Mannheim – Mit der „Mannheimer Jugendberufsallianz“ haben die Stadt Mannheim, das Regierungspräsidium Karlsruhe, das Staatliche Schulamt Mannheim sowie die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Mannheim eine eng vernetzte Kooperation vereinbart.
Die Initiative für diese Zusammenarbeit mit dem Titel „Arbeitsbündnis Jugend und Beruf“ ging von der Mannheimer Agentur für Arbeit aus und wurde von der Stadt Mannheim gerne aufgegriffen. Das vorrangige Ziel ist, Jugendliche und junge Erwachsene beim Übergang von der Schule in den Beruf noch effizienter zu unterstützen, ihre Ausbildungschancen und damit ihre beruflichen Perspektiven weiter zu verbessern und jungen Menschen, die besonderer Unterstützung bedürfen, mit gebündelten Maßnahmen den Weg in eine geregelte Ausbildung bzw. Berufstätigkeit zu ebnen. Neben der schulischen Förderung und der Zielsetzung, jedem Jugendlichen zu einem Schulabschluss zu verhelfen, geht es den Kooperationspartnern insbesondere um die Förderung der sozialen und beruflichen Integration von benachteiligten bzw. von Benachteiligungen bedrohten jungen Menschen.
„Die Förderung junger Menschen hinsichtlich Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit ist nicht nur eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe, sondern steht auch immer im Zentrum der Ansprüche unseres Dezernats“, betonte Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb vor der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung im Mannheimer Rathaus. Die Kooperation mit allen wichtigen zuständigen Institutionen sei letztlich das Ergebnis eines langen gemeinsamen Engagements. „Wenn alle Beteiligten jetzt das ‚Arbeitsbündnis Jugend und Beruf‘ unterzeichnen, erklären sie damit ihre Bereitschaft, die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit noch weiter zu stärken und zu entwickeln“, sagte Freundlieb, die den Kooperationspartnern gleichzeitig für das gute Miteinander und das große Engagement dankte. Hier würden die aufgrund spezifischer Zuständigkeiten vorhandenen Schnittstellen in der Zusammenarbeit noch stärker in den Fokus genommen und die Kooperation im Sinne der Zielgruppe – der jungen Menschen – noch niederschwelliger und effektiver ausgestaltet, unterstrich die Dezernentin.
Überzeugt zeigte sich auch Ulrich Manz, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Mannheim, dass die Kooperationsvereinbarung einen wertvollen qualitativen Schritt bei der gemeinsamen Beratung und Betreuung, Förderung und Unterstützung junger Menschen nach sich ziehen werde. „Die Agenturen für Arbeit, die frühzeitig beruflich beraten und orientieren, und die Jobcenter, die besonders förderungsbedürftige Jugendliche unterstützen, können nur profitieren von diesem Schulterschluss“, sagte Manz, der betonte, dass es bereits viele Formen der guten Zusammenarbeit gebe. „Doch wollen wir mit den Trägern der Jugendhilfe, die sich verstärkt einsetzen für benachteiligte junge Menschen, die intensive Unterstützung in den Elternhäusern benötigen oder in Pflegefamilien oder Heimeinrichtungen leben, aber auch mit den Schulen künftig noch intensiver dazu beitragen, den Übergang von der Schule in den Beruf möglichst reibungslos zu gestalten.“
Als „richtungsweisenden Schritt“ sehe die Abteilung Schule und Bildung des Regierungspräsidiums Karlsruhe die Mannheimer Kooperationsvereinbarung, hob Dr. Ulrike Kagerhuber vom Regierungspräsidium hervor. Mit Blick auf die jungen Menschen würden hier Ressourcen gebündelt und Synergieeffekte erzeugt. „Dabei wird sich die Bedeutung der ‚Mannheimer Jugendberufsallianz‘ durch ihren Gebrauch zeigen, nicht durch ihre bloße Existenz, und sich darin abzeichnen, wie oft es gelungen ist, jungen Schulabgängern, die Unterstützung benötigen, einen qualifizierten Schulabschluss zu ermöglichen“, so Kagerhuber.
Laut Angelika Treiber, Schulamtsdirektorin vom Staatlichen Schulamt Mannheim, stellt die Thematik „Schule – Beruf“ ein zentrales Thema in der schulischen Bildung dar; unterstrichen werde deren Bedeutung noch durch die Einführung eines eigens dafür benannten Faches „Wirtschafts-, Berufs- und Studienorientierung“. Dieses könne im Rahmen der Kooperation einen weiteren Erfolgsfaktor darstellen.
Milena Etges, Geschäftsführerin des Jobcenters Mannheim, stellte heraus, dass die berufliche Integration von jungen Menschen für das Jobcenter von größter Bedeutung sei. „Seit vielen Jahren gelingt es dem Jobcenter ‚Junges Mannheim‘ im Verbund mit mehreren Mannheimer Beschäftigungsträgern, die Jugendarbeitslosigkeit im Bereich SGB II unter 1 % zu halten. Dieser große Erfolg darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir dennoch zahlreiche junge Menschen mit Sozialleistungen unterstützen, die der Gesetzgeber von der Pflicht zur Arbeitsaufnahme freigestellt hat, darunter rund 350 Erziehende mit betreuungsbedürftigen Kindern“, so Etges. Hier sei man vor allem auf die Zusammenarbeit mit den städtischen Angeboten der Jugendhilfe angewiesen. Die Kooperation in der „Mannheimer Jugendberufsallianz“ werde daher vom Jobcenter nicht nur unterstützt, vielmehr, erklärte Etges, „erhoffen wir uns durch eine noch engere Zusammenarbeit der Kooperationspartner, dass wir auch für die besonders betreuungsbedürftigen jungen Menschen Wege in Ausbildung und Beruf finden.“