Viernheim (ots) – Seit Anfang Juli 2017 wurden auf der A 6 zwischen dem Viernheimer Autobahndreieck und der Anschlussstelle Mannheim-Sandhofen durch die hessischen und baden-württembergischen Straßenverkehrsbehörden neue Geschwindigkeitsbeschränkungen angeordnet.
Grund hierfür ist die dort hohe Anzahl zum Teil schwerer Verkehrsunfälle mit Lastwagen am Stauende. Im Zeitraum zwischen 1. Mai und 13. Juli wurden bei insgesamt 20 Verkehrsunfällen zwei Menschen getötet, 15 schwer- und 19 Fahrzeuginsassen leichtverletzt. Ausgelöst werden die zahlreichen Staus durch die Dauerbaustelle an der Anschlussstelle Mannheim-Sandhofen. So gelten dort nun auf einem Großteil der Strecke 100 km/h für Pkw und 60 km/h für Lkw über 7,5 t. Die Beschilderungen mit dem Zusatz Staugefahr werden mehrfach wiederholt. Zusätzlich zur normalen Beschilderung sind blinkende Stauwarneinrichtungen aufgestellt, die im Falle eines Staus deutlich die Verkehrsteilnehmer warnen. Als weiterer unfallrelevanter Faktor kommt die Ablenkung der Fahrzeugführer in Betracht, die dadurch zum Teil ungebremst in die Stauenden rasen. Durch die herabgesetzte Höchstgeschwindigkeit sollen nun im Falle eines Auffahrunfalles zumindest die schweren Folgen deutlich reduziert werden.
Die Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste des Polizeipräsidiums Südhessen hat mit Schwerpunktsetzung Lkw die Kontrollmaßnahmen und Geschwindigkeitsmessungen deutlich verstärkt. Neben den Geschwindigkeitsmessgeräten sind neben den Autobahnpolizeistreifen auch zivile Streifen mit Videoeinrichtung im Einsatz.
Im Zeitraum vom 10. Bis 24. Juli wurden rund 22.000 Fahrzeuge gemessen, von denen wiederum 4000 Fahrzeuge mit zum Teil deutlich überhöhter Geschwindigkeit erfasst wurden. Bei fast jeder Messung wurden Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 170 km/h erfasst. Insgesamt erwartet nun 175 Fahrzeugführer ein Fahrverbot. Die Wagenlenker waren im dortigen Bereich also mindestens 41 Stundenkilometer zu schnell unterwegs. Die LKW wiederum stellen mit rund 1100 Geschwindigkeitsüberschreitungen rund ein Viertel der Verkehrssünder.
Neben den reinen Geschwindigkeitsmessungen erfolgen auch allgemeine Kontrollen des Schwerverkehrs. So konnten im genannten Zeitraum unter Anderem Feststellungen hinsichtlich verbotener Handynutzung oder nicht angelegter Gurte getroffen werden. Im gravierendsten Fall wurde der Fahrer eines Brummis erwischt, der intensiv während der Fahrt seine Lieferscheine studierte und so erst recht spät das ihn anhaltende Polizeifahrzeug erkannte. Folge für den LKW-Fahrer: 60 Euro Bußgeld und 1 Punkt in Flensburg.
Im Sinne der Verkehrssicherheit werden die Kontrollen auf der Bundesautobahn 6 durch die Polizei intensiv weiterbetrieben, insbesondere um das Bewusstsein der Fahrzeugführer für mehr Aufmerksamkeit und der Situation angepasster Geschwindigkeit zu schärfen.