Mainz – Nach rund einem Jahr Bauzeit ist die neue Straßenbahnstrecke zum Mainzer Zollhafen auf der Zielgeraden.
Bei einem Pressetermin verfolgten die MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und Eva Kreienkamp, die Mainzer Verkehrsdezernen-tin und MVG-Aufsichtsratsvorsitzende Katrin Eder und die Vorstände der Mainzer Stadtwerke Detlev Höhne und Daniel Gahr heute die erste so genannte „Räumfahrt“ einer Straßenbahn auf den neuverlegten Gleisen im Zollhafen.
Räumfahrten werden unternommen um die Gebrauchsfähigkeit und Sicherheit der Betriebsanlagen nachzuweisen. Danach stehen noch erste Betriebsfahrten auf der neuen Strecke an – zunächst ohne Fahrgäste. Im Laufe des Sommers sollen Weichensteuerungen, Ampeln und Schienenschmieranlagen eingebaut, getestet beziehungsweise in Betrieb genommen werden.
Die Haltestellen, die Stromversorgung der Strecke sowie eine neue Toilettenanlage müssen ebenfalls noch fertiggestellt werden. Geht alles mit der Inbetriebnahme der neuen Schleife im Zollhafen wie geplant, dann rechnet die MVG mit dem ersten regulären Fahrgastverkehr im Herbst – dann mit der neuen Straßenbahnlinie 59, die künftig von der Hochschule zum Zollhafen fahren wird.
Am 21.06.17 war also ein durchaus historischer Moment: Schließlich war vor fast 20 Jahren das letzte Mal eine Straßenbahn in Mainz über die Rheinallee Richtung Ingelheimer Aue gefahren: Im November 1997 war dieser Streckenabschnitt der damaligen Linie 8 eingestellt worden.
Insgesamt wurden seit dem Baustart im Mai 2016 rund 970 Meter Gleise verlegt. Nördlich der Rheinallee führt die neue Trasse zweigleisig entlang der Straße „Am Zoll- und Binnenhafen“, Im Anschluss führt die Strecke als eingleisige Trasse weiter und beschreibt eine Wendeschleife (Blockumfahrung), die danach wieder in den zweigleisigen Abschnitt „Am Zoll- und Binnenhafen“ einmündet.
In der Geraden wurde die Endhaltestelle „Zollhafen“ neu errichtet, wobei getrennte Aus- und Einstiegsbereiche in Form einer Doppelhaltestelle mit 65 Meter Bahnsteiglänge realisiert wurden. Das Gleis liegt mittig im Verkehrsraum und wird als Rasengleis ausgeführt. Der einseitige Außenbahnsteig erhielt barrierefreie Zugangsrampen. Die Haltestelle wird ausschließlich von der Straßenbahn genutzt.
Für den Abzweig in den MVG-Betriebshof werden ca. 70 Meter Gleis benötigt. Der neue Streckenabschnitt ist an die bereits zuvor bestehende Gleisverbindung im Kaiser-Karl-Ring angeschlossen worden.
Das rund 4,7 Millionen Euro teure Projekt beinhaltet auch die Erneuerung der zuvor bereits bestehenden Haltestelle „Straßenbahnamt“ und den Neubau der Haltestelle „Zollhafen“.