Heidelberg – Schwalbenkolonien an Häusern galten früher als Glücksbringer für deren Bewohnerinnen und Bewohner – doch seit Jahren gehen ihre Zahlen, auch in der Rhein-Neckar-Region, stark zurück. Die Bestände schrumpfen, weil Gebäude saniert oder abgerissen werden und Hausbesitzer Nester illegal entfernen. Heidelbergerinnen und Heidelberger können jetzt zum Artenschutz der fliegenden Sommerboten beitragen.
Wer Nester am eigenen Haus oder in der Umgebung beobachtet, kann diese telefonisch unter 06221 600705 oder per E-Mail an info@nabu-heidelberg.de mitteilen. Die Daten werden für eine wissenschaftliche Arbeit der Universität Heidelberg gesammelt und ausgewertet. Ziel der Studie ist es, den aktuellen Bestand in Heidelberg zu ermitteln und effiziente Schutzmaßnahmen für die Flugkünstler herzuleiten. Menschen, die sich für Schwalben engagieren und an ihren Häusern als Untermieter willkommen heißen, zeichnet der NABU Heidelberg zudem mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ aus. Das Projekt wurde vom Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie der Stadt Heidelberg initiiert.
Für die Plakette bewerben können sich Hausbesitzer, die das Brutgeschehen der Schwalben dulden und fördern. Hilfreich sind beispielsweise Nestgrundlagen mit Rauputzstreifen oder Brettchen, Kunstnester und Lehmpfützen im Garten. Schwalben können für den Menschen als Insektenjäger nützlich sein: Eine Schwalbenfamilie verputzt während einer Brut mehr als ein Kilogramm Insekten – darunter zahlreiche Stechmücken. Gleichzeitig verschmutzen sie jedoch Hausfassaden, weshalb viele Nester illegal beseitigt werden. Wer Schutzbretter 50 bis 70 Zentimeter unter den Nestern anbringt, kann einer Verschmutzung aber einfach entgegenwirken.