Ettlingen – Der Unterricht am Beruflichen Bildungszentrum Ettlingen (BBZ) erfolgt nach neuester Methodik und entsprechend des neuen Lehrplans. Die Gebäude, die teilweise auf die 1960er Jahre zurückgehen, können trotz regelmäßiger Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen jedoch nicht mehr mit den aktuellen Erfordernissen Schritt halten. Nachdem Untersuchungen ergeben hatten, dass eine reine Sanierung unwirtschaftlich wäre, hat der Kreistag des Landkreises Karlsruhe im Juli 2011 den Beschluss gefasst, das BBZ grundsätzlich neu auszurichten und in mehreren Bauabschnitten zu sanieren bzw. teilweise abzubrechen und neu zu errichten. Am vergangenen Montag begann nun die Umsetzung in die Praxis mit dem symbolischen Spatenstich für den ersten Bauabschnitt, zu dem Landrat Dr. Christoph Schnaudigel neben zahlreichen Gästen aus der Politik auch die Schulleitungen, das Lehrerkollegium sowie Anwohnerinnen und Anwohner begrüßen konnte.
„Der Landkreis Karlsruhe als Schulträger bekennt sich zu seinen Beruflichen Schulen und dem Schulstandort Ettlingen“, hob Landrat Dr. Christoph Schnaudigel die Bedeutung des Projekts hervor. Das BBZ vereint die Albert-Einstein-, die Bertha-von-Suttner- und die Wilhelm-Röpke-Schule. Die drei Schulen neu auszurichten und das bei laufendem Schulbetrieb ist eine große Herausforderung. „Der Kreistag hat sich für ein stufenweises Vorgehen entschieden, um kostspielige Übergangslösungen zu vermeiden und die Möglichkeit zu haben, vor jedem neuen Bauabschnitt die aktuellsten schulischen Weiterentwicklungen mit einfließen lassen zu können. Im ersten Bauabschnitt entsteht für 21,6 Mio. Euro ein Ergänzungsneubau für die Wilhelm-Röpke-Schule, der zum Schuljahr 2019/2020 fertiggestellt sein soll“, berichtete der Landrat. Regierungspräsidentin Nicolette Kressl beglückwünschte den Landkreis Karlsruhe zu diesem zukunftsweisenden Projekt, das das Bildungsangebot im südlichen Landkreis langfristig sichere. Was noch fehlt, ist die Zusage vom Land Baden-Württemberg, das Projekt im Rahmen der Schulbauförderung finanziell zu unterstützen. Regierungspräsidentin Nicolette Kressl erwartet nach konstruktiven Gesprächen eine baldige Entscheidung aus Stuttgart. Als innovativ bezeichnete sie die Einbindung in ein Quartierskonzept als Teil eines Nahwärmenetzes, um den gesamten Energiebedarf aus regenerativen Energien zu decken. Das Bundesamt für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert die Umsetzung des Quartierskonzepts mit 4 Mio. Euro.
Von einem Glückstag sprach Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold: Für die Bildung, für die Stadt Ettlingen und das Umland sowie die regionale Wirtschaft. „Alle profitieren von gut ausgebildeten jungen Menschen, die im BBZ optimale Bedingungen vorfinden“, so der Oberbürgermeister. Wie diese aussehen, skizzierte Michael Weindel Jun. vom Architekturbüro Michael Weindel & Junior Architekten GbR aus Waldbronn folgendermaßen: Eine kompakte Lernlandschaft mit kurzen Wegen, funktionale Räume eingebettet in eine angenehme Schulumgebung. Darauf freut sich Claudia Märkt, Schulleiterin der Wilhelm-Röpke-Schule bereits heute. „Eine Investition in Bildung bedeutet eine Investition in die Zukunft. Die Lehrer- und Schülerschaft wird die neuen Räume mit Leben füllen und jeden investierten Cent rechtfertigen. Auf uns kann man bauen!“, brachte sie stellvertretend für alle drei Schulen ihre Dankbarkeit für das Projekt zum Ausdruck.
Mit dem Neubau schreitet auch die Digitalisierung voran, die der Landkreis konsequent vorantreibt. WLAN, Tablets, Cloud zählen zum Standard und ermöglichen eine individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler.