdem die Wanderer diese aufgescheucht hatten. Daraufhin mobilisierte das DRK mehrere Rettungsfahrzeuge, Gerätewagen des Sanitätsdienstes und insgesamt rund zwanzig ehrenamtliche Rotkreuzler als Teil der DRK-Einsatzeinheit. Vor Ort galt es zunächst alle verletzten und betroffenen Personen zu finden und diese nach dem Schweregrad der Verletzung zu kategorisieren. Hier hilft den Rettern ein international anerkanntes Sichtungsschema. Im Rahmen der Patientensichtung wurden dann unverzüglich weitere Rettungskräfte mit Material, Zelten und Rettungsfahrzeugen nachalarmiert.
Zur Rettung von Verletzten aus dem steilen Gelände wurde die Feuerwehr mit der Facheinheit ERHT – Einfache Rettung aus Höhen und Tiefen – angefordert. Diese setzte sich aus rund 15 Feuerwehrkräften der Verbandsgemeinde Rüdesheim und der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach zusammen. Auch der Arbeiter Samariter Bund und die Malteser unterstützen die Übung mit je einem Krankenwagen und Besatzung. Im Verlauf trafen immer mehr Einsatzkräfte in dem abseits gelegenen Waldstück ein. Nach und nach versorgten die Helfer alle Patienten. Diese waren so realistisch wie möglich geschminkt. Zu den Verletzungen gehörten offene Wunden am Bauch, Knochenbrüche und schwere Kopfverletzungen.
Die Behandlung erfolgte zunächst an der jeweiligen Auffindestelle und wurde später in Sanitätszelten mit zusätzlichem Material fortgesetzt. Während der Behandlung waren nicht nur schwierige Verletzungen zu therapieren, sondern auch eine plötzliche Sturzgeburt musste gemeistert werden. Dank einer Hebamme im Team des DRK, war auch diese Patientin in den besten Händen. Insbesondere die Rettung aus dem steilen Abhang war eine echte Herausforderung für die Rettungskräfte. Bei solchen Massenanfällen von Verletzten gilt es vor allem, sehr schnell festzustellen, wer lebensbedrohlich verletzt ist. Nur dann haben Patienten eine Chance zu überleben.
Da die Übung alle Facetten eines Einsatzes berücksichtigen sollte, transportierten die Einsatzkräfte die Patienten auch von der Einsatzstelle in fiktive Krankenhäuser. Gruppenführer Philipp Bus zeigte sich am Ende der Übung zufrieden mit dem Ablauf und bescheinigte allen Helfern eine hohe Motivation und einen guten Ausbildungsstand. „Um auf solche Situationen bestens vorbereitet zu sein, trainieren wir den Ernstfall möglichst realistisch. So sieht man schnell woran wir noch arbeiten müssen und was bereits gut klappt.“ DRK-Kreisbereitschaftsleiter Thorsten Walg lobte das Engagement und die schnelle Verfügbarkeit aller Helfer.
„Wir haben erneut gesehen, dass man sich auf den Sanitätsdienst im Landkreis verlassen kann und wir im Notfall jederzeit handlungsfähig sind, um Menschen zu retten.“
Damit alle Helfer am Ende der Übung wieder zu Kräften kamen, servierte die DRK-Verpflegungsgruppe das Mittagessen direkt im Wald. Die realistische Notfalldarstellung hatten, in diesem Metier, frisch ausgebildete Rotkreuzler des DRK-Kreisverbandes Bad Kreuznach übernommen.
„Ein großer Dank geht natürlich auch an die Verletztendarsteller, die sich für unsere vierstündige Übung zur Verfügung gestellt haben.“
lobt DRK-Gruppenführer Johannes Otto die Ausdauer der Mimen.