Frankenthal – Im Rahmen einer Feierstunde im Landgericht Frankenthal (Pfalz) wurde heute Harald Jenet von Justizminister Herbert Mertin in sein Amt als Präsident des Landgerichts Frankenthal (Pfalz) eingeführt. Zugleich wurde seine Amtsvorgängerin Irmgard Wolf in den Ruhestand verabschiedet. Harald Jenet führt das Landgericht bereits seit dem 20. Februar 2017.
Mertin dankte zunächst Irmgard Wolf für ihre langjährige Arbeit für die rheinland-pfälzische Justiz: „In all Ihren Ämtern haben Sie sich durch größtmögliches Engagement, besonderes Verantwortungsbewusstsein und äußerste Sorgfältigkeit und Genauigkeit ausgezeichnet. Ihre hohe Fach- und Führungskompetenz hat Ihnen im Mitarbeiterkreis, aber auch bei den rechtssuchenden Bürgerinnen und Bürgern stets größte Anerkennung eingebracht.“ Zudem erinnerte Mertin an die „Pionierrolle“, die Irmgard Wolf in der rheinland-pfälzischen Justizgeschichte einnimmt: „Sie waren die erste Frau an der Spitze eines rheinland-pfälzischen Landgerichts. Damit haben Sie den Weg bereitet für viele kompetente und engagierte Kolleginnen, die in den folgenden Jahren herausgehobene Ämter in unserer Justiz erlangt haben.“
Danach wünschte der Minister Harald Jenet für seine neue Aufgabe alles Gute, Erfolg und das stets auch nötige Quäntchen Glück: „Mit Ihnen bekommt das Landgericht Frankenthal einen Präsidenten, der seine fachlichen, organisatorischen aber auch kreativen Kompetenzen bereits in einem Ausmaß unter Beweis gestellt hat, das besonders erwähnenswert ist. Neben vielem anderen ragen hier Ihr Engagement als Leiter des Pilotprojekts ‚Videovernehmung im richterlichen Bereitschaftsdienst‘ sowie Ihre vorbildliche Tätigkeit als Tagungsleiter und Referent an der Deutschen Richterakademie zum Thema ‚Justiz, Medien, Medienrecht‘ besonders heraus. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen im neuen Amt“, so der Minister abschließend.
Information:
Irmgard Wolf begann ihren Dienst bei der rheinland-pfälzischen Justiz im Oktober 1979 als Richterin bei dem Landgericht Frankenthal (Pfalz). Nach weiteren Stationen bei den Amtsgerichten Zweibrücken und Pirmasens wurde sie im März 1990 bei letzterem zur Richterin auf Lebenszeit ernannt, im Februar 1991 erfolgte die Versetzung an das Landgericht Zweibrücken. Nach einer Abordnung an das Pfälzische Oberlandesgericht Zweibrücken wurde sie dort im März 1993 zur Richterin am Oberlandesgericht ernannt. Im März 2000 folgte die Ernennung zur Präsidentin des Landgerichts Zweibrücken, im August 2008 die zur Ernennung zur Präsidentin des Landgerichts Frankenthal (Pfalz). Zum 31. Dezember 2016 trat Irmgard Wolf in den Ruhestand.
Harald Jenet trat im April 1991 in den rheinland-pfälzischen Justizdienst ein. Nach Stationen am Landgericht Zweibrücken sowie den Amtsgerichten Pirmasens und Landstuhl wurde er im Juni 1994 am Amtsgericht Pirmasens zum Richter auf Lebenszeit ernannt. Von Oktober 1995 bis September 1998 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Bundesgerichtshof in Karlsruhe abgeordnet, von März 1999 bis März 2000 erfolgte eine weitere Abordnung an das Pfälzische Oberlandesgericht Zweibrücken. Dort wurde Harald Jenet im März 2000 zunächst zum Richter am Oberlandesgericht ernannt, im August 2008 sodann zum Vorsitzenden Richter am Oberlandesgericht. Im Dezember 2008 übernahm er als Präsident die Leitung des Landgerichts Zweibrücken, im Dezember 2011 die des Landgerichts Kaiserslautern. Seit dem 20. Februar 2017 ist er Präsident des Landgerichts Frankenthal (Pfalz).
Das Landgericht Frankenthal (Pfalz) ist als Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit sowohl Gericht der ersten Instanz als auch Berufungs- und Beschwerdegericht in Zivil- und Strafsachen. Es ist – nach Koblenz – das zweitgrößte Landgericht in Rheinland-Pfalz und damit das größte Landgericht im Bezirk des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken. Es ist zuständig für die Amtsgerichtsbezirke Bad Dürkheim, Frankenthal (Pfalz), Grünstadt, Ludwigshafen, Neustadt an der Weinstraße und Speyer mit etwa 660.000 gerichtseingesessene Bürgern. Am Landgericht Frankenthal (Pfalz) sind insgesamt rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 33 Richterinnen und Richter.