Wiesbaden – Im Jahr 2016 erreichte die Zahl der Unfälle einen neuen Höchststand. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach den endgültigen Ergebnissen der Verkehrsunfallstatistik mitteilt, erfasste die Polizei rund 2,6 Millionen Straßenverkehrsunfälle, 2,7 % mehr als 2015. Dennoch starben 2016 so wenige Menschen wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1953: Insgesamt gab es 3.206 Unfalltote, das waren 253 Getötete oder 7,3 % weniger als 2015. Im Vergleich zu 1970, mit 21 332 Todesopfern das Jahr mit der schwärzesten Bilanz, war dies ein Rückgang um 85 %. Dennoch kamen 2016 im Straßenverkehr täglich durchschnittlich 9 Menschen ums Leben. 396 666 Verkehrsteilnehmer wurden im Jahr 2016 verletzt, das waren 0,8 % mehr als 2015.
Von den Verkehrstoten war knapp jeder zweite ein Insasse in einem Pkw (1.531 Getötete), jeder sechste ein Fahrer oder Mitfahrer auf einem Kraftrad mit amtlichem Kennzeichen wie Motorrädern und -rollern (536), jeder siebte ein Fußgänger (490) und fast jeder achte ein Fahrradfahrer (393). Im Vergleich zum Vorjahr verloren 2016 deutlich weniger Benutzer von Krafträdern mit amtlichem Kennzeichen ihr Leben im Straßenverkehr (– 103 Getötete). Auch die Zahl der getöteten Insassen von Personenkraftwagen (– 89) sowie der getöteten Fußgänger (– 47) ist gesunken. Vier Menschen starben als Insasse eines Busses, einer weniger als 2015.
Dagegen kamen etwas mehr Menschen auf einem Fahrrad (+ 10) und auf einem Kraftrad mit Versicherungskennzeichen (+ 6) wie Kleinkrafträdern und Mofas ums Leben.
2016 starben auf Landstraßen 1 853 Menschen, das waren 58 % aller Verkehrstoten, 30 % starben innerhalb geschlossener Ortschaften (960) und 12 % auf Autobahnen (393). Die meisten auf Landstraßen Getöteten kamen in einem Pkw ums Leben (60 %), fast jeder vierte war ein Kraftradnutzer. Dagegen verunglückten über 70 % aller getöteten Fußgänger und mehr als 60 % aller getöteten Radfahrer innerhalb geschlossener Ortschaften.
Ein Drittel aller Verkehrstoten war 65 Jahre oder älter. Ältere Menschen erleiden im Durchschnitt schwerere Unfallfolgen als jüngere, da die körperliche Widerstandsfähigkeit mit dem Alter sinkt. Dies zeigt sich besonders bei ungeschützten Verkehrsteilnehmern: Mehr als die Hälfte der getöteten Fahrradfahrer und mehr als die Hälfte der getöteten Fußgänger waren Senioren.