Frankfurt am Main – Mit einem Gottesdienst im Kaiserdom St. Bartholomäus erinnert die katholische Stadtkirche Frankfurt am Mittwoch, 9. August 2017, 08.00 Uhr an den 75. Todestag der Heiligen Edith Stein und der Ordensschwester Aloysia Löwenfels. Die beiden Frauen waren im August 1942 aus den Niederlanden in das Konzentrationslager Ausschwitz deportiert und dort von den Nazis ermordet worden. Für Schwester Aloysia Löwenfels führt das Bistum Limburg seit zwei Jahren ein Seligsprechungsverfahren. Die Heilige Edith Stein wurde 1998 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. Beide Frauen entstammten jüdischen Familien und ließen sich als junge Frauen katholisch taufen.
Schwester Aloysia Löwenfels gehörte der Gemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu, den Dernbacher Schwestern, einem Frauenorden im Bistum Limburg, an. Sie wurde 1915 als Luise Löwenfels in der Nähe von Bamberg geboren. 1935 konvertierte die Jüdin zum katholischen Glauben. Wegen des Nazi-Terrors flüchtete Löwenfels wenig später in die Niederlande, wo sie 1937 in die Ordensgemeinschaft eintrat. Im August 1942 wurde sie verhaftet und mit Priestern und Ordensleuten jüdischer Herkunft, darunter auch Edith Stein, nach Ausschwitz deportiert und am 9. August in den Gaskammern ermordet. Die Wissenschaftlerin Edith Stein, die 1891 in eine jüdische Breslauer Familie geboren wurde, berichtete von einem Bekehrungserlebnis 1916 im Frankfurter Kaiserdom. Nach langem Ringen ließ sie sich schließlich 1922 taufen. Seit einem Jahr ist sie Namenspatronin der neu errichteten Kirche St. Edith Stein am Riedberg.
Der damalige Apostolische Administrator des Bistums Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, hatte das Seligsprechungsverfahren für Aloysia Löwenfels im Oktober 2015 eröffnet.