Karlsruhe – Seit 2008 ist Justin Brown Generalmusikdirektor der BADISCHEN STAATSKAPELLE am STAATSTHEATER KARLSRUHE. Im September startet er in seine letzte Saison auf diesem Posten. Die Konzertprogramme, die unter seiner künstlerischen Leitung am STAATSTHEATER entstanden sind, zeichnen sich durch Experimentierfreude, ausgefallene Zusammenstellungen und eine große Bandbreite von Barock bis heute aus. Brown beleuchtet bekannte Werke neu und präsentiert Unbekanntes auf höchstem künstlerischem Niveau. Gemeinsam mit seinem Team erhielt er dafür die Auszeichnung „Bestes Konzertprogramm 2012/13“. Sein Abschiedskonzert wird er am 17.7.18 in der CHRISTUSKIRCHE geben: Wie sein legendärer Vorgänger Felix Mottl, der bei seinem Weggang aus Karlsruhe in selbiger Kirche Bach erklingen ließ, stellt Brown Bruckners Sinfonie Nr. 7 eine Kantate des Leipziger Komponisten an die Seite.
Im Mittelpunkt der Sinfoniekonzerte stehen in der neuen Konzertsaison Komponisten, zu denen die BADISCHE STAATSKAPELLE und Justin Brown eine besondere Verbindung entwickelt haben: Zeitgenossen wie Olivier Messiaen oder George Crumb, aber auch Mozart, Bruckner und Mahler. Das STAATSTHEATER beendet den Mahler-Zyklus mit dem unvergleichlichen und zukunftsweisenden Lied von der Erde, das auf CD aufgenommen wird und die besonders fruchtbare Zusammenarbeit mit den renommierten Gastsolisten Daniela Sindram und Norbert Ernst dokumentiert. Für Mozarts letztes und wunderschönes B-Dur Klavierkonzert setzt sich Justin Brown selbst an den Flügel und leitet das 8. Sinfoniekonzert von dort.
Der Generalmusikdirektor und die STAATSKAPELLE pflegen enge Partnerschaften zu ihren künstlerischen Gästen. So tritt die Ausnahmegeigerin Tianwa Yang bereits zum dritten Mal in Karlsruhe auf. Sie spielt im 5. Sinfoniekonzert das hoch virtuose Violinkonzert Brittens. Der bereits bei seinem ersten Auftritt gefeierte Pianist Lucas Debargue kommt zurück und spielt im 4. Sinfoniekonzert das Ägyptische Konzert von Saint-Saëns! Ebenso der in Karlsruhe wohnende und dort ausgebildete Pianist Fabio Martino im Silvester-/Neujahrskonzert mit Gershwins Klavierkonzert. Ein besonderer Coup ist auch die Rückkehr von Schlagzeug-Superstar Martin Grubinger im 2. Sonderkonzert.
In der Spielzeit 2017/18 vertieft die STAATSKAPELLE die Zusammenarbeit mit den weiteren Sparten des STAATSTHEATERS – die exzellenten Künstler des Hauses bereichern die Konzertsaison. Sängerinnen und Sänger des OPERN-Ensembles treten in je zwei Sinfonie- und Sonderkonzerten auf. Im französischen Programm des 6. Sinfoniekonzerts mit Messiaens letztem vollendeten Werk Éclairs sur l’au-delà als Hauptwerk schlägt Ravels Shéhérazade mit Uliana Alexyuk als Solistin eine Brücke in das Musiktheaterprogramm, wo die Linie der französischen Opern mit Gounods Roméo et Juliette fortgesetzt wird. Ein Herzenswunsch von Generalmusikdirektor Brown und Ballettdirektorin Birgit Keil geht mit der Aufführung von Orffs Carmina Burana in Erfüllung: Im 6. Sinfonie- und 4. Sonderkonzert sind neben dem Orchester, auch Chor und Gesangssolisten sowie die Tänzer des STAATSBALLETS auf der Bühne zu erleben. Carmina Burana wird darüber hinaus regelmäßig im Ballett-Spielplan gezeigt. Die hervorragenden Musiker der STAATSKAPELLE sind solistisch mit Dirk Hirthe im Tuba-Konzert von John Williams vertreten.
Im Kinder-und Jugendprogramm werden die erfolgreichen Konzerte für junge Gäste fortgeführt und ergänzt durch ein neues Kinderkammerkonzert: SCHAUSPIEL-Ensemblemitglied Gunnar Schmidt erstellt die Textfassung von Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika, STAATSKAPELLEN-Paukist Raimund Schmitz schreibt die Musik dazu. Carmina Burana wird als Kinderkonzert und Auszüge aus der Ballettmusik zu Prokofjews Romeo und Julia im Jugendkonzert erklingen. Die von der Konzertpädagogin Rahel Zinsstag ebenfalls verantwortete Reihe der Kleinkinderkonzerte wächst wegen der riesigen Nachfrage auf 24 Vorstellungen an – eine Verdreifachung seit ihrer Gründung!
Der Dank von Justin Brown, ein hochkarätiges, spannendes und abwechslungsreiches Konzertprogramm verwirklichen zu können, geht in erster Linie an das Karlsruher Publikum, das den Weg mit außergewöhnlichen Werken und nicht alltäglichen Programmen seit 2008 treu mitgegangen ist. „Ganz besonders danke ich aber auch Peter Spuhler für die tolle Teamarbeit, seine künstlerischen Impulse haben die Erfolge der letzten Jahre möglich gemacht. Für den Gedankenaustausch und seine Impulse danke ich dem scheidenden Orchesterdirektor und Konzertdramaturg Axel Schlicksupp, der das Haus verlassen wird und zur Deutschen Oper Berlin wechselt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Orchesterdirektor Bernard Ohse – und natürlich auf viele herausragende Konzerterlebnisse in der nächsten Saison!“, so GMD Justin Brown abschließend.