Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Opernplatzfest sorgt für Gaumenfreude

Das 39. Opernplatzfest verwandelt Frankfurt schönsten Platz in ein Paradies für den verwöhnten Gaumen. Dieses Jahr wird ab Mittwoch, 28. Juni, bis Freitag, 7. Juli, täglich zwischen 11 und 23 Uhr geschlemmt, verkostet und gefeiert.

Das Opernplatzfest ist ein Kulturfestival mit Live-Musik und Klavierkonzerten eingebettet in ein gastronomisches Angebot von der Bratwurst über Streetfood bis zu internationalen Spezialitäten. Besonders reizvoll ist die Atmosphäre bei Dunkelheit, wenn die Architekturbeleuchtung die Alte Oper erstrahlen lässt und dem Fest eine eindrucksvolle Kulisse bietet.

1978 fand das erste Opernplatzfest statt. Als Geste des Dankes an die dortigen Anlieger, die durch die Baumaßnahme der Alten Oper stark beeinträchtigt waren, wurde ein fröhliches Sommerfest gefeiert.

Das Programm des diesjährigen Opernplatzfestes umfasst mittägliche Klavierkonzerte, die unter dem Titel „Piano around the world“ unter der Leitung von Professor Christoph Spendel von 12 bis 14 Uhr stattfinden.

Das Live-Bühnenprogramm beginnt am Mittwoch, 28. Juni, 18.30 Uhr mit der Eröffnung durch „The Gypsys feat. Keith Sanders“. Am Donnerstag treten um 18.30 Uhr „The Cantones“ auf. Am Freitag folgt gegen 19 Uhr die „King Kamehameha Club Band“. Am Samstag um 18.30 Uhr stehen „Groovin Affair“ auf der Bühne.

Am Sonntag, 2. Juli, sind um 16 Uhr erst „Noizebox“ an der Reihe, bevor um 19 Uhr die Band „Marcando“ für Stimmung sorgt. Am 3. Juli steht der „Rosa Montag“ auf dem Programm. Zwischen 18 und 22 Uhr gibt spielt die Bahnd „Flo & Chris“ sowie die Kabarett- und Travestiekünstlerin „Fräulein Wommy Wonder“. Moderatorin Helena Marion Scholz führt singend durch den Abend.

Am Dienstag, 4. Juli, tritt um 14.30 Uhr der „Keystone State Boychoir“ auf, bevor um 18.30 Uhr „Roy Hammer & Die Pralinées“ den Opernplatz rocken. Am Mittwoch spielen ab 18.30 Uhr „The Five“. Am Donnerstag tritt ab 18 Uhr „DJ D. Genique“ auf.

Das Opernplatzfest klingt am Freitag, 7. Juli, mit den Konzerten von „Rody Reyes“ (16 Uhr) und „Ease Up Ltd“ (19 Uhr) aus.


Seniorendezernentin lädt zum Bunten Nachmittag im Rathaus für Senioren ein

Die Aktionswochen Älterwerden in Frankfurt sind in vollem Gang. Zu einem der Höhepunkte zählt seit vielen Jahren der Bunte Nachmittag im Garten des Rathauses für Senioren, Hansaallee 150. Die Gäste dürfen sich dort am Freitag, 30. Juni, ab 13 Uhr auf zahlreiche Tanzvorführungen und Gesänge freuen, unter anderen sind Hiltrud Hufnagel, Patrick Himmel und Olga Orange zu Gast.

Stadträtin und Seniorendezernentin Daniela Birkenfeld freut sich: „Neben einem vielfältigen Programm und zahlreichen Informationsständen kommen auch die kulinarischen Gaumenfreuden nicht zu kurz. Und das alles gibt es kostenlos!“ Alle Frankfurter Senioren sind eingeladen, an einem Quiz mit Birkenfeld teilzunehmen, selbst das Tanzbein zu schwingen oder einfach nur einen Nachmittag im Garten zu genießen.

Über die zahlreichen Termine in den Aktionswochen Älterwerden in Frankfurt informiert der Internetauftritt www.aelterwerden-in-frankfurt.de.


Von Bettelmönchen, Stiftern und Klostermauern – Führung zu Archäologie und Geschichte von Karmeliterkirche und -kloster

Kenntnisreich und anschaulich vermittelt Simone Ganss am Samstag, 1. Juli, um 15 Uhr, die spannende Geschichte des Frankfurter Bettelordens sowie die baugeschichtliche Entwicklung von Kirche und Kloster in einer 90-minütigen Führung im Archäologischen Museum Frankfurt in der Karmelitergasse 1. Bei den kunsthistorisch bedeutsamen Wandgemälden von Jörg Ratgeb (um 1480 – 1526) in Kreuzgang und Refektorium endet die Führung.

Frankfurts einzige erhaltene mittelalterliche Klosteranlage befindet sich heute zwischen den Hochhäusern am Fuße der Skyline. Am westlichen Rand der Altstadt errichteten Mitte des 13. Jahrhunderts die Karmeliten, ein in Palästina gegründeter Bettelorden, ein Kloster. Als Herberge für Händler und Kaufleute erfüllte es in der Messe- und Handelsstadt auch eine wichtige wirtschaftliche Funktion. Die frühe Baugeschichte des Karmeliterklosters ist durch Urkunden und Klosterdiarien nur unzureichend überliefert. Erst die Ausgrabungen in der Kirche erbrachten gesicherte Fakten.

Diese öffentliche Führung ist kostenlos und findet immer am 1. Samstag im Monat um 15 Uhr statt. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Erwachsene zahlen den regulären Eintritt in Höhe von 7, ermäßigt 3,50 Euro. Der Treffpunkt ist das Museumsfoyer in der Karmelitergasse.


,Archäologisches Museum in der Kulturlandschaft Europas positioniert‘ – Kulturdezernentin Hartwig würdigt Verdienste von Prof. Dr. Wamers

„Prof. Dr. Egon Wamers hat als Wissenschaftler, Leiter des Archäologischen Museums und Mensch Bleibendes geschaffen, das nicht erst hervorgehoben werden muss, sondern für alle sichtbar leuchtet“, erklärte am Dienstag, 27. Juni, Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig beim Empfang anlässlich des von Prof. Dr. Egon Wamers geplanten Eintritts in den Ruhestand zum 1. Juli des Jahres.

Im Rahmen einer Feierstunde mit geladenen Gästen im Archäologischen Museum würdigte die Kulturdezernentin Wamers Leistungen und Verdienste für die Wissenschaft, das Museum und die Stadt: „Prof. Wamers hat Hessens einziges rein Archäologisches Museum mit nationalen und internationalen Sonderausstellungen positioniert, nicht nur lokal und national, sondern in der Kulturlandschaft Europas.“

Vor 36 Jahren kam der promovierte Archäologe aus Nordrhein-Westfalen nach Frankfurt am Main. Er hatte sich dort mit wissenschaftlichen Arbeiten am Westfälischen Museum für Archäologie Münster und am Römisch-Germanischen Museum Köln hervorgetan. „Frankfurt hatte Glück, dass es mit seinem Königssitz aus dem frühen Mittelalter auf dem Domhügel Ihrem Forscherherz etwas zu bieten hatte“, so Hartwig. In Frankfurt war Egon Wamers zunächst ab 1981 als Kustos für Frühmittelalterliche Archäologie am damaligen Frankfurter Museum für Vor- und Frühgeschichte, später als stellvertretender Direktor und schließlich seit 2002 als leitender Museumsdirektor tätig.

„Zum Dienstantritt von Herrn Wamers gab es das heutige Haus für die Vor- und Frühgeschichte noch nicht. Bereits als Kustos wirke er maßgeblich an der Gestaltung des neuen Museums am Karmeliterkloster mit, das 1989 eröffnet wurde. Unter seiner Leitung bekam das Museum 2002 seinen neuen Namen: Archäologisches Museum Frankfurt“, sagt die Kulturdezernentin.

Neben Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland, internationalen Forschungsprojekten, zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen zur Frühmittelalter-Archäologie Deutschlands gehört Prof. Dr. Wamers dem wissenschaftlichen Beirat verschiedener Ausstellungen zur Karoliner- Ottonen und Wikingerzeit an und wurde 2006 aufgrund seiner Verdienste im Bildungswesen zum Chevalier dans I`Ordre des Palmes Académiques ernannt.

„Prof. Wamers hat es verstanden zu kooperieren und zwar nicht nur als europaweiter Netzwerker, wie es sich für einen guten Archäologen gehört, sondern auch in der direkten Nachbarschaft hat er eine gute persönliche und intellektuelle Verbindung gehalten“, würdigt Hartwig seine Arbeit. So unter anderem mit dem Institut für Stadtgeschichte oder dem Jüdischen Museum, mit dem es gemeinsame Forschungen und Publikationen beispielsweise zur Archäologie der Judengasse gab.

Darüber hinaus entstanden enge Kooperationen mit dem Denkmalamt, aus denen sich interessante Ausstellungen zu aktuellen Ausgrabungen im Stadtgebiet ergaben. „Egon Wamers hat zur kontinuierlichen wissenschaftlichen Erforschung und Erschließung der Frankfurter Bodenfunde beigetragen und damit einmal mehr die Unverzichtbarkeit der Frankfurter Stadtarchäologie verdeutlicht“, erklärt Hartwig.

Unter seiner Leitung seien wunderbare Ausstellungen wie „Wolkenkratzer des Mittelalters“, „Bärenkult und Schamanenzauber“ oder die jüngste abgelaufene Ausstellung „Odin, Thor und Frejya“ entstanden. Internationale Beachtung fand unter anderem seine Schau „Königinnen der Merowinger“ (2012/13) mit der Präsentation des spätmerowingischen Kinderdoppelgrabes aus dem Dom. Der spektakuläre Fund der Skelette und Grabbeigaben stamme zwar bereits aus älteren Grabungen, die das Denkmalamt durchführte, habe aber durch Prof. Dr. Wamers Forschungen eine bedeutende Interpretationserweiterung im Kontext des Merowingischen Hochadels erfahren. Die Kulturdezernentin dankte Egon Wamers für fast 40 Jahre im Dienst der Stadt.

Wamers wird die Neu-Präsentation des archäologischen Denkmalensembles auf dem Domhügel bis zur Fertigstellung 2018 – über seine aktive Dienstzeit hinaus – begleiten. Dr. Carsten Wenzel übernimmt ab dem 1. Juli die Interimsleitung des Hauses, ab dem 1. Januar 2018 wird Dr. Wolfgang David das Archäologische Museum leiten.


Die VGF plant die Beschaffung neuer Straßenbahnen – Erste Auslieferung 2020 – Verkehrsdezernent Oesterling will Modernisierung der Nahverkehrsflotte fortsetzen

Kaum ist der letzte „U5“-Wagen auf dem Hof, geht die Erneuerung der VGF-Fahrzeugflotte in die nächste Runde. Geplant ist die Ausschreibung von neuen Straßenbahnen, die die Wagen des Typs „R“ ersetzen sollen. Die Ausschreibung wird 38 Fahrzeuge umfassen, außerdem eine Option über den Kauf weiterer 15 Wagen.

Am 20. Juni ist die „Präqualifikation“ veröffentlicht worden. Mit derselben wird dem Markt, also den Herstellern, mitgeteilt, dass die VGF die Beschaffung neuer Fahrzeuge beabsichtigt. Die Hersteller können sich um eine Teilnahme am folgenden Vergabeverfahren bewerben. Hierzu müssen sie ein im „Informationsmemorandum“ geschnürtes Paket aus Fragen beantworten und Erklärungen abgeben. Im August soll die Aufforderung zur Angebotsabgabe durch die VGF erfolgen, die Auftragsvergabe ist für Mai 2018 vorgesehen. Die erste Bahn, die gemäß der Frankfurter Typenbezeichnung der „T“-Wagen sein wird, soll 2020 in Betrieb genommen werden.
Klaus Oesterling, Verkehrsdezernent und Aufsichtsratsvorsitzender der VGF, hebt hervor: „Frankfurt setzt damit die 2003 mit dem ‚S‘- und 2008 mit dem ‚U5‘-Wagen begonnene Modernisierung der U- und Straßenbahnflotte konsequent fort. Das ist eine weitere Aufwertung der Qualität unseres öffentlichen Nahverkehrs und ein starkes Zeichen der Stadt und ihres Verkehrsbetriebs, denn wir reden von einer weiteren Investition in Millionen-Höhe.“

Tatsächlich hat die VGF in den vergangenen 14 Jahren in 74 „S“- sowie 224 „U5“-Wagen zusammen rund 700 Millionen Euro investiert. Auch der neue Geschäftsführer Michael Rüffer, der in verschiedenen Positionen bei der VGF an Entwicklung, Ausschreibung, Beschaffung und Inbetriebnahme der insgesamt 298 Neu-Fahrzeuge seit 2003 beteiligt war, ist mit der Entscheidung sehr zufrieden: „Die ‚R‘-Wagen werden bei Inbetriebnahme ihrer Nachfolger zwischen 23 und 27 Jahren alt sein. Damit ist absehbar, dass sie ein Alter erreichen, bei dem sich Frage stellt, ob eine Ertüchtigung für weitere zehn Jahre oder die Neubeschaffung die wirtschaftlichste Lösung ist.“ Der Aufsichtsrat der VGF stimmte zu, dass der Kauf einer neuen und modernen Fahrzeug-Generation die richtige Lösung ist.

Fotos oder eine Fotomontage der neuen Straßenbahnen gibt es noch nicht. Bei den Bahnen soll es sich um Zweirichtungs-Fahrzeuge mit mindestens 70 Prozent Niederfluranteil handeln, die Länge beträgt maximal 31 Meter, die Kapazität 48 plus sechs Sitze und zirka 140 Stehplätze.

Klimaanlagen – der „R“-Wagen verfügte über keine Geräte und konnte auch nicht nachgerüstet werden – und Video-Überwachung gehören seit Beschaffung der „S“-Wagen zum Standard in Frankfurt. Im Lastenheft, das die VGF zurzeit erarbeitet, wird der „S“-Wagen des kanadischen Herstellers Bombardier Transportation als Referenz-Fahrzeug herangezogen, was natürlich nicht heißt, dass der „T“-Wagen genauso aussehen wird.

Die Auslieferung wird sich, so die Planung der VGF, über drei Jahre erstrecken: 2020 sollen die ersten zwei Wagen nach Frankfurt kommen, 2021 und 2022 jeweils 15, die restlichen sechs sind für 2023 vorgesehen. Über die Kosten kann die VGF zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen, es liegen noch keine Angebote der Hersteller vor.


Der Roßmarkt wird zur Klima-Piazza – Aktionswoche in der City bereitet Frankfurt auf den Klimawandel vor

Klimaanpassung bedeutet vor allem: mehr Grün. Grün in der Stadt fördert die Abkühlung, dämpft den Verkehrslärm und erhöht die Aufenthaltsqualität. „Darüber ist schon viel diskutiert worden“, sagte Umweltdezernentin Rosemarie Heilig am Dienstag, 27. Juni, bei einem ersten Ortstermin. „Aber man muss es selbst sehen und fühlen.“ Die Klima-Piazza macht sinnlich erlebbar, wie auf einem versiegelten Stadtplatz eine entspannte und begrünte Atmosphäre geschaffen werden kann.

Die Aktion soll alle ansprechen, die beim Einkaufsbummel, in der Mittagspause oder nach Feierabend am Roßmarkt vorbeikommen. In einem „Klima-Dorf“ lernen die Besucher einfach und erlebnisorientiert Frankfurts Pläne für die zunehmende Hitze, für Starkregen und Stürme kennen. Was kann man selbst tun, um die Wohnung kühl und den Keller trocken zu halten? Welche Orte in Frankfurt empfinden die Frankfurter als besonders heiß? Wo ist es auch bei Hitze noch angenehm? Besucher können sich auf einer Klimakarte markieren oder Fotos von besonders schönen Innenhöfen, Fassaden- oder Dachbegrünungen schicken.

Dabei ist die „Klima-Piazza“ auch ein Forum zum Diskutieren. Zum Auftakt werden Deutschlands führender Gesundheitsmeteorologe, Prof. Andreas Matzarakis vom Deutschen Wetterdienst, und die Umweltmedizinerin Katharina Steul vom Gesundheitsamt am Freitag, 30. Juni, um 17 Uhr über die Gestaltung von Plätzen und seniorengerechte Anpassungsmaßnahmen sprechen. Als roten Faden gibt es jeden Nachmittag einen Dialog bei einer Tasse Kaffee. Verschiedene Fachleute zeigen in einem bewusst kleinen und informellen Rahmen auf, wie aus ihrer Sicht Klimaanpassung gelingen kann.

Neben klassischen Formaten wie der hr-info-Diskussionsveranstaltung „Klima-Oase Frankfurt?“ am Dienstag, 4. Juli, um 18 Uhr, gibt es auch experimentelle Ansätze. So laden Daniel Boy von Invisibleplayground und der freie Game-Erfinder Zack Wood zum Klima-Spiel SUPERHOT ein. Das Spiel wird am Sonntag, 2. Juli, mehrfach in kleinen Teams von drei bis fünf Spielern gespielt, die mit- und gegeneinander actionreiche Situationen eines Start-Ups im Klimawandel bewältigen müssen.

Zum Abschluss gibt es am Mittwoch, 5. Juli, ein Klima-Barcamp. In Kooperation mit dem Social Impact Lab bietet das Umweltdezernat die Plattform für eine „UN“-Konferenz. In jeweils 30-minütigen Sessions können Projekte, Geschäftsmodelle, künstlerische oder soziale Interventionen vorgestellt und diskutiert werden. Das Format ist offen. Ziel ist es, verschiedene Impulse und Blickwinkel auf die Klimaanpassung zu teilen.

Umweltdezernentin Rosemarie Heilig wird die Klima-Piazza am Freitag, 30. Juni, um 16 Uhr eröffnen. Schon ab mittags gibt es an diesem Tag Getränke und einen süßen Willkommensgruß.

Nähere Infos unter www.bit.ly/klima-piazza im Internet.


Stadtrat Majer legt aktualisierte Literaturübersicht ,Fluglärm und Gesundheit‘ vor

„Fluglärm und seine Auswirkungen auf die Gesundheit beschäftigt viele Menschen in unserer Stadt. Im letzten Jahr wurden die Ergebnisse der großen NORAH-Studie intensiv diskutiert und auch erste politische Schlussfolgerungen gezogen. Die Hessische Landesregierung hat beispielsweise das Konzept der Lärmpausen entwickelt und Mittel für Schallschutz an betroffenen Schulen sowie für Leseclubs zur Verfügung gestellt“, berichtet Stadtrat Stefan Majer, Gesundheitsdezernent der Stadt Frankfurt.

Das Gesundheitsamt hat nun – nach einer ersten Literaturübersicht zu „Fluglärm und Gesundheit I“ aus dem Jahr 2008 – die von 2009 bis 2016 veröffentlichten epidemiologischen Studien in dem neuen Bericht „Fluglärm und Gesundheit II“ zusammengestellt. Wesentliche Ergebnisse stammen aus der NORAH-Studie, aber auch aus anderen großen multizentrischen Untersuchungen wie der HYENA-Studie mit dem Fokus auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Erwachsenen und der RANCH-Studie, die sich mit den Auswirkungen auf Kinder befasst. Aber auch viele andere Studien werden vorgestellt, insgesamt mehr als 50 Publikationen. „Damit können sich Bürgerinnen und Bürger ein umfassendes Bild machen, ohne selbst aufwändig die internationale Literatur sichten zu müssen“, so Stadtrat Majer.

Was haben die neuen Publikationen gezeigt? Die Belästigung gerade durch Fluglärm ist hoch und hat – überall – in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Fluglärm wirkt bei gleicher Intensität sehr viel mehr belästigend als Straßen- oder Schienenverkehrslärm. Diese Belästigung ist nicht nur eng mit der Lebensqualität assoziiert, einige Untersuchungen weisen auch auf einen engeren Zusammenhang zwischen Lebensqualität und Gesundheitszustand einschließlich der Einnahme verschiedener Medikamente (Angstlöser, blutdrucksenkende Medikamente, Antidepressiva) mit der Belästigung als mit der Belastung hin.

Auch Kinder sind durch Fluglärm belästigt, wenn auch offenbar in etwas geringerem Ausmaß als ihre Eltern. Die Belästigung ist also im Sinne der Beeinträchtigung von Gesundheit und Wohlbefinden sehr ernst zu nehmen.

Viele Studienansätze der letzten Jahrzehnte hatten auf Basis des Stressmodells Zusammenhänge zwischen Fluglärmbelastung und stressbedingten Herzkreislauf-Erkrankungen untersucht. Die neueren, gut kontrollierten Studien zu Auswirkungen von chronischem Fluglärm und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben hier uneinheitliche Ergebnisse erbracht.

Sogenannte Vorläufer-Parameter für Herzkreislauferkrankungen wurden nicht konsistent mit Fluglärm assoziiert nachgewiesen, die Ergebnisse umfangreicher Blutdruckmessungen durch die Probanden selbst – inzwischen methodischer Goldstandard – waren nicht signifikant mit chronischem Fluglärm assoziiert. In verschiedenen Ländern waren in durch Fluglärm belasteten Bevölkerungsgruppen jedoch häufiger Krankenhauseinweisungen wegen Herzkreislauferkrankungen festzustellen.

In der umfangreichen NORAH-Studie waren Neuerkrankungen an Herzinfarkt, Herzinsuffizienz oder Schlaganfall stärker mit Straßen- und Schienenverkehrslärm als mit Fluglärm assoziiert. Angesichts der Häufigkeit dieser Erkrankungen ist jede Risikoerhöhung ernst zu nehmen und nach Möglichkeit zu mindern. In der Schweiz zeigten sich engere Assoziationen zwischen der Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dem Straßenverkehrslärm als mit dem Fluglärm. Im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung gilt es also, neben Fluglärm auch die anderen Verkehrslärmarten in den Blick zu nehmen.

Neu ist der in der NORAH-Studie gefundene enge Zusammenhang zwischen Fluglärm und dem Auftreten depressiver Episoden. Hier war das Erkrankungsrisiko durch Fluglärm bei gleicher Pegelbelastung etwa doppelt so hoch wie bei Straßen- oder Schienenverkehrslärm. Hierzu wurden weitere Untersuchungen gefordert.

Die neueren Untersuchungen zu den Auswirkungen von nächtlichem Fluglärm auf den Schlaf haben gezeigt, dass die Befunde im Umfeld einzelner Flughäfen nicht unbedingt auf die Situation anderer Flughäfen zu übertragen sind. Darüber hinaus zeigte sich, dass die angegebene Schlafqualität und die messtechnisch erhobene Schlafqualität nicht übereinstimmen müssen.

Im Umfeld des Flughafens Frankfurt verschlechterte sich zwischen 2011 und 2013 (neue Landebahn, etc.) die angegebene Schlafqualität, während die messtechnisch erhobenen Parameter Gesamt-, Tiefschlafdauer, Einschlaflatenz sowie die Wachdauer nach dem Einschlafen keine Änderung aufwiesen. Die NORAH-Studie hat gezeigt, dass durch die Kernruhezeit die Durchschlafstörungen, nicht aber die Einschlaf- und Ausschlafstörungen abgenommen haben. Letztere werden durch hohe Flugbewegungen in den Tagesrandzeiten, insbesondere am frühen Morgen, hervorgerufen.

Waren detaillierte messtechnische Untersuchungen zur Schlafqualität bislang wegen der extrem aufwändigen Messungen der Polysomnographie stets nur auf wenige Probanden begrenzt, wurde im Rahmen der NORAH-Studie eine neue, einfachere Methode entwickelt und evaluiert, die VMR (vegetativ-motorische Reaktionen). Dies ist ein großer Fortschritt, denn hierdurch werden erstmals Untersuchungen zu Wirkungen nächtlicher Lärmbelastung auf den Schlaf an größeren Probandengruppen möglich.

Bei Kindern waren in verschiedenen Untersuchungen keine konsistenten Zusammenhänge zwischen Fluglärmbelastung und Lebensqualität oder selbst angegebenem Gesundheitszustand erkennbar, in einer Untersuchung waren Lebensqualität und Gesundheit eher mit der Belästigung als mit der Belastung assoziiert. Auch die mit dem SDQ-(Strengh and difficulties)-Fragebogen erhobenen Befunde zur geistigen und körperlichen Gesundheit einschließlich Verhaltensauffälligkeiten wie emotionaler Probleme wiesen keine konsistenten Zusammenhänge zur Fluglärmbelastung auf.

Bestätigt wurden frühere Untersuchungsergebnisse, wonach Fluglärm den Leseerwerb und das Leseverständnis beeinflusste. Dieser Effekt war insbesondere bei Kindern mit der Landessprache als Muttersprache erkennbar, weniger bei Kindern mit Migrationshintergrund oder der Landessprache als Zweitsprache. Bei den sogenannten Vorläuferfähigkeiten für das Lesen wurden allerdings keine direkten Einfluss-Faktoren des Fluglärms erkennbar. Andere kognitive Faktoren und auch Gedächtnisleistungen waren teilweise in einigen Untersuchungen durch Fluglärm beeinträchtigt, in anderen nicht; die Ergebnisse waren insgesamt also nicht konsistent.

Der Bericht ist übersichtlich in drei größere Abschnitte gegliedert: Kapitel I „Fluglärm und Erwachsene“ ist unterteilt in die Unterkapitel: 1. „Belästigung durch Lärm“, 2. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, 3. „allgemeiner Gesundheitszustand sowie Medikamente“ und 4. „Schlaf“.

Kapitel II „Fluglärm und Kinder“ ist gegliedert in 1. „Belästigung“, 2. „allgemeine und psychische Gesundheit, Blutdruck und Stresshormone“ sowie 3. „Motivation und kognitive Fähigkeiten“. Diese Kapitel und die Unterkapitel sind jeweils in sich verständlich und abgeschlossen. Am Anfang wird jeweils ein Überblick über die publizierten Studien gegeben. Die Unterkapitel starten immer mit einer Passage „Was war bekannt“ (bis 2008), legen die wesentlichen Ergebnisse der inzwischen erschienenen Publikationen zu dem jeweiligen Thema dar und enden mit einer Zusammenfassung.

Kapitel III „Detailbeschreibungen der Studien“ enthält nach Erstautor alphabetisch sortiert eine Kurzbeschreibung der einzelnen Publikationen, jeweils gegliedert nach Fragestellung, Methode, Ergebnisse und Schlussfolgerung/Diskussion.

Der Bericht kann als PDF-Datei aus dem Internet heruntergeladen werden unter www.gesundheitsamt.stadt-frankfurt.de, er kann aber auch in gedruckter Form kostenlos per E-Mail an info.hygiene@stadt-frankfurt.de bestellt werden; oder unter Telefon 069/212-37891.


Orang-Utans: Faszinierende Baumbewohner Asiens – Zoo Frankfurt lädt zur Abendführung

An jedem letzten Freitag im Monat von April bis September lädt der Zoo Frankfurt zu einer Abendführung. Am Freitag, 30. Juni, gewährt Revierleiter Carsten Knott Einblicke in das Leben der Orang-Utans.

Bei dem abendlichen Rundgang durch das Menschenaffenhaus kann man viel Spannendes erfahren – etwa, wie sich die cleveren Orang-Utans und andere Primaten untereinander verständigen.

Beginn ist um 19 Uhr, Treffpunkt ist der Zooeingang am Alfred-Brehm-Platz. Ab 17 Uhr gilt der Feierabendtarif von 8 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahren.


Kleingärten im GrünGürtel – Oasen für Mensch und Tier – Führung durch den Kleingartenverein ,Ginnheimer Wäldchen‘

Am Sonntag, 2. Juli, ab 11 Uhr, führt Heike Appel, stellvertretende Leiterin des Frankfurter Grünflächenamtes und der Projektgruppe GrünGürtel, zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden Heinz-Werner Hirschhäuser durch den Kleingartenverein „Ginnheimer Wäldchen“ mitten im Volkspark Niddatal.

Kleingärten erfreuen sich neuer Beliebtheit, bei Singles, Familien, Jung und Alt. Im Stadtgefüge sind sie ein wichtiger Bestandteil, denn sie liefern Kalt- und Frischluft, bieten Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und Möglichkeiten zur Naturerfahrung. Auf dem Rundgang durch die Anlage gibt es neben den unterschiedlich gestalteten Gartenparzellen auch artenreiche Blumenwiesen, einen „Bienenwald“ und die Bienenstöcke des Vereins zu sehen.

Treffpunkt ist am Eingang zur Anlage 2. Der Weg dorthin ist ab dem Parkplatz am Wasserspielplatz in der Straße „Am Ginnheimer Wäldchen“ ausgeschildert. Parkplätze vor Ort sind nur sehr eingeschränkt verfügbar.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Treffpunkt mit den U-Bahn-Linien U1 und U9, Haltestelle Niddapark, zu erreichen. Von dort aus führt ein Weg am Spielplatz vorbei bis zur Skateanlage, wo die Ausschilderung beginnt (etwa 10 Minuten Fußweg).

Die Führung ist Teil der Ausstellung „Vision und Verpflichtung. Frankfurts GrünGürtel“, die noch bis zum 27. August im Institut für Stadtgeschichte in der Münzgasse 9 zu sehen ist.

Teilnehmer werden gebeten, bequeme Schuhe und wettergerechte Kleidung anzuziehen.