Frankfurt am Main – „Argentinien hat sich als internationaler Akteur und Protagonist eines liberalen Welthandelssystems zurückgemeldet“, sagte Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, bei der Eröffnung der Deutsch-Argentinischen Wirtschaftstage. Die Veranstaltung der Deutsch-Argentinischen Industrie- und Handelskammer (AHK), der IHK Frankfurt am Main und Hessen Trade & Invest fand erstmalig in den Räumen der IHK Frankfurt am Main statt. Im Vorfeld des G20-Treffens in Hamburg stellte das Format das für deutsche Unternehmen wichtige Partnerland Argentinien in den Fokus. Deutsche Wirtschaftsvertreter begrüßten dabei eine hochkarätige Delegation aus Argentinien unter der Leitung von Premierminister Marcos Peòa. Mit den deutsch-argentinischen Wirtschaftstagen wollen die Veranstalter hessischen und deutschen Unternehmen Chancen auf dem argentinischen Markt aufzeigen.
Prof. Dr. Müller betonte den Stellenwert Argentiniens für hessische Unternehmen, das nach Brasilien der zweitwichtigste Handelspartner in Südamerika ist. Dies sei nicht zuletzt der neuen Regierung von Präsident Mauricio Macri zu verdanken. Seit dessen Amtsantritt gewinne Argentinien in den letzten eineinhalb Jahren verloren gegangenes Vertrauen Schritt für Schritt wieder zurück und gehe notwendige Reformen an. „Die Hoffnung, die sich mit der neuen Regierung verbindet, ist groß, und wichtige Steine auf dem Weg der wirtschaftlichen Erneuerung wurden schon aus dem Weg geräumt“, sagte der IHK-Präsident und stellte fest: „Argentinien ist zurück“.
Dies bestätigen auch die hessischen Exportzahlen: Im Zeitraum Januar bis April 2017 stiegen die hessischen Lieferungen nach Argentinien um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Rund 25 hessische Unternehmen sind mit einer eigenen Präsenz vor Ort aktiv, Schwerpunkte sind die Bereiche Pharma sowie die Meß- und Regeltechnik, aber auch andere Branchen bieten attraktive Geschäftsmöglichkeiten.
Auch das Land Hessen hat die Beziehungen zu Argentinien im Blick. Volker Bouffier, Ministerpräsident des Landes Hessen, sagte bei der Eröffnung der Deutsch-Argentinischen Wirtschaftstage: „Es ist ein starkes Signal für die guten Beziehungen zwischen Hessen und Argentinien, dass der Wirtschaftstag hier bei uns in Frankfurt stattfindet. Unsere ausgezeichneten Kontakte sind auch in für Argentinien politisch unruhigen Zeiten nie abgerissen. Seit meinem Delegationsbesuch in Argentinien im Jahr 2013 haben sich die Verbindungen nochmals stärker konsolidiert und finden ihren Ausdruck in dieser gemeinsamen Veranstaltung. Hessen hat ein vitales Interesse an der Zusammenarbeit insbesondere in Wirtschaft und Wissenschaft. Wir sollten nicht zögern, gemeinsame Perspektiven zu entwickeln und die Chancen zu nutzen.“
IHK-Präsident Prof. Dr. Müller lobte auch das Engagement der AHK, das ein eminent wichtiges Bindeglied in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen sei. „Die AHK war auch in schwierigen Jahren, die wir im deutsch-argentinischen Handel ja auch erlebt haben, immer präsent“, sagte Prof. Dr. Müller. Dies und das 100-jährige Bestehen der AHK seien Zeichen dafür, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Argentinien auf einem traditionell starken Fundament ruhen.