Mainz – Es ist ein besonders seltenes Kunstwerk, das bislang noch nie öffentlich ausgestellt wurde und das eine absolute Rarität darstellt: das Gemälde „Strandlandschaft“ des berühmten deutschen Malers Max Slevogt.
Im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ist es nun erstmals für Besucher zugänglich. Das Gemälde befindet sich in Privatbesitz. Der Eigentümer Franz Xavier Giesler hat es dem Landesmuseum zur Verfügung gestellt, wo es ab sofort in der Dauerausstellung zu bewundern ist.
Das Bild zeigt den Strand von Noordwjik in den Niederlanden. Max Slevogt verbrachte dort den Sommer im Jahre 1908 – auf Einladung seines Berliner Verlegers Paul Cassirer und dessen Frau Tilla Durieux. Das Ehepaar besaß in der Kleinstadt ein Strandhaus, mitten in den Dünen. Während dieses einmaligen Besuchs von Max Slevogt in Noordwjik sind nur sehr wenige Gemälde und Aquarelle entstanden. „Strandlandschaft“ gilt als eines der wenigen Gemälde, bei dem sich Slevogt mit dem Thema „Meer und Strand“ auseinandersetzt.
Neben der neuen Dauerleihgabe präsentiert das Landesmuseum in der Abteilung „Kunst um 1900“ noch ein weiteres, neues Slevogt-Gemälde: Kürzlich konnte das Landesmuseum ein Frühwerk Slevogts erstehen, das aus seiner Zeit an der Münchner Kunstakademie stammt. Es zeigt die Legende der „Loreley“ (1886), die durch ihren Gesang die Schiffer am Rheinfelsen in ihren Bann zieht. Das Landesmuseum ist zudem im Besitz der dazugehörigen Bleistift-Vorzeichnung, die sich im 2014 erworbenen grafischen Nachlass des Künstlers befindet.
Die beiden neuen Gemälde ergänzen den umfangreichen Bestand an Slevogt-Werken im Landesmuseum, das sich als Max Slevogt-Forschungszentrum intensiv der wissenschaftlichen Bearbeitung seines Werkes widmet.