Rhein-Neckar-Kreis: Wildtiere in Wohngebieten – Wildtierbeauftragter im RNK gibt Hinweise

Heidelberg – „Wildtiere entdecken urbane Siedlungen zunehmende als Lebensraum“, erläutert Dorian Jacobs, Wildtierbeauftragter im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis. Auch im Rhein-Neckar-Kreis kam es in der Vergangenheit immer häufiger zum Zusammentreffen von Menschen und Wildtieren in städtischen Bereichen und Wohngebieten.

Während Probleme mit Mardern nicht erst seit kurzem schon fast zum Alltag gehören, treten solche mit Füchsen vor allem seit diesem Jahr vermehrt auf. Teilweise wurden auch schon Dachse und Wildschweine im Hausgartenbereich gesichtet, die Zahl der mit ihnen gemeldeten Konfliktfälle in Wohngebieten ist jedoch sehr gering.

Unsere heimischen Wildtiere sind schön anzusehen und im Allgemeinen nicht aggressiv oder zu Angriffen geneigt. Jedoch muss stets bedacht werden, dass Wildtiere ihre Jungen unter Einsatz ihres Lebens schützen. Speziell Füchse sind Überträger von für Menschen und Haustiere mitunter tödlich endenden Krankheiten. Fuchsbandwurm, Staupe und Räude sind die wohl bekanntesten Beispiele hierzu.

Grundsätzlich gibt es einige Dinge zu beherzigen, um Konfliktsituationen zu vermeiden. Zu allererst muss darauf geachtet werden, keine potenziellen Nahrungsquellen für Wildtiere auf seinem Grundstück anzubieten, solche sind vor allem Katzen- und Hundefutter oder Essensreste auf Komposthäufen. Auch durch das übermäßige, falsche Ausbringen von Vogelfutter können Füchse angelockt werden, da diese die Mäuse aufsuchen, welche das Vogelfutter annehmen.

Wildtiere dürfen auf gar keinen Fall in Siedlungsgebieten angefüttert oder auf andere Weise angelockt werden. Dringen Wildtiere trotz allen Präventivmaßnahmen in Wohngebiete vor, so sind diese mit Mitteln der Vergrämung von dort zu vertreiben, dies kann auf verschiedenste, einfache wie aufwändige Art und Weise erfolgen. Nahezu alle Wildtiere lassen sich im Allgemeinen gut durch lautes Rufen und Klatschen oder ähnliche Geräusche vertreiben. Auch der Strahl aus einem Wasserschlauch ist speziell bei Füchsen als gutes Mittel zu bewerten, weil man dem Tier bei fehlender Scheu nicht zu nahetreten muss. Weitere Mittel zur Vergrämung sind im Fachhandel erhältliche Ultraschall-Tongeräte mit Bewegungsmeldern sowie diverse Duftstoffe. Diese Mittel sind bevorzugt zum Fernhalten von Mardern einzusetzen, da diese mit anderen Mitteln nur schwer zu beeindrucken sind. Um Füchse, Wildschweine und Dachse von einer Fläche fern zu halten ist jedoch nach wie vor eine stabile Umzäunung des Grundstücks das beste Mittel.

Kontakt:
Dorian Jacobs
Wildtierbeauftragter im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
Tel. 06221 522-2139
E-Mail: dorian.jacobs@rhein-neckar-kreis.de