Helmsheim(tcz). Ein Einsatz mit großem Material und Personaleinsatz forderte ein Pferd, das am Mittwochabend in der Helmsheimer Kurpfalzstraße rückwärts in eine gefüllte Mistgrube getreten und darin bis zum Hals versunken war.
Die Besitzer und ein hinzugerufener Tierarzt versuchten vergeblich dem eingestürzten Tier zu helfen sich selbst zu befreien. Nachdem alle Versuche erfolglos blieben wurde über den Notruf die Feuerwehr alarmiert.
Am Mittwochabend wurde die Feuerwehr Bruchsal mit den Abteilungen Helmsheim, Heidelsheim und Bruchsal mit dem Alarmstichwort „Tierrettung groß“ um 19.45 Uhr in die Kurpfalzstraße gerufen. Eine 9jährige Stute war in eine etwa zwei auf drei Meter große Mistgrube gestürzt und darin bis zum Hals versunken. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten die Besitzer und der Tierarzt bereits vergeblich versucht dem Tier zu helfen aus eigener Kraft sich zu befreien. Um gefahrlos dem Tier zu helfen und um es zu beruhigen wurde es vom Tierarzt mit einer Beruhigungsspritze sediert.
Der Mist in der Grube wurde vorsichtig um das Pferd herum aus der Grube geschaffen um sich einen Überblick zu bilden in welcher Lage das Pferd in der Grube war. Es saß quasi schräg auf dem Hinterteil in der doch recht engen Mistgrube. Der Untere Teil war mit Holzbalken abgetrennt so das sich darunter die Jauche sammeln konnte. Dies behinderte allerdings die Einsatzkräfte sehr und machte die Arbeiten in der Grube zu einer sehr rutschigen Sache, so dass mit einer Chiemsee Pumpe die Jauche abgepumpt werden musste. Erste Versuche das Tier mit einem B-Schlauch als Schlinge hinter den Vorderläufen mit einem Teleskop Radlader bei der Befreiung zu unterstützen schlugen leider fehl. Das Pferd war schon zu geschwächt. Das Pferd bekam während der Bergemaßnahmen vom Tierarzt ständig Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs.
Während den weiteren Versuchen wurde vorsorglich eine breite Schlinge zum Anheben des Tieres mit nur einem Radlader von einer Kranfirma aus Bad Schönborn und der Berufsfeuerwehr Mannheim angefordert. Da das Tier allerdings schon eine ganze Weile in der misslichen Lage war, wurde ein Versuch mit einem zusätzlichen zweiten Radlader begonnen.
Um mit dem zweiten Teleskop Radlader vom benachbarten Grundstück aus das Tier im hinteren Bereich mit Anzuheben war allerdings ein Zaun im Weg. Dieser wurde von der Feuerwehr entfernt. Bedingt durch die Hubhöhe der Fahrzeuge und dem Höhenunterschied wurde die Mauer der Mistgrube zum Nachbargrundstück mit einem Trennschleifer eingeschnitten und dem Radlader nach außen gezogen. Nun war es möglich das Tier mit beiden Radladern gegen 22.15 Uhr anzuheben und Richtung Nachbargrundstück zu transportieren. Das nachgeforderte Material aus Bad Schönborn und der Berufsfeuerwehr Mannheim konnte somit abbestellt werden.
Nach ersten Einschätzungen des Tierarztes hatte das Pferd keine größeren offensichtlichen Verletzungen. Allerdings war das Tier sehr geschwächt und erholte sich erstmal auf der Seite liegend. Durch intensive Behandlung und Animation durch die Besitzer war die Stute weitere 20 Minuten später wieder auf den Beinen. Sie wurde noch in der Nacht mit einem Transportanhänger in eine Tierklinik zur weiteren Behandlung und Untersuchung gebracht.
Nachdem das Pferd gerettet und die Feuerwehr nicht weiter benötigt wurde, konnte der Rückbau des Materials mit der groben Reinigung von Personal und eingesetztem Material beginnen. Bei den Bergemaßnahmen wurde ein Feuerwehrmann verletzt und vom hinzugerufenen Rettungsdienst versorgt. Zur weiteren Behandlung wurde er in eine Karlsruher Klinik gebracht. Die Feuerwehr Bruchsal war unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Bernd Molitor mit 40 Einsatzkräften bis 23.30 Uhr im Einsatz.