Frankfurt am Main – Der Mittelstand im IHK-Bezirk Frankfurt am Main ist weiter auf Kurs – trotz zahlreicher internationaler und wirtschaftspolitischer Unwägbarkeiten: „Die kleinen und mittleren Unternehmen in der Region berichten überwiegend von erfolgreichen Geschäften. Die Mehrheit erwartet eine Fortsetzung dieser positiven Entwicklung, fast jeder Dritte geht sogar von einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage aus“, kommentiert Antje-Imme Strack, Vorsitzende des IHK-Ausschusses Kleine und Mittlere Unternehmen, die Ergebnisse des jetzt erschienenen Mittelstandsberichts.
Die Indikatoren zu der zukünftigen Geschäftslage, den Investitionen und der Beschäftigung erreichen sogar Sechs-Jahres-Hochs. „Der Investitionsindikator hat seit etwa einem Jahr stetig zugelegt. Erfreulicherweise wollen mehr Unternehmen ihre Investitionsausgaben in den kommenden Monaten ausweiten als noch vor einem Jahr“, so Strack weiter. Die aktuellen Umfrageergebnisse lassen auch auf eine Fortsetzung des Stellenaufbaus hoffen. „Der Mittelstand im IHK-Bezirk will weiter Stellen schaffen und in den kommenden Monaten mehr Personal einstellen. Immer drängender werden jedoch die Probleme bei der Stellenbesetzung: Fast jedes zweite Unternehmen aus dem Mittelstand gibt an, dass der Fachkräftemangel ein Risiko für die weitere Geschäftsentwicklung darstellt.“
Kleine und mittlere Unternehmen müssen häufig mehr Aufwand betreiben, um als Arbeitgeber wahrgenommen zu werden – dies gilt insbesondere für die Ausbildung. Dabei leistet der Mittelstand hier einen großen Beitrag, denn deutschlandweit sind mehr als 80 Prozent der Auszubildenden in Betrieben mit weniger als 500 Mitarbeitern beschäftigt. „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der Mittelstand auch in schwierigen Zeiten das Rückgrat der Wirtschaft bleibt. Allerdings muss weiter an den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gearbeitet werden, damit das so bleibt“, sagte Strack.
Sie verwies dabei auf die Chancen der Digitalisierung, für die jedoch die Voraussetzungen stimmen müssen. Hierzu gehört eine zeitgemäße Infrastruktur mit gut ausgebauten und schnellen Netzen ebenso, wie ein verlässlicher Rechtsrahmen mit Blick auf Datensicherheit und Datenschutz. Elementar ist auch die stärkere Nutzung von E-Government, wodurch die bürokratische Belastung für den Mittelstand gesenkt werden kann. Die Bundesregierung hatte sich das Ziel gesetzt, das digitale Leistungsangebot der Verwaltung für Bürger und Wirtschaft deutlich zu verbessern. Die jüngst vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie veröffentlichte Studie identifiziert die 100 meistgenutzten Verwaltungsleistungen. Das ist aus Sicht der IHK ein erster Schritt, um auf diesem Gebiet endlich zu Fortschritten zu kommen.
Um die Position der kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region zu stärken, bündelt die IHK Frankfurt am Main die Stimme des Mittelstandes im IHK-Ausschuss Kleine und Mittlere Unternehmen. In drei Ausschusssitzungen pro Jahr berichten Experten über aktuelle Themen, die Mittelständler bewegen. Unternehmen, die Interesse an einer Teilnahme haben, melden sich bitte bei Sebastian Trippen, E-Mail s.trippen@frankfurt-main.ihk.de.
Einmal im Jahr veröffentlicht die IHK Frankfurt am Main den Mittelstandsbericht, der die Ergebnisse der Konjunkturumfrage im Frühsommer explizit nach Größenklassen ausweist. Etwa 660 Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern haben sich an der aktuellen Umfrage beteiligt. Den kompletten IHK-Mittelstandsbericht 2017 finden Sie unter folgendem Link: www.frankfurt-main.ihk.de/mittelstandsbericht.