Bonn (ots) – Am 30. Juni 2017 strukturieren sich zwei militärische Organisationsbereiche der Bundeswehr auf der Bonner Hardthöhe grundlegend neu.
So werden u.a. dem Kommando Streitkräftebasis das Hannoveraner Kommando Feldjäger der Bundeswehr sowie das *ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr aus Bruchsal unmittelbar unterstellt. Diese beiden Kommandos bündeln wichtige Kernfähigkeiten, die so dem Nationalen Territorialen Befehlshaber für seine Aufgaben im Inland unmittelbar zur Verfügung stehen.
Die Umgliederungen und Umstruktierungen der beiden militärischen Organisationsbereiche folgen aus den Erfordernissen der sicherheitspolitischen Entwicklungen der vergangenen Jahre. So entwickelt sich Deutschland auch kontinuierlich zur zentralen logistischen Drehscheibe in Europa. Die Streitkräftebasis ist mit ihren querschnittlichen Fähigkeiten entscheidender Akteur der Bundeswehr im Grundbetrieb, in den Einsätzen sowie beim Heimatschutz.
Die neue Struktur befähigt die Streitkräftebasis darüber hinaus, ihre Aufgabenfelder weiter zu konkretisieren und auszugestalten. Dies umfasst die stärkere Rolle des Inspekteurs der Streitkräftebasis als Nationaler Territorialer Befehlshaber, den Beitrag der Streitkräftebasis für die Funktion der „Drehscheibe Deutschland“ sowie die Multinationalisierung der unterstützenden Fähigkeiten.
Ein Beispiel für die zunehmende Multinationalisierung ist das von Deutschland entwickelte Rahmennationenkonzept (engl. Framework Nations Concept – FNC) der NATO. Eine Nation übernimmt gegenüber den anderen Nationen bei der Gestaltung eines Fähigkeitsbereichs eine höhere Verantwortung, indem sie die Koordination innerhalb der Fähigkeitsgruppen (Cluster) sicherstellt.
Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis: „Wir als Streitkräftebasis haben für mehrere Cluster des Framework Nations Concept der NATO die Federführung übernommen und leisten einen wesentlichen Beitrag, zum Beispiel in den Themenfeldern Logistik, ABC-Abwehr und Zivil-Militärische Zusammenarbeit.“
Die multinationale Zusammenarbeit ermöglicht den beteiligten Staaten, die Durchhaltefähigkeit im Einsatz zu erhöhen, militärische Schlüsselfähigkeiten zu erhalten und eine gemeinsame Fähigkeitsentwicklung voranzutreiben.
Die Streitkräftebasis wird künftig zum Vorreiter und zentralen Akteur in Europa für Unterstützungsleistungen. So kann die Streitkräftebasis dann mittels eines sogenannten multinationalen „Logistic Hub“ die auch von ausländischen Streitkräften benötigten Dienstleistungen zur Verlegung von Material in Einsatzgebiete anbieten.
„Insgesamt schärfen wir so das Fähigkeitsprofil der Streitkräftebasis weiter bis hin zur Vision eines multinationalen „Combined Joint Support Service“ so Generalleutnant Martin Schelleis.
*ABC – Atomar, Biologisch, Chemisch