Mannheim: Gelungene Premiere „Im weißen Rössl“ im Mannheimer Capitol

Mannheim – Eine geniale Premiere feierte am vergangenen Freitag (28.07.2017) das Capitol. Vor voll besetztem Haus wurde die Inszenierung des Kultmusicals „Im weißen Rössl“ präsentiert und die Zuschauer erlebten mehr als nur einen unterhaltsamen Abend. Heimatromantik, schöne heile Welt, Touristen und vor allem ein sehr lebendiges Personal des „weißen Rössl am Wolfgangsee“ lassen die älteren Zuschauer an jenen gleichnamigen Film mit Peter Alexander erinnern.

Leopold, der Zahlkellner, ist unsterblich und hoffnungslos in seine Chefin Josepha, die Wirtin des Weißen Rössl, verliebt. Die jedoch fühlt sich zu ihrem Stammgast Dr. Siedler hingezogen, der wiederum ein Auge auf die Fabrikantentochter Ottilie Giesecke wirft. Die Verwirrungen nehmen ihren Lauf: nach und nach verlieben sich weitere junge Menschen ineinander und am Schluss sind es vier Pärchen, die sich nahe sein wollen. Sehr viel Wortwitz, österreichischer Schmäh, freche Berliner Schnauze und vor allem viel Musik erleben die Zuschauer des Capitol im Minutentakt.

Vor allem Celine Bouvier, die die Rolle der Wirtin Josefa spielt, überzeichnete ihre Einsätze mit Bravour. Egal ob bei den Dialogen, dem Auftreten, oder wenn sie sich von ihrer charmanten Seite zeigte: Der Witz in ihrer Rolle war allenthalben zu spüren. Der Wiener Musicalstar Aris Sas spielte die Rolle des Oberkellners perfekt und entführte mit seinem ausgeprägtem österreichischen Akzent die Zuschauer in jene Gegend im Salzkammergut, wo diese Geschichte vermeintlich spielte.

Musikalisch war dieser Abend auch ein Ausflug in die 1920er und 1930er Jahre. Titel wie „Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist?“, „Zuschaun, kann I net“, „Die ganze Welt ist himmelblau“ oder „Mein Lieblingslied muss ein Walzer sein“ und „Im Salzkammergut …“, lassen den einen oder anderen Zuschauer mitsingen oder summen. Auf der Bühne wurden die Titel mit brillanten Stimmen gesungen und das achtköpfige Ensemble inszenierte darüber hinaus auch noch sehr schöne Choreographien. Natürlich bediente man sich auch technischen Hilfsmitteln. Beispielsweise in einer Wolkenbruchszene nach einem Gewitter, wurden rote Regenschirme aufgezogen und mit raffinierten Lichteffekten stand das Ensemble vermeintlich im Regen.

Musikalisch bereichert wurde das Musical von Jazzpianist Daniel Prandl, der zusammen mit Viola Breuer (Violine), Katharina Gross (Kontrabass) und Kristof Körner (Drums) den musikalischen Ton angab.

In den weiteren Rollen spielten Dennis Bode, Felix Heller, Bianca König, Hartmut Lehnert, Rino Galiano, Kati Sommer, Markus Weber, Hugo Steegmüller und Maria Adriana Albu. Regie führte Joerg Steve Mohr und Corinna Krauber war für die Choreographie verantwortlich.