Frankfurt am Main – Die IHK Frankfurt begrüßt den geplanten neuen Stadtteil im Frankfurter Norden und das geplante neue interkommunale Gewerbegebiet im Frankfurter Osten. „Beide Vorhaben zeigen, dass die Entwicklung der Stadt Frankfurt an die Grenzen und sogar darüber hinaus führen wird. Das sind Schritte zum Zusammenwachsen der Region und die richtige Antwort auf die Herausforderungen“, sagt Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer der IHK Frankfurt am Main.
Zum geplanten neuen Wohngebiet im Norden beidseits der Autobahn A5 sagt Gräßle, auf den aktuellen und den prognostizierten Bevölkerungszuwachs müsse die Stadt reagieren. „Damit zeigt Frankfurt, dass trotz kleiner Fläche und zahlreichen einschränkenden Vorgaben die planerischen Möglichkeiten zielstrebig genutzt werden. So positiv dies ist, kann dies nicht davon ablenken, dass damit nur ein erster Schritt in die richtige Richtung getan wird. Die aktuelle Unterversorgung mit Wohnraum – nicht zuletzt für Fachkräfte – wird damit nicht beseitigt, nur partiell gelindert.“ Die Antwort auf die Dynamik der prognostizierten künftigen Nachfrage bleibe unverändert offen, daher dürfe es nicht bei diesem einen Neubaugebiet bleiben.
Für die angemessene Weiterentwicklung der Stadt muss aus Sicht der IHK auch das Mobilitätsnetz mitgeplant werden. Die einhergehenden Verkehrs-Infrastrukturmaßnahmen wie die Ortsumgehungen Praunheim und Oberursel-Weißkirchen sowie der Ausbau der U6 und die neue Station der S5 sind positiv hervorzuheben. „Mit einer Verknüpfung der S5 an eine verlängerte U6 und mit der geplanten Regionaltangente West wäre der neue Stadtteil gut an die Stadt Frankfurt am Main und die Region angebunden“, erläutert Gräßle. Radwege-Verbindungen und Glasfaser-Anschlüsse gehörten zu den weiteren Anforderungen an das neue Wohngebiet. Positiv hervorzuheben sei die Ankündigung, die gesamte Infrastruktur zu schaffen, bevor die Wohnungen bezogen werden. Dadurch sollten Versäumnisse wie beispielsweise im Europaviertel vermieden werden. „Wichtig ist auch, dass ein neuer Gesamtverkehrsplan auf den Weg gebracht wird, der dem Verkehrs- und Bevölkerungswachstum insgesamt Rechnung trägt“, so Gräßle weiter.
Parallel zum Zuwachs der Wohngebiete müssen nach Darstellung der IHK auch die Belange der Gewerbetreibenden berücksichtigt werden. Im Fall des geplanten Wohngebietes im Frankfurter Norden sind dies insbesondere die angrenzenden Gewerbegebiete in Praunheim und Steinbach; durch heranrückende Wohnbebauung dürfen den Gewerbetreibenden dort keine Nachteile widerfahren.
Die IHK erinnert daran, dass gerade großflächige Gewerbe-Ansiedlungen sich bislang kaum noch verwirklichen ließen. „Daher ist das Vorhaben eines neuen interkommunalen Gewerbegebiets zwischen Frankfurt und Maintal sehr zu begrüßen.“ Etwa ein Drittel des geplanten Gewerbegebietes liegt in Frankfurt-Fechenheim, die anderen Flächenteile in der Gemeinde Maintal. „Das ist die richtige Schlussfolgerung aus der Erkenntnis, dass Frankfurt nicht beliebig erweiterbar ist und nicht jeder Nutzung ein ausreichendes eigenes Angebot gemacht werden kann. Die Stadt sollte den Mut haben, weitere Kooperationen mit Nachbargemeinden voranzutreiben.“
Die IHK hält zudem eine aktive Ankaufpolitik von Flächen durch die Stadt Frankfurt, die der gegenwärtigen und zukünftigen Bevölkerungsentwicklung und den Flächenbedarfen des Gewerbes Rechnung trägt, als Bestandteil der aktiven Stadtentwicklung für unabdingbar.
Die IHK bezieht sich mit dieser Positionierung auf die Leitsätze und Handlungsfelder aus den IHK-Positionspapieren „Anforderungen der Wirtschaft an eine integrierte Stadtentwicklung der Stadt Frankfurt für eine zukunftsorientierte Metropolregion FrankfurtRheinMain“ und „Frankfurt braucht Flächen“. Die Positionen steht unter folgendem Link zum Download bereit: www.frankfurt-main.ihk.de/stadtentwicklung.