Bad Kreuznach – Anlässlich des Weltflüchtlingstages zeigte das Deutsche Rote Kreuz in Kooperation mit dem Cineplex Bad Kreuznach am 20. Juni 17 den Dokumentarfilm „Alles Gut“ von Pia Lenz.
Das Rahmenprogramm startete mittels einer Multimediashow mit den Bildern der Ausstellung „Krieg, Hilfe, Menschlichkeit“ bereits um 19 Uhr im Foyer des Cineplex Kinos in Bad Kreuznach. Über 50 Gäste und ein Team der SWR Landesschau hatten sich zu diesem außergewöhnlichen Event eingefunden. Im Anschluss daran wurde der Dokumentarfilm über zwei geflüchtete Kinder gezeigt. Ghofran, ein 11-jähriges Mädchen aus Syrien zweifelt zunächst ihre neue Umgebung an und setzt sich kritisch mit Themen wie Kosmetik und Fahrrad fahren für Mädchen auseinander. Während der 8-jährige Roma- Junge Djaner aus Mazedonien eher aufgeschlossen ist und motiviert Deutsch lernt, steht bei ihm eine Abschiebesituation im Raum.
Im Laufe des Films zeigten sich die verschiedenen Bewältigungsstrategien der Kinder im Umgang mit neuen gesellschaftlichen Herausforderungen. Ablösungsprozesse aus dem Herkunftsland gehören genauso dazu, wie in einer fremden Umgebung Fuß zu fassen. „Deutschland wir jünger“, so die Mitarbeiterin der Flüchtlingssozialarbeit des DRK Bad Kreuznach Nadine Decker, „das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung schreibt ein durchschnittliches Alter von 44 Jahren. Zum Großteil haben wir diese Tatsache der Neuzuwanderung in den vergangenen Jahren zu verdanken“. der Dokumentarfilm „Alles Gut“ von Pia Lenz zeigt sehr gut wie junge Menschen hier auf unterschiedliche Weise ankommen.
Begegnungen mit Menschen in unterschiedlichsten Kontexten zeigen die vielfältigen und kontroversen Entwicklungsprozesse der jungen Menschen Ghofran und Djaner. „Entwicklungsbezogene Flüchtlingsarbeit bedeutet, den im Entwicklungsprozess befindlichen Menschen, zu sehen und zu begleiten“ so Decker weiter. Im Anschluss an den Film gab es die Möglichkeit Fragen zu stellen und zu reflektieren. Dieses Angebot wurde von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen gerne wahr genommen. Besonders Djaners Abschiebesituation wurde angeregt diskutiert. Steht doch die Wahrung des Kindeswohls im krassen Gegensatz zur Abschiebung in ein Land in dem Roma-Menschen wiederum als Außenseiter behandelt werden. Aber auch die Entwicklung Ghofrans wurde ausführlich diskutiert, die trotz aller Skepsis Fahrrad fahren lernt und mit Freude im Chor mitsingt.
Tenor der Podiumsdiskussion war, dass der Mensch als solches und der Kampf für die Menschenrechte im Vordergrund steht.
„Der Filmabend war ein gelungener Beitrag zum Weltflüchtlingstag und wir danken dem Cineplex ganz herzlich für die tolle Zusammenarbeit.“
resümierte DRK-Vorsitzender Wolfgang Ginz am Ende des Abends.