Mainz – Die Klinik des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie hat einen neuen Direktor: Prof. Dr. Dr. Martin E. Keck ist im Sommer von der Clienia Privatklinik Schlössli in der Schweiz, wo er als Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Privatstationen tätig war, zu seinen Münchner Wurzeln zurückgekehrt.
Bereits Mitte der Neunziger Jahre hatte der jetzt 47 Jährige zehn Jahre lang als Arzt und Wissenschaftler hier gearbeitet und damit sehr erfolgreich den Grundstein für seine Karriere gelegt.
„Die Klinik des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie gehört weltweit zu den führenden Einrichtungen“,erklärt Keck. „Das ist eine international einmalige Möglichkeit, Patientenversorgung und Forschung auf höchstem Niveau zu verbinden.“
Ein Aspekt, der Keck besonders reizt, der sowohl in Humanmedizin als in Neuropharmakologie promoviert hat und darüber hinaus drei Facharzttitel trägt.
Grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse in wirksame Therapien für schwer kranke Patienten mit z. B. Depressionen, Burnout, Angsterkrankungen oder Psychosen zu übersetzen – das ist eines der primären Ziele des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie. Dabei geht der Weg in Richtung „personalisierte Medizin“. Die Ärzte betrachten genetische Varianten und Biomarker eines Patienten und erstellen daraus einen maßgeschneiderten Behandlungsplan. „Lediglich 10 Prozent der an einer Depression Erkrankten erhalten heute eine adäquate, d. h. wissenschaftlich abgesicherte Behandlung – ein bei jeder anderen Erkrankung undenkbarer und inakzeptabler Zustand“, stellt sich Keck der Herausforderung.
Dabei schätze er auch sehr, dass das Institut gemeinnützig und nicht renditeorientiert sei.
„Wir müssen keine Aktionäre bedienen oder zur fatalen Ökonomisierung der Medizin beitragen – wir können allein das Interesse unserer Patienten, die aus der ganzen Welt zu uns kommen, ins Zentrum stellen. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich und geradezu ein Privileg.“