Darmstadt – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadtteilen.


Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung überbringt Zuwendungsbescheid für das Queere Zentrum Darmstadt

Der Staatssekretär und Bevollmächtigte des Landes Hessen für Integration und Antidiskriminierung besuchte heute im Rahmen seiner Sommerreise das neu eröffnete Queere Zentrum Darmstadt und überreichte den Vertretern des Trägervereins vielbunt e.V. – queere Community Darmstadt einen Zuwendungsbescheid über rund 34.000 Euro. „Ich freue mich, dass wir durch unsere Zuwendung einen Beitrag dazu leisten können, dass sich ein wichtiges Zentrum der LSBT*IQ-Community in Hessen weiter etablieren und professionalisieren kann“, erklärte Jo Dreiseitel, der sich von der Entwicklung des vielbunt e.V. seit 2010 beeindruckt zeigte. „Den Verantwortlichen ist es gelungen, unter einem Dach eine große Bandbreite ehrenamtlichen Engagements zu vereinen. Auf dieser Grundlage werden Projekte angegangen, in denen wichtige Ziele des Hessischen Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt in die Tat umgesetzt werden“.

„Die Einrichtung des Queeren Zentrums war nicht nur ein ganz entscheidender Beitrag für die LSBT*IQ-Community in der Wissenschaftsstadt Darmstadt, sondern auch eine ziel- und bedarfsgerechte Weiterentwicklung unserer städtischen Kinder- und Jugendarbeit sowie ein allgemeiner Beitrag zum Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung in unserer Stadtgesellschaft, betonte Oberbürgermeister Jochen Partsch.“

„Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat den Verein ,Vielbunt‘ von Anfang an gefördert und seine Arbeit unterstützt“, sagte Sozialdezernentin Barbara Akdeniz. „Durch die Förderung der Wissenschaftsstadt Darmstadt, die neben der Bereitstellung der Räume auch einen finanziellen Zuschuss beinhaltet, konnte vom Verein Vielbunt ein Jugendbildungsreferent eingestellt werden, der das außergewöhnlich hohe ehrenamtliche Engagement hauptamtlich ergänzt. Mit dem Queeren Zentrum setzen wir in Darmstadt ein Zeichen für Vielfalt, Teilhabe und Selbstbestimmung.“

In den vergangenen Jahren, so der Staatssekretär, wurde auf dem Feld der rechtlichen Gleichstellung von Lesben und Schwulen bereits viel erreicht. Das Engagement von Vereinen wie dem vielbunt e.V. mache deutlich, worin die Chancen für die weitere Entwicklung lägen: „Im Queeren Zentrum werden Angebote für das gesamte queere Spektrum umgesetzt werden. Es bietet Raum für die vielfältigen Initiativen des Vereins, für die Unterstützung des Coming-Out, für die Antidiskriminierungspädagogik im Rahmen des SCHLAU-Projektes, für die Selbsthilfe von Trans*Personen und vieles mehr bis hin zur Unterstützung der Eltern von Trans*Kindern und von Geflüchteten“, lobte Jo Dreiseitel die Arbeit vor Ort.

„Wir wollen in den kommenden Jahren gezielt dazu beitragen, dass sich Community basierte Unterstützungsangebote für LSBT*IQ auch außerhalb des Rhein-Main-Gebietes professionalisieren und festigen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass Vorbehalte und Diskriminierungen nachhaltig überwunden werden können, wenn geschlechtliche und sexuelle Vielfalt als selbstverständlicher Bestandteil gesellschaftlicher Wirklichkeit in ganz Hessen im unmittelbaren Lebensumfeld der Bürgerinnen und Bürger erfahrbar wird. In der Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Land liegt dabei auch in diesem Themenfeld eine große Chance!“, betonte der Staatssekretär.

Hintergrundinformationen

LSBT*IQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, intergeschlechtliche und queere Personen.
Der Hessische Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt wurde am 29.05.2017 vom Kabinett beschlossen und am 06.06.2017 im Rahmen einer Landespressenkonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Die im Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt enthaltenen Maßnahmen haben zum Ziel, die Akzeptanz von LSBT*IQ in Hessen zu fördern.
Er kann hier abgerufen werden:
www.gleichgeschlechtliche-lebensweisen.hessen.de/aktionsplan

In den Jahren 2015 und 2016 standen jeweils 200.000 Euro im Haushaltsplan des Landes Hessen für Projektförderungen zur Verfügung. Damit wurden innovative Projekte unterstützt, die für die Akzeptanz von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen und geschlechtlichen Identitäten werben und sich für ein offenes und diskriminierungsfreies Leben aller Menschen in Hessen einsetzen. 2017 wurde dieser Betrag auf 500.000 Euro erhöht und somit mehr als verdoppelt. Damit sollen Kommunen und insbesondere zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen in ihrem Einsatz für Gleichbehandlung und Akzeptanz von Vielfalt unterstützt werden.


Geschichten aus den Ferien: Vorlesen im August in der Stadtbibliothek

Nach den Sommerferien geht es wieder los mit den Vorlesestunden in der Stadtbibliothek im Justus-Liebig-Haus, Große Bachgasse 2. An den Samstagen 19. und 26. August werden jeweils um 11 Uhr Geschichten für Jungen und Mädchen ab 4 Jahre vorgelesen. Es sind Erlebnisse aus den Ferien: „Käpt’n Knopf geht auf Reisen“. Käpt’n Knopf ist ein Teddy, der sich in eine lebende Figur verwandeln kann. Er erlebt mit seiner Freundin, der Möwe Josefine, spannende und witzige Abenteuer. Die Teilnahme ist kostenfrei.


20 Jahre Wissenschaftsstadt Darmstadt: Jubiläums-Schlüsselanhänger im Bürgerinformationszentrum erhältlich

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt feiert in diesem Jahr das 20-jährige Jubiläum für die Vergabe des Titels „Wissenschaftsstadt“ durch das Land Hessen am 13. August 1997. Mit einem eigens dafür gestalteten Logo und zahlreichen Veranstaltungen macht die Wissenschaftsstadt darauf aufmerksam. In diesem Rahmen ist auch ein Schlüsselanhänger mit dem Logo „20 Jahre Wissenschaftsstadt“ und dem Hochzeitsturm im 3D-Format erschienen. Dieser kann ab sofort zum Preis von 5 Euro im Bürgerinformationszentrum (BIZ), Luisenplatz 5a, montags bis donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr und freitags von 8 bis 15 Uhr erworben werden.

Mehr Infos zu 20 Jahre Wissenschaftsstadt gibt es auf http://www.darmstadt.de/standort/wissenschaft/20-jahre-wissenschaftsstadt


Zoo Vivarium stellt erstmals Binturong als Präparation für das Frankfurter Senckenberg Naturmuseum zur Verfügung

Im Darmstädter Tiergarten leben Binturongs, die umgangssprachlich auch Maderbären genannt werden. Es handelt sich dabei um eine seltene dämmerungsaktive Raubtierart aus der Familie der Schleichkatzen. Ihre Heimat ist Südostasien. Im Juli 2014 verstarb im Vivarium das Weibchen „Nita“. Der Zoo hat den Körper nun dem Frankfurter Senckenberg Naturmuseum zur Präparation und Ausstellung zur Verfügung gestellt.

„Verstirbt ein Tier im Vivarium fragen wir das Senckenberg Museum an, ob Interesse besteht, dieses für die Bildungseinrichtung zu präparieren. Dies gilt besonders für exotische Tiere, da diese selten sind und somit für die Forschung als auch zu Lernzwecken für die Nachwelt erhalten werden können“, erklärt Stadtkämmerer André Schellenberg. „So auch im Fall von ‚Nita‘, die in unserem Zoo am 8. September 1995 geboren wurde und in einem respektablen Alter von 19 Jahren gestorben ist. Binturongs erreichen maximal ein Lebensalter von 25 Jahren. Gleichzeitig ist mit ‚Nita‘ auch das erste Säugetier aus dem Darmstädter Zoo präpariert worden.“

Udo Becker aus der Abteilung Zoologische Präparation des Senckenberg Naturmuseums hat sich „Nita“ bereits angenommen. Die Herausforderung für die körperliche Erhaltung lag in der Exotik dieser Tierart. Im Internet als auch in der Fachliteratur ist wenig über Binturongs zu finden. Für ein naturnahes Präparat ist es jedoch wichtig, die arttypische Anatomie und den Bewegungsablauf des Tieres zu kennen. Becker besuchte daher das aktuell im Darmstädter Zoo lebende Binturong-Paar, um unter anderem die spezielle Pupillenform und Irisfärbung der Augen festzustellen. Die gegerbte Haut von „Nita“ ist das einzige original erhaltene Körpermaterial des Präparats.

Wer sich die Umsetzung des präparierten Binturongs anschauen möchte, kann „Nita“ in der Ausstellung des Senckenberg Naturmuseums Frankfurt, Senckenberganlage 25, in Vitrine Nummer 6 des Säugetier-Saales besuchen.