Haßloch – Am 05. August 2017 um 11 Uhr wird im Gemeindegebiet Haßloch eine Probeauslösung der Sirenen durchgeführt, um diese auf ihre Einsatzbereitschaft zu überprüfen. Wir möchten diesen Testlauf zum Anlass nehmen, um Ihnen ein paar Informationen zu diesem Thema mit auf den Weg zu geben.
In den Anfängen des Brandschutz- und Feuerlöschwesens erfolgte die Alarmierung durch Feuerglocken und später durch erste Sirenen.
Während der Kriege kam den Sirenen neben der Alarmierung der Feuerwehr eine weitere Bedeutung zu, wenn die Bevölkerung vor herannahender Gefahr gewarnt werden musste. Im Rahmen des Bevölkerungsschutzes ist der damals als „Fliegeralarm“ bekannte auf- und abschwellende Heulton unter anderen Vorzeichen noch heute in Verwendung, nämlich als Zivilschutzsignal. Seit Ende des Kalten Krieges liegt sein Einsatz bei der Warnung der Bevölkerung vor Naturgewalten oder zum Beispiel Unglücken bei Bränden und in der Industrie.
Mit Ende der politischen Spannungen zwischen den Ost- und Westmächten verlor auch der Bevölkerungsschutz an Bedeutung. Die Sirenenwarnung und -wartung trat mehr und mehr in den Hintergrund. Bei Großbränden und als alternativer Alarmierungsweg waren die Haßlocher Sirenen jedoch durchgängig betriebsbereit und eingesetzt. Mit den häufiger und gefährlicher werdenden Naturereignissen und dem Bedarf einer Warnmöglichkeit der Bevölkerung im Unglücksfall, entwickelte sich auch innerhalb der Haßlocher Verwaltung der Trend: Alte Sirenen wieder in das allgemeine Warnkonzept aufzunehmen und wenn nötig zu ertüchtigen. So wurden auch die Haßlocher Sirenen im Jahr 2014 auf digitale Technik umgestellt und sind somit auf lange Sicht voll einsetzbar.
Eine Sirene ist immer nur ein Teil des Systems, das die Bevölkerung warnen und informieren soll. Neben den in Rundfunk und Fernsehen verbreiteten Informationen sind in diesem Fall auch Lautsprecherdurchsagen durch Polizei und Feuerwehr möglich.
Im Allgemeinen sind es drei verschiedene Signale, die eine Sirene übermittelt. Diese unterscheiden sich in den Unterbrechungen und dem auf- und abschwellenden Heulton sowie in der Dauer des Signals.
Feueralarm: Ein Heulton von 15 Sekunden, dreimal wiederholt
Zivilschutzalarm: Eine Minute auf- und abschwellender Heulton
Entwarnung: Dauerton von einer Minute
Die verschiedenen Alarmtöne einer Sirene im Überblick:
Feueralarm, Zivilschutzalarm und das Entwarnungssignal.
Besonders beim Signal „Warnung der Bevölkerung“ ist folgendes zu beachten:
- Bewahren Sie Ruhe!
- Verlassen Sie die Straße und suchen Sie zügig schützende Räumlichkeiten auf.
- Schließen Sie Fenster und Türen und halten Sie diese geschlossen.
- Verschaffen Sie sich Informationen zur vorherrschenden Situation. Schalten Sie dazu das Radio ein.
- Rufen Sie nicht die 112 an, um den Grund für die Sirenenauslösung zu erfahren! Bei einer solchen Alarmierung sind die Mitarbeiter in den Leitstellen in der Regel voll ausgelastet.
- Geben Sie die Informationen in Ihrem Umfeld weiter (denken Sie auch an schwerhörige Nachbarn, spielende Kinder oder Menschen mit Behinderungen, die sich nicht selbst helfen können).
Der einminütige Dauerton zur Entwarnung informiert über das Ende der akuten Gefahr.
Gerade die Großbrände in noch recht junger Vergangenheit in der Region haben gezeigt, dass die Bevölkerung mittels wirksamen Maßnahmen gewarnt und informiert werden muss. Der Lagerhallenbrand in Ludwigshafen, der Reifenlagerbrand in Lingenfeld sowie die Explosionsereignisse in Harthausen und bei der BASF in Ludwigshafen sind Beispiele für diese Notwendigkeit.