Haßloch – Betonpflaster ist ein langlebiger Straßenbaustoff, der allerdings bei sehr starker Belastung nicht ohne Probleme behaftet ist. Das Problem liegt nicht am Stein selbst, sondern in der Verlegefuge. Diese besteht in der Regel aus Sand und kann durch verschiedene Faktoren, wie Ausspülung, Reifenunterdruck beim Befahren, Kehrmaschinen, fehlende Fugenbreite beim Verlegen etc. versagen. Das heißt, die Fuge wird entleert, die Steine verschieben sich und das Pflaster klappert.
Deshalb gab und gibt es Verlegungsvarianten, bei denen das Pflaster nicht im Sandbett und mit Fugensand verlegt wurde, sondern in einem Mörtelbett und einer mit Spezialmörtel vermörtelten Fuge. Unter diesem Aufbau befindet sich dann noch eine Drainbetonschicht (Starrer Ausbau).
Bei der Umgestaltung des Rathausplatzes im Jahr 2000 wurden der Rathausplatz und die Einmündung Kirchgasse/Rathausplatz mit einem starren Ausbau ausgeführt. Während der Platz selbst sich noch weitestgehend ohne Schäden zeigt, sind in der Eimündung fast alle Steine lose. Besonders problematisch ist bei dieser Bauweise, dass man die Fugen nicht nachverfüllen kann und der alte Fugenmörtel an den Steinen anhaftet, sodass sie nicht mehr verwendet werden können. Eine Sanierung mit den vorhandenen Steinen ist demzufolge nicht möglich, sondern es ist erforderlich den Straßenoberbau bis auf die ungebundenen Tragschichten abzutragen und neu aufzubauen.
In Zusammenarbeit mit dem Pflastersteinproduzenten Pfenning aus Lampertheim wird im Bereich Kirchgasse/Rathausplatz nun ein neuartiges Produkt zum Einsatz kommen. Es handelt sich um einen Betonstein mit einer werkseitig umschließenden Kunststofffuge. Dieses neuartige Produkt geht jetzt in die Praxiserprobung. Die Steine werden auf einer herkömmlichen Schottertragschicht und auf einem Sand-/Splittbett verlegt. Das Ausfugen der Steine mit Sand ist nicht mehr erforderlich. Die Vorteile sind laut Hersteller, die hohe dauerhafte Verschiebesicherheit und eine schnellere Befahrbarkeit. Der Hersteller übernimmt die Verlegekosten und garantiert der Gemeinde Haßloch eine 10-jährige Gewährleistung.
Für die Sanierung der Einmündung ist eine Bauzeit von ca. 10 Tagen vorgesehen. Die Fahrbahn der Kirchgasse (Hausnummer 3 – 7) zwischen der Langgasse und der Schillerstraße muss in dieser Zeit voll gesperrt werden. Anwohner können die Kirchgasse bis zur Baustelle weiterhin befahren. Die Umleitungen sind örtlich ausgeschildert. Baubeginn ist der 24.07.2017. Die Gehwege bleiben für Fußgänger begehbar.
Die Bushaltestelle „Rathausplatz“ wird für Busse in Richtung Lachen-Speyerdorf in die Schillerstraße verlegt. Es wird eine Ersatzhaltestelle gegenüber dem Raiffeisenmarkt eingerichtet. Als Ersatz für die Haltestelle am Blaubär ist die Haltestelle „Rathausplatz“ in der Langgasse vorgesehen.